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Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Titel: Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)
Autoren: Anonymous
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immer weniger Feuchtigkeit, was daran liegen mochte, dass es noch heißer geworden war.
    »Ich weiß, was Sie denken, Sir. Wie sollen wir ohne Wasser drei Tage überleben?«
    »Yeah …«
    »Bleiben wir hier, Sir, werden wir alle sterben. Wandern wir zu den Bergen, werden einige von uns durchkommen. Es wird Tote geben, aber die Starken werden es schaffen.«
    »Wir haben keine Wahl, nicht wahr?« Vincent las in David Alyawarrys Gesicht tiefste Sympathie für seine schwere Entscheidung.
    »Sir, Ihre Rede war wunderbar. Und ich bin sicher, viele von uns werden versuchen, sich danach zu richten. Geben Sie denjenigen, die es versuchen, eine Chance.«
    »Ich danke Ihnen, Commander Alyawarry«, nickte der Admiral. »Wir brechen auf.«
     
    *
     
    Sie wanderten Stunde um Stunde, eine Karawane der Hoffnung. Die Führungsoffiziere vorne weg, die Mannschaften hinterher.
    Vincent Taglieri und Dana Frost, sowie David Alyawarry und George Yefimov waren zusammengeblieben. Dafür gab es keinen plausiblen Grund, es hatte sich so ergeben und nicht verändert, so, wie sich Menschen immer wieder auf denselben Stuhl setzen, den sie zuerst für sich ausgesucht haben.
    Außerdem fühlte sich Vincent in Begleitung der Drei wohl. Die Zeiten des Kompetenzgerangels zwischen ihm und Dana Frost waren vorbei. Hin und wieder ließ sich Shamar al Khaled sehen, hatte aber zu viel mit seinen Gruppen zu tun. George Yefimov war ein Mann, auf den man sich verlassen konnte und David Alyawarry ein Typ, wie es keinen zweiten auf der STERNENFAUST gab, ganz zu schweigen davon, dass er von allen am besten zu wissen schien, wie man sich in der Wüste verhielt.
    Durst!
    So sehr Vincent auch dagegen anzukämpfen versuchte, desto schwieriger wurde es. Es war, als versuche man nicht an einen weißen Elefanten zu denken. Seine Kehle war ausgedörrt und kratzte, er ertappte sich dabei, den Schweiß von der Oberlippe zu schlürfen und auch die Gewissheit, dass es sich bei Schweiß eigentlich um Harnstoff handelte, hielt ihn nicht davon ab.
    Soweit die Augen blickten, sahen sie nichts als Weiß in Weiß. Lediglich die fein gemeißelt wirkende Bergkette am Horizont hielt sie aufrecht. Dorthin wollten sie, das war ihr Ziel.
     
    *
     
    Sie waren fünf Stunden unterwegs, als die Sonnen hinter den Horizont fielen, als habe man sie von einem Faden abgeschnitten. Auf eine Dämmerung wartete man vergebens. Es wurde schlagartig dunkel – nein, das war das falsche Wort: Es wurde schwarz.
    Einige Frauen und Männer schrien desorientiert auf. Die Sehnerven, die den ganzen Tag unter der Helligkeit gelitten hatten, beruhigten sich so sehr, dass es schien, als wollten sie aus ihrer Stasis nie mehr erwachen. Nach vielen Minuten endlich passten sich die Augen der Dunkelheit an und man konnte vereinzelte Silhouetten erkennen.
    Vincent Taglieri und Dana Frost versuchten, den Sternenhimmel zu studieren, um anhand der Konstellationen abzuschätzen, wohin man sie verfrachtet hatte. Es war vergeblich. Einen Mond gab es nicht, aber dennoch gab es keine Sterne zu sehen. Statt dessen zogen dunkelrote Bänder über das schwarze Firmament, die so hell waren, dass man wenigstens die Umrisse des Anderen erkennen konnte. Die Himmelsstruktur wirkte wie eine Mischung aus Elmsfeuer, Polarlicht und Mitternachtssonne, nur dass alle Schattierungen dunkler und kräftiger waren. Das war zu wenig, um vom Sand reflektiert zu werden. Die roten Schlieren veränderten sich ständig. Mal schienen sie zu tanzen, dann wieder spannten sie sich wie ein einfarbiger Regenbogen über die Wüste.
    »Das sieht wunderschön aus«, sagte Dana.
    »Sterne wären mir lieber«, knurrte Vincent. Von den Rettungsshuttles gar nicht zu reden , dachte er insgeheim. Ohne es sich anmerken zu lassen, hatte er immer wieder zum Himmel hochgesehen. Die Hoffnung starb zuletzt, so hieß es doch immer.
    Endlich wurde es kühl.
    Viele zogen ihre Oberteile aus, andere legten sich hin und schliefen auf der Stelle ein. Überflüssige Kleidungsstücke wurden weitergereicht, zusammengerollt und als Nackenstützen genutzt. Zufrieden beobachtete Vincent, dass sich alle sehr kooperativ verhielten und einer auf den anderen achtete.
    »Ich frage mich, wie lange die Nacht andauert«, sagte Yefimov und streckte sich.
    Sie hatten überlegt, wie sie ein Feuer machen konnten. Man hatte ihnen natürlich keine Waffen überlassen, daher hatte niemand einen Thermo-Strahler zur Hand. Ein Survival-Kit fehlte ebenso. Yefimov meinte, man hätte auch Feuer machen
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