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Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)

Titel: Sternenfaust - 126 - Meuterei auf der STERNENFAUST (1 of 4)
Autoren: Anonymous
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möchte unsere Schwierigkeiten nicht bagatellisieren.
    Dennoch geht es hier nicht um die Frage, ob ich etwas nicht mag, sondern darum, wie ich es ändern kann oder muss. Lassen Sie uns sagen: Ich werde damit fertig!«
    Einige murmelten den Satz leise nach: »Ich werde damit fertig!«
    Vincent fügte hinzu: »Ich kann es aushalten!«
    Nun waren es schon mehrere, die den Satz wiederholten: »Ich kann es aushalten!«
    »Auch das geht vorüber!«
    »Auch das geht vorüber!«, tönte es wie ein Echo.
    »Na und? Ich mache trotzdem weiter!«
    »Na und? Ich mache trotzdem weiter!«, riefen jetzt alle.
    »Wir werden unsere Gefühle, unsere Schmerzen, unseren Durst und die Hitze akzeptieren, aber wir werden niemals aufgeben. Wir machen trotzdem weiter!«
    Vincent flüsterte: »Wir machen trotzdem weiter.«
    Er atmete schwer. Nun wischte er sich den Schweiß doch ab und er spürte, dass seine Hände zitterten. Er hielt seinen Körper aufrecht, streckte mutig das Kinn nach vorne und hörte, wie sie alle riefen: »WIR MACHEN TROTZDEM WEITER!«
     
    *
     
    Etwa drei Stunden nach Vincent Taglieris Rede wurde auch dem letzten Optimisten klar, dass Nickie Berger sie betrogen hatte. Es würde kein Rettungsschiff kommen – jedenfalls nicht so schnell, wie man erhofft hatte.
    Zweifellos würde das Flottenkommando alle Hebel in Bewegung setzen, wenn ihre Entführung bekannt wurde, aber die Frage lautete: Wie lange dauerte das noch? Dass sie auf alle Ewigkeit hier festsitzen würden, nahmen die wenigsten an, aber alle wussten, dass die Zeit mit gleißender Grausamkeit vorwärtsschritt. Viertelstündlich stieg die Temperatur.
    David Alyawarry war nur selten zu sehen. Erstaunlich behände lief er Sanddünen empor, die teilweise bis zu 200 Meter hoch waren, setzte sich auf seine Beine und hob den Kopf in die Luft wie ein witterndes Tier. Er schnüffelte am Sand, legte sich auf die Seite und drückte sein Ohr gegen die Hitze. Dann verschwand er zwischen den Sandwellen.
    Vincent ließ ihn gewähren. Seitdem er dem Aborigine vor einigen Monaten sein Misstrauen ausgesprochen hatte und sich das als ungerechtfertigt herausgestellt hatte, hatte er eine freundschaftliche Zuneigung zu diesem Mann entwickelt. Er vertraute darauf, dass Alyawarry wusste, was er tat.
    Auf Vincents Anweisung hin waren weitere überflüssige Kleidungsstücke in Streifen geschnitten worden, die man um den Kopf schlang, um sich vor der Sonne zu schützen.
    Es galt nun, auszumachen, wohin man sich wenden sollte. Blieben sie, wo sie waren, boten sie den Umständen ein hilfloses Opfer dar. Bewegten sie sich weiter, erstreckte sich vor ihnen, soweit sie blickten, nichts anders als Wüste. Die Situation war vertrackt. Vincent wusste, dass seine Mannschaft die aufmunternde Rede nur dann wirklich verinnerlichen und umsetzen würde, wenn man handelte. Nichts war schlimmer als Untätigkeit. Die Mannschaft brauchte eine Aufgabe. Es musste etwas geschehen. Zwar hielten sich alle tapfer und es schien, als wolle niemand der erste sein, der Vincents Rede zuwiderhandelte, aber es brodelte.
    Besonders jene Miesmacher, die Vincents Entscheidung kritisierten, bereiteten ihm Sorgen. Sie würden, so viel stand fest, früher oder später die anderen aufstacheln und zu einer Gefahr werden. Das galt es zu verhindern. Noch nicht mit Härte, denn eine solche Reaktion hätte jedes seiner Worte ad absurdum geführt und zu Hass und Anfeindungen geführt.
    Es war Alyawarry, der Vincent die Entscheidung abnahm.
    Keuchend stand er vor ihm und wies mit weit aufgerissenen Augen, ein Lachen im Gesicht, nach Norden. »Dort, Admiral, dort befindet sich eine Bergkette. Und wo Berge sind, gibt es Schatten und Höhlen, vermutlich auch Pflanzen und Wasser.«
    »Sie sind sich sicher? Oder sind Sie einer Fata Morgana aufgesessen?«, fragte Vincent skeptisch.
    »Diese Vermutung hatte ich auch zuerst, Admiral«, sagte Alyawarry. »Also habe ich den Punkt von verschiedenen Ebenen aus betrachtet. Es war immer dieselbe Bergkette, außerdem kein visuelles Flimmern oder Schwimmen. Sie sticht gegen den Horizont ab, eine scharf umrandete Silhouette. Wir sehen sie, wenn wir über diese Düne gestiegen sind.«
    »Wie weit entfernt, schätzen Sie die Berge?«
    Nun verzog Alyawarry sein Gesicht. »Das ist schwer auszumachen. Nicht weniger als drei Tage, nicht mehr als fünf.«
    »Drei Tage?«, nahm Vincent den besten Fall an.
    »Aye, Sir!«
    Vincent schnaufte und wischte sich Schweiß von der Stirn. Auf seiner Haut befand sich
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