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Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Titel: Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte
Autoren: Anonymous
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Basiru-Aluun ihnen freundlich gesinnt oder war ihre Sanftheit ein Farce, die zu Aggression führte? Der letzte Satz hatte wie eine Drohung geklungen.
    Dunkelgründig, als ob es nicht sei, und doch ist es.
    Die Frau fuhr zu Roul herum. Ihr Zeigefinger stieß vor. »Wenn ein Herrscher das Rechte tut, wird er Einfluss auf die Menschen haben, ohne zu befehlen!«
    Roul sah das Unheil kommen. »Ich glaub’s ja nicht …«, waren seine letzten Worte. Aus der Fingerspitze der Basiru-Frau zischte ein Energiestrahl, traf auf Leon Roul und löste die gesamte Gestalt innerhalb einer Sekunde in einem scharfen Licht auf. Maverick schnappte nach Atem. Kim an seiner Seite stöhnte. Commander Leon Roul war spurlos verschwunden.
    »Warum tust du das?«, rief Maverick. »Warum hast du ihn getötet?«
    »Er hatte einen schwachen Charakter. Er war ein Sklave seiner Begierden. Er war ein Mensch!«
    »Auch ich bin ein Mensch und als Mensch bitte ich dich: Lasst uns gehen. Lasst uns in das Schiff steigen und verschwinden.« Maverick hatte vermieden, unser Schiff zu sagen. Vielleicht brachte ihn das weiter.
    Eine dritte Gestalt trat hinzu, sie hatte die Anmutung von Roul, wirkte jedoch glatter, wie eine schlecht gerenderte Grafik.
    »Ihr seid das, was wir von euch denken, habe ich recht?«, stieß Maverick hervor.
    »Was du, Maverick Wildpferd, mit deiner Fantasie möglich machst, das sind wir. Da Fantasie das Vermögen der Freiheit im Menschen ist, macht sie dich zu etwas Besonderem, dich und das Zweite, Kim Seou.«
    »Was sollen wir tun? Welche Möglichkeiten haben wir? Sagt uns, wo wir unsere Artgenossen finden können. Wir suchen seit vielen Monaten.«
    »Das wissen wir.«
    »Dann helft uns – bitte!«
    Der Roul-Aluun sprach mit ruhiger Stimme und seine Worte hallten in Mavericks Ohren wider und sorgten dafür, dass seine Knie weich wurden: »Es wird geschehen!« Er hob seine Hand, machte eine fließende Bewegung und ohne einen Laut, absolut unspektakulär – sah man von dem blendend weißen Licht ab – verpufften die bärtigen, verlotterten, stinkenden Gestalten der Frauen und Männer, die auf der STERNENFAUST, dann in Shuttle III und schließlich auf der WILDSTAR Dienst geleistet hatten.
    Dunkelgründig, als ob es nicht sei …
    Maverick brach vornüber auf die Knie.
    Ein unendlicher Ton der Trauer, der Wut und der Furcht stieg in ihm empor und drohte ihn zu ersticken. Höher, immer höher, schien der Druck seine Brust zu sprengen, er legte den Kopf in den Nacken, blickte zu drei sanften Gesichtern auf und brachte keinen Ton heraus, schwieg und litt.
     
    *
     
    STERNENFAUST
     
    Dana strich ihr über die Stirn »Frost an Medizinische Station. Ash, kommen Sie sofort auf die Brücke. Wir haben einen Notfall!«
    »Nein, nein«, wehrte Joelle ab und öffnete die Augen. Alles war wieder in das übliche Licht getaucht. In ein langweiliges, nichtssagendes Licht. Ihr war, als hätte die Wirkung einer euphorisierenden Droge nachgelassen. »Alles ist gut, Captain. Es geht schon wieder.«
    »Was haben Sie gesehen, Lieutenant? Haben Sie das Shuttle gefunden?«
    Joelle blickte auf und sah, dass Dana Frost die Antwort erkannte. Max Brooks und David Alyawarry kamen zu ihr. Max kniete sich neben sie. In seinen Augen stand Traurigkeit. David, der selbst Erfahrungen mit Traumwelten hatte, schüttelte langsam den Kopf. Taglieri gesellte sich zu ihnen. Er rieb sich die Nase und sagte mit leiser, tiefer Stimme: »Das war sehr tapfer von Ihnen Lieutenant Sobritzky. Sehr tapfer!«
    Ich wusste, wofür – nein, für wen ich es tat!
    »Wir haben alles versucht, Ladys und Gentlemen. Wir können derzeit nicht dauerhaft im HD-Raum bleiben und vom Einsteinraum aus können wir das Shuttle nicht orten. Sogar im HD-Raum selbst können wir ohne die enorm energiereiche Wandlersignatur das kleine Shuttle nicht orten. Was wir nicht lösen können, ist das Rätsel, wo unsere Leute abgeblieben sind. Gehen Sie bitte alle wieder auf Ihre Posten. Dienst nach Vorschrift. Captain Frost bitte in mein Büro. Wir müssen uns überlegen, wie wir es den Hinterbliebenen erklären.«
    Ich bin auch eine Hinterbliebene!
    Joelle zitterte am ganzen Körper. Max Brooks starrte sie an. David Alyawarry hatte seine Augen geschlossen. Seine Fingerspitzen lagen auf der Konsole. Dana Frost stützte sich auf dem Geländer des Kommandobalkons ab. Taglieri schlug mit der Faust in seine Handfläche. Joelle konnte sich nicht erinnern, den stämmigen Mann schon einmal so zornig und gleichzeitig
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