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Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Titel: Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter
Autoren: Anonymous
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den Boden und griff im Aufstehen nach einem der Fachons. Die schwere Waffe wirbelte gefährlich nah an Wandas Kopf vorbei.
    »Tötet den Verräter!«, schrie in dem Moment Kass-Feor und zeigte mit der Krallenhand auf Sun-Tarin.
    »Niemand mischt sich ein!«, schrie Kiri-Tan klackernd zurück und schwang ihre Waffe dicht über den Boden. Sun-Tarin sprang darüber hinweg, machte ebenfalls eine Rolle und kam wieder auf die Beine.
    »Du bist eine Verräterin, Kiri-Tan!«, krächzte der Kridan im schwarzen Büßergewand. »Du hast den Namen des Einen benutzt, um das zu erreichen, was du dir wünschst! Du bist eine verdammte, verlorene Seele!«
    »Schweig, Menschenfreund!« Kiri-Tan schwang das Fachor erneut, doch dieses Mal war ihre Bewegung vorhersehbar. Sun-Tarin verkürzte die Distanz, wich aus und warf gleichzeitig seinen Dolch.
    Verdutzt ließ die Kridan das Fachor sinken. Das Messer steckte in ihrem Auge. Die Zeit schien still zu stehen.
    Während wilde Rufe aus den Krida-Reihen erklangen, spürte Wanda, wie sich ein Kridan in Kapuze zu ihr beugte und ihre Fesseln löste. Ein weiterer befreite Kalpren Suresh. Doch diese Kridan hatten keine Klauenhände, sondern Finger.
    Das sind meine Marines! Wanda richtete sich hastig auf. Noch war sie nicht in Sicherheit.
    »Haltet sie!«, brüllte der Mar-Tanjaj.
    Saha-Fera starrte auf den Körper ihrer Schwester. Kiri-Tan brach in den Knien ein und sank zu Boden. Blut lief aus ihrem Auge.
    Sun-Tarin nutzte den Moment ihrer Verwirrung und zog sie wieder an sich. Erneut legte er den Dolch an ihre Kehle. Mehrere als Kridan verkleidete Marines umgaben sie, während gleichzeitig ein Gefährt auf den Platz einfuhr. Schreie, Flüche und Verwünschungen wurden überall laut.
    »Kommen Sie, Ndogo!« Telford zerrte die verwirrte Botschafterin mit sich. Neben ihr halfen zwei Marines Kalpren Suresh, der langsam wieder zu sich kam. Der Colonel zog Wanda zu dem Gefährt. Sie erkannte es wieder. Das Regierungsvehikel mit den dunklen Scheiben! Hastig quetschten sie sich hinein, während der Mar-Tanjaj noch unschlüssig wirkte, was er tun sollte.
    »Satren-Nor«, murmelte der benommene Raisa.
    Sun-Tarin wandte sich an ihn. »Wir holen ihn später, Euer Heiligkeit. Er ist in einem Gefängnis des Mar-Tanjaj, ebenso wie viele der Wachen. Die Menge hat sie bedrängt und gefangen genommen, denn sie hatten Skrupel einfache Kridan niederzuschießen.«
    »Du hast meine Schwester getötet«, flüsterte Saha-Fera.
    »Sie hat dich nur benutzt. Sie war deine Feindin und wollte dich mit dem Fachor umbringen.«
    Über Saha-Feras Schnabel tropften Tränen. »Kiri-Tan …«
    »Sie verfolgen uns!«, meinte Telford. »Sun-Tarin, wo ist die Verstärkung?«
    »Nur noch neunzehn Teals von uns entfernt! Sie kommen mit Gatap-Horn-Diris und bringen neben den schweren Waffen auch Wasserwerfer und Brenn-Gas mit!«
    Wanda bemerkte, dass der schwankende Raisa die aufgelöste Saha-Fera tröstete. Sie standen alle dicht gedrängt. Eine Privatsphäre war nicht mehr möglich.
    »Schneller!«, herrschte Telford den Lenker des Gleiters über Funk an. Sie beschleunigten. Hinter ihnen sah Wanda mehrere kleinere Fluggeräte starten.
    »Wir haben es gleich geschafft!« Telford berührte ihre Schulter. »Sie halten sich gut, Wanda.«
    Wanda zog eine Grimasse. »Habe ich eine andere Wahl?«
    Telford sah wortlos zu dem zusammengebrochenen Kalpren Suresh.
    »Nur noch zehn Teals! Wir haben sie gleich erreicht!« Hinter ihnen wurde geschossen. Der Gleiter kam ins Schleudern. Hatten die Tanjaj mit Lenkwaffen auf den Fahrer gezielt?
    Wanda wurde gegen Telford geworfen, alle im Teranat wurden gegeneinander gedrückt. Die Marines fluchten.
    In dem Moment sah Wanda die riesigen Gleiter der eintreffenden Verstärkung! Es waren mindestens dreißig! Sun-Tarin stellte Funkkontakt her. »Der Raisa ist an Bord! Schützt das Teranat!«
    Es dauerte nur Sekunden, dann gingen die schießwütigen Verfolgungsfluggeräte hinter ihnen in Flammen auf. Sie ließen die Glutbälle hinter sich zurück.
    »Krieg gegen mein eigenes Volk«, murmelte der Raisa. Seine Augen waren unnatürlich feucht.
    Saha-Feras Stimme klang dünn. »Das wird enden, Euer Heiligkeit. Ich werde öffentlich machen, dass ich mich irrte und danach …« Sie verstummte.
    Einen Moment war es totenstill im Inneren des Teranat. Wanda wollte nur noch zum Palast zurück. Sie brauchte eine Auszeit. Alle anderen Probleme mussten warten.
     
    *
     
    Matlanor, Palastgarten, zwei Tage
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