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Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Titel: Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter
Autoren: Anonymous
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blickte starr auf das Orakel. Dann sah er langsam zum Mar-Tanjaj. In seinen Augen lag Entsetzen.
    Sie wissen es , durchschoss es Wanda. Kass-Feor und seine Tanjaj wissen es! Sie machen gemeinsame Sache mit den Erdanaar! Vielleicht werden sie auch von ihnen beeinflusst!
    Sie war schwer benommen. Ihr Sichtfeld war verengt und unscharf. Harte Krallen packten sie an den Armen und zerrten sie mit sich. Erst jetzt spürte Wanda Ndogo Angst. Tiefe, zerfleischende Angst, die sich durch ihre Eingeweide fraß. Sie hätte am liebsten geschrien. Ich habe mein Leben verwirkt , erkannte sie zitternd. Ich bin die größte Feindin, die diese Leute hier haben! Sie werden mich aus dem Weg räumen!
    »Nein!« Sie schrie es in ihrer Sprache, beschwor die Kridan, schimpfte und fluchte, doch es half nichts. Verzweifelt sah sie sich nach Telford und den Marines um. Sie konnte sie nirgends entdecken. Waren sie getötet worden oder hatten sie sich zurückgezogen? Die wenigen Kämpfer hätten gegen die Masse von Kridan nichts ausrichten können, zudem die Tanjaj auf dem Stufenpodest in der besseren Position waren.
    Verloren , dachte Wanda. Sie spürte ihre feuchten Wangen. Neben ihr wurde Kalpren Suresh von zwei Tanjaj mitgeschleift. Die Kridan Matlanors bildeten eine Gasse. Einige spuckten aus den Schnäbeln oder zischten hasserfüllt. Schmähworte und Flüche prasselten auf die Botschafterin und das Ratsmitglied für äußere Angelegenheiten ein. Es war zu spät. Das Schicksal nahm seinen Lauf. Wanda schluckte.
    Jetzt ist alles aus.
     
    *
     
    Wanda erwachte Stunden später aus einem unruhigen Schlaf. Die Wunde an ihrem Kopf schmerzte. Sie hatte das Gefühl, ihr Schädel müsse zerspringen. Man hatte sie in eine karge Zelle gesperrt. Offenbar war das hier ein Gefängnis. Sie sah sich nach Kalpren Suresh um. Es war niemand da. Sie hockte allein auf dem steinernen Boden. Obwohl draußen noch die Sonne scheinen musste, war ihr eisig kalt. Die Zelle war nur von einem blassen blauen Licht erleuchtet. Die roten Wände machten sie zusätzlich nervös. Vorsichtig berührte sie die Wunde an ihrer Stirn. Das Blut war getrocknet.
    Ich habe entsetzlichen Durst … Wanda suchte nach Nahrung oder einem Gefäß mit Wasser, aber da war nichts. Draußen auf dem Gang vor der steinernen Tür hörte sie die klackenden Krallenschritte eines Kridan. Sie konnte das Geräusch nur wahrnehmen, weil die schwere steinerne Tür ein ovales, vergittertes Sichtfenster hatte.
    Die Tür öffnete sich langsam.
    Wanda überlegte, den Ankömmling anzugreifen, erst da bemerkte sie das feine durchsichtige Energiefeld, das im blauen Licht vor ihr aufschimmerte. Es gab eine unsichtbare Wand zwischen ihr und ihrem Gegenüber – eine Zelle innerhalb der Zelle. Die Kridan auf der anderen Seite machte beim Eintreten eine grüßende Geste mit dem Körper.
    »Kiri-Tan!« Wanda war überrascht. Die Schwester des Orakels schritt dicht an das Energiefeld heran. Sie musterte Wanda aufmerksam. Hoffnung glomm in Wanda auf. War Kiri-Tan gekommen, um ihr zu helfen? »Kiri-Tan, ich habe auf dem Platz des Triumphes die Wahrheit gesagt!«
    Die Kridan sah sie aus ihren roten Augen nachdenklich an. »Saha-Fera glaubt das auch. Sie wüsste gerne mehr darüber. Wie kommst du darauf, Schnabellose, dass die Erdanaar – wie ihr sie nennt –, meine Schwester beeinflusst haben?«
    »Ich habe Aufzeichnungen bei mir, auf denen deutlich ein violettes Licht zu sehen ist, das Saha-Fera einhüllt. Ebenso gab es Lichterscheinungen unter der Tempeldecke des Mat-Lor vor einem der oberen Umläufe. Dies deutet auf eine energetische Anwesenheit der Fremden hin. Sowohl die Galaktische Abwehr als auch die STERNENFAUST konnten bei Spektral- und Energie-Analysen der Aufnahmen Übereinstimmungen finden, die nicht zufällig sein können. Besonders die Überwachungsaufzeichnungen eines Schiffes namens MERCHANT waren sehr aufschlussreich. Dorthin haben die Fremden mehrere Personen gebracht und sich im Laderaum aufgehalten, ehe sie wieder verschwanden. Diese Fremden können teleportieren. Außerdem verständigen sie sich telepathisch. Ich vermute, dass deine Schwester eine latente Begabung zur Telepathie hat, und dass die anderen Novizinnen sterben mussten, weil sie diese Gabe nicht hatten. Anscheinend haben die Versuche der Erdanaar, mit ihnen telepathisch Kontakt aufzunehmen, zu inneren Verletzungen und Blutungen in gewissen Arealen ihrer Gehirne gesorgt.«
    »Tja.« Kiri-Tan stieß ein freudloses Krächzen aus. »Du
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