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Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Titel: Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne
Autoren: Anonymous
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Lockhart hatte sich bereits im Vorfeld seines Aufenthalts auf Namban intensiv mit Sprache, Gestik und Mimik der Starr vertraut gemacht, denn er legte Wert darauf, die Gemütsverfassung seines Gegenübers möglichst genau einschätzen zu können. Gerade bei den Starr konnte man nur allzu schnell ins Fettnäpfchen treten oder, wie die Sauroiden es formulierten, mit der Schwanzspitze in einen fremden Trinkbecher geraten.
    Kaneshar wartete auch Lockharts in fast perfektem Starr gesprochene Begrüßung nicht ab, sondern kam augenblicklich zur Sache.
    »Botschafter Lockhart, ich bin empört. Ich hatte Ihrer Regierung bereits bezüglich des ersten Schiffes, das die Solaren Welten mit der Technik der Toten Götter gebaut haben, einen Protest zukommen lassen. Ich darf doch davon ausgehen, dass Sie diesen weitergeleitet haben?«
    »Selbstverständlich, Erste Sprecherin«, bestätigte Lockhart. »Ich kann Ihnen das anhand der entsprechenden Übertragungsprotokolle nachweisen, falls Sie das wünschen.«
    »Und wieso, Botschafter Lockhart, muss ich dann erfahren, dass Sie weitere Schiffe derselben Art bauen?«, verlangte die Starr zu wissen.
    Weil sich die Solaren Welten nicht von einer Horde paranoider Starr vorschreiben lassen, wie viele Schiffe sie bauen dürfen, nur um einem kleinen sauroiden Völkchen bei seinem Expansionsbestreben nicht in die Quere zu kommen , dachte Lockhart, während er ein gleichmütiges Gesicht bewahrte. Wir haben euch vor noch nicht mal zwanzig Jahren gegen die J’ebeem beigestanden und vor den Dronte gerettet, Kaneshar. Schon vergessen?
    Laut sagte er: »Nun, Erste Sprecherin, wie Sie wissen, haben nicht nur die Starr in den letzten Kriegen gerade gegen die Dronte erhebliche Verluste erlitten, sondern auch die Solaren Welten und andere Völker in Cisalpha, besonders auch hinsichtlich der Flottenstärke. Es ist nur natürlich, dass wir, wie alle anderen Völker, bestrebt sind, diese Verluste zu ersetzen. Wie ich weiß, tun auch die Starr dasselbe.«
    »Es geht hier nicht um den Ersatz von Flottenverlusten«, widersprach Kaneshar, »wie Sie sehr wohl wissen, Botschafter. Es geht um die Art der Schiffe, die Sie neuerdings bauen. Sie benutzen die Technik der Toten Götter, um Superschiffe mit unbegrenzter Reichweite anzufertigen, und das kann nur in dem Bestreben begründet liegen, Expansionen in Transalpha durchzuführen.«
    Lockhart machte ein verständnisloses Gesicht, auch wenn er nicht glaubte, dass Kaneshar sich die Mühe gemacht hatte, menschliche Mimik interpretieren zu lernen. »Erste Sprecherin, wenn ich fragen darf, was würden Sie denn tun, wenn Sie und nicht wir diese Technik geschenkt bekommen hätten?«
    »Das tut hier nichts zur Sache.« Kaneshars Kopf ruckte jetzt nicht nur hin und her, was eine natürliche Bewegung der Starr war, sondern fuhr bei jedem Ruck ein Stückchen schräg in die Höhe, und dies war ein Zeichen dafür, dass sie sich jetzt ertappt sah und darüber verärgert war.
    »Ich denke, das tut es doch«, sagte Lockhart ruhig. »Die Starr verfügen über das Netz aus Transmittern, das Sie ebenfalls von den Toten Göttern übernommen haben, und Sie benutzen es, um – genau wie wir – Transalpha zu erforschen. Aber wenn wir, die wir über diese Technik nicht verfügen, weil Sie die nicht mit uns teilen wollen, dasselbe tun, indem wir entsprechende Schiffe bauen, die die große Entfernung überbrücken können, protestieren Sie dagegen. Ehrlich gesagt, Erste Sprecherin, ich kann keinen Unterschied erkennen zwischen Ihrer Expansion nach Transalpha via Transmittern und unserem Bau von Schiffen mit Wandlerantrieb, um unter anderem Transalpha zu erforschen . Wie Sie sehr leicht nachprüfen können, haben die Solaren Welten niemals einen Krieg mit einem anderen Volk begonnen. Soweit ich weiß, haben Sie das sogar von Ratsmitglied Kalpren Suresh und meiner Vorgesetzten Wanda Ndogo höchst persönlich mitgeteilt bekommen. Unser Vorstoß in fremde Gebiete wie Transalpha diente und dient ausschließlich der Forschung.«
    »Das tun Sie vielleicht jetzt noch, Botschafter«, beharrte Kaneshar, »aber der Tag wird schon sehr bald kommen, an dem Sie diese Schiffe zur Expansion benutzen. Daran gibt es für uns keinen Zweifel. Und außerdem wäre es angemessen, diese Errungenschaften, die Sie nur durch einen Zufall – vielmehr Unfall – erhalten haben, mit Ihren Verbündeten zu teilen, wenn Sie wirklich keine unlauteren Absichten haben. Oder sie zumindest nicht dazu benutzen, um sich
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