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Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Titel: Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum
Autoren: Anonymous
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Ausdehnung«, stellte er fest und fügte verblüfft hinzu: »Es ist kein Epizentrum auszumachen.«
    »Und es bewegt sich«, ergänzte Winterstein. »Als wenn das Epizentrum unter der Oberfläche wanderte.«
    »Und dabei immer höher steigt …«
    Die beiden Wissenschaftler sahen einander an und dachten offenbar dasselbe.
    »Sofort das Heiligtum evakuieren!«, rief Winterstein, und sein Team begann, wie ein Schwarm Bienen auf das Shuttle zuzulaufen.
    Juan de Pento, einer der Marines, die die undankbare Aufgabe hatten, den Wissenschaftlern zur Hand zu gehen, statt mit seinen Kameraden ein bisschen Spass zu haben, auch wenn es nur Training war, deckte ihren Rückzug.
    »Sarge, Sie sollten besser herkommen«, meldete er seinem Vorgesetzten.
    Doch Jack Sorensen hatte auch ohne de Pentos Hinweis mitbekommen, dass offenbar eine Gefahr aufgetaucht war und befand sich bereits mit seiner Truppe auf dem Weg. Keinen Moment zu früh, denn in diesem Moment tat sich die Erde auf – genau an dem Punkt, an dem sich Mary Halova gerade befand …
     
    *
     
    Es hatte jetzt den Ursprungsort der Erschütterungen erreicht und verharrte einen Moment, um die Lage zu sondieren. Was es wahrnahm, irritierte es. Die gewohnten Erdstöße waren heftig und teilweise sogar schmerzhaft, doch sie waren eisig kalt. Diese hier waren leicht, fast sanft, und das, was sie verursachte, strahlte eine gewisse Wärme ab. Diese Wärme in Kombination mit der Leichtigkeit der Erschütterungen erweckte in ihm eine vage Erinnerung an Ereignisse, die so lange zurücklagen, dass sie kaum mehr als nebulöse Eindrücke darstellten. Doch eines erschien ihm sicher: Das Phänomen stellte keine Gefahr dar. Und so würde ihm auch nichts geschehen, wenn es den Kontakt zu der Ursache der Erschütterungen suchte.
    Es strebte der Oberfläche entgegen und durchbrach die äußere Kruste genau dort, wo sich eine der fremden Wärmequellen befand …
     
    *
     
    Mary Halova schrie erschrocken auf, als sich unter ihren Füßen die Erde wölbte und im nächsten Moment beinahe explosionsartig aufriss. Ihr Körper wurde zur Seite geschleudert und sie segelte ein paar Meter durch die Luft, ehe sie schmerzhaft auf den Boden prallte. Ihr Raumanzug war nicht in der Lage, den gesamten Sturz abzumildern, und so zog sie sich einige schmerzhafte Prellungen zu.
    Aus dem Loch im Boden quoll eine dunkle Gesteinsmasse, die sich zielstrebig auf Halova zuschob und dabei eine beachtliche Geschwindigkeit entwickelte. Die Sprachwissenschaftlerin ignorierte ihre Schmerzen und robbte rückwärts, so schnell es ging, doch die Masse schien ein Eigenleben zu besitzen und es genau auf sie abgesehen zu haben, denn sie folgte ihr. Dabei türmte sie sich immer mehr auf, wuchs in die Höhe und wurde zunehmend schneller. In wenigen Sekunden würde sie Halova erreicht haben.
    Die warf sich jetzt zur Seite, um sich dadurch aus der Bahn von was auch immer es war zu bringen, aber das ließ sich dadurch nicht beirren. Es änderte seine Richtung und nahm sie weiterhin aufs Korn. Halova bekam es jetzt erst recht mit der Angst zu tun.
    »Das gibt es doch gar nicht!«, hörte sie jemanden mit einer der Situation unangemessen spöttischen Stimme sagen. »Das Gestein scheint Sie zu mögen, Gnädigste.«
    Halova fand das nicht witzig, doch ehe sie antworten oder auf den erneuten Richtungswechsel reagieren konnte, wurde sie von hinten gepackt, mit unglaublicher Kraft in die Höhe gerissen und dann etwas weiter seitlich wieder fallen gelassen. Im nächsten Moment spuckte das Strahlengewehr von Juan de Pento eine gezielte Ladung mitten in die Gesteinsmasse. Ein großes Stück von etwa einem halben Meter Durchmesser wurde regelrecht aus ihm herausgesprengt und zur Seite geschleudert. Unter der abgeplatzten Stelle zeigte sich eine graue Schicht eines beinahe glatten Materials.
    »Was zum Teufel!«, entfuhr es de Pento verblüfft. »Das Ding hätte völlig zerstrahlt sein müssen!«
    Zur Überraschung aller reagierte der »Stein« aber auch in anderer Hinsicht völlig unerwartet. Er gab ein knirschendes Geräusch von sich, das aus der Tiefe seines Inneren kam und sich nach außen hin fortpflanzte, sich zu einem Grollen steigerte und schließlich in ein hohes Kreischen mündete, als würde Metall über eine Schieferplatte schaben.
    De Pento erhielt jetzt Unterstützung von seinen Kameraden. Sie bildeten eine Schutzlinie zwischen der Steinmasse und Halova und den anderen Wissenschaftlern, dann eröffneten sie gemeinsam das Feuer
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