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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)
Autoren: Simon Borner
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verdammt nah. Es blieb nur noch wenig Zeit, das Schiff zu retten. Ein Schemen von einem Plan begann sich in Dana Frosts Denken abzuzeichnen.
    »Relative Geschwindigkeit bezogen auf die Sonne?«
    »Zehntausend und steigend«, erklang vor ihr die gefasste Stimme Sobritzkys vom Steuerstand her.
    »Schirme?«
    »Bugschirm jetzt stabil bei 18,5 Prozent«, meldete al Khaled vom Waffenleitstand.
    »Hauptbildschirm auf Simulationsmodus, Flug- und Toleranzwerte einblenden.«
    Die Darstellung änderte sich blitzartig. Die Sonne nahm jetzt einen beträchtlichen Teil des Bildschirms ein. Ein riesiger Feuerball, der nahezu den gesamten Schirm ausfüllte. Links oben erschienen scheinbar ein paar Zentimeter vor dem Hauptschirm schwebend die von Dana Frost geforderten Werte. Der Abstand zur äußeren Korona verringerte sich in bedrohlichem Maße. Schlimmer noch waren die Werte, die den Point of no Return bezeichneten. Danach war nichts mehr möglich. Niemand und nichts im bekannten Universum konnte dann dem Gravitationsfeld einer Sonne entkommen.
    Für einen Augenblick dachte Dana Frost daran, die STERNENFAUST III aufzugeben. Die Besatzung aufzufordern, sich in die 20 Landefähren zu begeben. Die Shuttles waren weltraumtaugliche Troopcarrier, eigentlich für die 100 Marines gedacht, die die Kampftruppe der STERNENFAUST III darstellten. Diese Beiboote waren allerdings auch gleichzeitig die Rettungsboote des Schiffes und konnten pro Einheit bis zu 55 Personen aufnehmen. Gleichzeitig würden die 15 Jäger der Jägerstaffel ausgeschleust, die über eine Reichweite von mehreren Lichtjahren und entsprechende Kommunikationseinrichtungen verfügten, mit denen man Hilfe herbeirufen könnte. Dann musste man nur warten, bis der Notruf aufgefangen wurde und jemand kam, um sie und die Crew einzusammeln.
    Aber soweit war Dana Frost noch nicht. Sie würde das Schiff retten. Der Plan in ihrem Kopf hatte Konturen angenommen.
    »Navigation, Schiff um hundertachtzig Grad um die Längsachse drehen!«
    »Aye, Captain«, bestätigte Sobritzky.
    Auf dem sich im Echtmodus befindlichen Hauptbildschirm verfolgte Dana Frost, wie sich die STERNENFAUST III langsam nach vorn neigte. Als das Manöver abgeschlossen war, hing das mächtige Raumschiff subjektiv gesehen mit dem Kopf nach unten im Raum.
    »Antriebssektion! Steuerbordtriebwerke fünf und sechs auf volle Leistung!«
    Sie wartete keine Bestätigung von Jenny Black Fox ab.
    »Steuerstand, Ausweichkurs nach Backbord!«
    Durch das Nicken und gleichzeitige Rollen der STERNENFAUST waren die ausgefallenen Triebwerke jetzt auf der Steuerbordseite, wo sie im Moment nicht gebraucht wurden, während die Triebwerke fünf und sechs der Steuerbordseite jetzt auf Backbord lagen und das Schiff in einer Ausweichkurve von der Sonne wegbeschleunigten.
    Dana Frost schaute konzentriert auf die Anzeigen des Hauptbildschirms. Quälend langsam kam das riesige Schiff auf den neuen Kurs. Dann fielen die Bugschirme aus. Binnen Sekunden erhitzte sich das Metall des Schiffs bis zum Schmelzpunkt. Der abgerundete Bug begann zu glühen.
    Commander Dana Frost, Captain der STERNENFAUST III, blickte auf den Hauptbildschirm und sah wie das mächtigste Schiff der Menschheit schmolz wie eine Kerze im Feuer.
    Dann explodierte die Zentrale und alle Lichter erloschen.
     
    *
     
    Dana Frost lag wie benommen in ihrem Sessel. Sie hatte die Augen mit der Hand bedeckt.
    Plötzlich flammte Licht auf und der Kommandostand war in gleißende Helligkeit getaucht. Ein Schott öffnete sich und herein trat ein hochgewachsener Mann von knapp 60 Jahren. Er trug die Uniform des Star Corps und seine Rangabzeichen wiesen ihn als Admiral aus. Stumm ließ er seinen Blick über die in der Zentrale anwesenden Offiziere gleiten, die alle schweißgebadet und mit versteinerten Gesichtern an ihren Kommandoständen saßen. Shamar al Khaled am Waffenstand sah um Jahre gealtert aus.
    Der Admiral ging zur Mitte der Zentrale und blieb dort wortlos, doch umso bedrohlicher stehen. Das Schweigen dauerte an, bis Dana Frost die Kraft fand, ihren Sessel in seine Richtung zu drehen. Sie blickte ins Gesicht des Admirals. Regungslos maßen sich die beiden Leitenden Offiziere für einen Moment.
    »Captain Frost.« Es war nur eine stille Bemerkung, doch die Wirkung auf Dana Frost und die Besatzung der Zentrale war nachhaltiger, als wenn der Admiral getobt hätte.
    »Nehmen Sie Haltung an!« Diesmal war die Stimme deutlich zu vernehmen.
    Der Drill von Jahrzehnten zeigte Wirkung und
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