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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)
Autoren: Simon Borner
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Überlichtantrieb, der auf einer völlig neuen und vielleicht noch nicht ausgereiften Technik beruhte, hätte einen nahezu ansatzlosen Übertritt in einen höherdimensionalen Raum, den HD-Raum, gewährleisten und dort eine Überlichtgeschwindigkeit mit dem Faktor 1 zu 10.000 erreichen sollen – jedenfalls theoretisch.
    Doch jetzt schien es so, als habe dieser Antrieb seinen Geist aufgegeben.
    Der Antrieb selbst war zu vergleichen mit dem der Morax-Schiffe, die sich auch der Technologie der Toten Götter bedient hatten, zumindest so weit sie sie verstanden und hatten nutzen können. Damals, vor 16 Jahren, war für den HD-Raum noch die Bezeichnung X-Raum üblich gewesen. Dana hatte zu Beginn ein paar Schwierigkeiten gehabt, den X-Raum nunmehr HD-Raum – was für hyperdimensionaler Raum stand – zu nennen, aber man gewöhnte sich daran.
    Nun, der Antrieb war dem der Morax in allen Belangen überlegen, warum also zum Teufel war ein Eintritt in den Überlichtflug ausgerechnet jetzt nicht möglich?
    Sobritzky hatte Dana Frosts Frage wohl verstanden, doch sie schüttelte nur schweigend den Kopf. Die Systeme für den Überlichtflug zeigten Rot.
    »Triebwerkssektion. Commander Black Fox, was sagen Sie dazu?«
    Noch bevor die Chefingenieurin, deren Konterfei wieder links unten vor der taktischen Darstellung erschien, antworten konnte, fragte Dana erneut: »Für den Eintritt in den HD-Raum brauchen wir die Antriebsdüsen selbst nicht, wenn ich das System richtig verstanden habe. Weshalb also ist das unmöglich?«
    Die Chefingenieurin strich sich über die Stirn und blickte dann auf irgendwelche Kontrollmonitore, die sich außerhalb des Kamerabereichs befanden.
    »Captain Frost, Sie wissen, wir haben wenig Zeit. Also keine Hyperraumphysik. Fakt ist, eine Sonne strahlt nicht nur in dem Bereich, den wir wahrnehmen können, einschließlich weiterer Bereiche an den Grenzen des Spektrums, sie strahlt auch im Hyperbereich. Das heißt, es kommt im HD-Raum zu Verwerfungen und Turbulenzen. Das ist der Grund, warum wir derzeit auch nicht in den HD-Raum eintreten können, verstehen Sie das jetzt?«
    Dana Frost war für einen Moment sprachlos. Sie dachte an die Zeiten zurück, in der Jenny Black Fox noch einfache Crewwoman auf der STERNENFAUST II gewesen war. Jetzt von ihr so bestimmt angeredet zu werden – und dazu noch so, als könne sie nicht bis drei zählen! – irritierte die fast fünfzigjährige Frost kurz, bevor sie sich wieder fing.
    »Commander Black Fox, ich muss auch keine Hyperraumphysik beherrschen. Ich brauche Lösungen von Ihnen!«
    Doch Jenny Black Fox ließ sich nicht beirren. »Es gibt keine, Ma’am. Die Sicherheitsschaltung des Schiffs lässt in dieser Umgebung keinen Eintritt in den HD-Raum zu. Es wäre ein unkontrollierter Eintritt, der das Schiff zerstören könnte. Was genau passiert, weiß niemand, das kann man auch nicht berechnen. Es ist genauso, als würde man mit einem Schlauchboot in einen Hurrikan geraten – nur viel schlimmer.«
    Ohne auf die Warnung der Chefingenieurin einzugehen, knurrte Dana Frost, wobei sie jedes einzelne Wort betonte: »Dann überbrücken Sie die Sicherheitsschaltung. Ich bin entschlossen, Crew und Schiff zu retten.«
    Black Fox brachte auf dem Bildschirm ein schwaches Lächeln zustande. »Und wie bitte soll ich das machen? Captain«, das Captain klang für Dana viel zu vertraut, »glauben Sie, ich kann mir hier eine Überbrückung schnitzen? Wenn ich das könnte, dann hätte ich’s schon längst getan, Ma’am!«
    Dana Frost nagte an ihrer Unterlippe und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Das Schiff ist ein hoch kompliziertes System, da überbrückt man eine Sicherheitsschaltung nicht so eben mal«, fuhr Commander Black Fox fort. »Wenn – ich sage ausdrücklich, wenn – es möglich wäre, dann müsste man das gesamte Triebwerkssystem neu programmieren. Aber wenn Sie mir ein paar Monate Zeit geben, dann schaff sogar ich das.«
    Dana Frost nickte nachdenklich und musste der Chefingenieurin recht geben. Waren das schon die Vorzeichen einer Panik? Ihre Frage war wirklich dumm gewesen. Sie bereute, sie gestellt zu haben. Mit einer größeren Willensanstrengung brachte sie ihre Gefühle unter Kontrolle. Sie hatte schon ganz andere Dinge durchgestanden! Zufrieden spürte sie, wie die nüchterne Überlegung und ihr kühler Verstand wieder die Oberhand gewannen.
    Sie atmete noch einmal durch. »Ortung! Abstand zur äußeren Korona?«
    »Ein Viertel AE.«
    Das war nah,
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