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Sternenfaust - 098 - Verloren

Sternenfaust - 098 - Verloren

Titel: Sternenfaust - 098 - Verloren
Autoren: Michelle Stern
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Offizierin an der Kom-Anlage.
    »Mehrere Fehlermeldungen, Ma’am. Nichts, was sich nicht in den Griff bekommen lässt, aber es wird etwa zehn Minuten dauern.« Jamil klang ein wenig nervös.
    Lieutenant Jefferson meldete sich zu Wort. »Mehrere Fehlermeldungen auch in anderen Bereichen. So wie es aussieht, haben sich weitere Systeme vorsichtshalber abgeschaltet, weil Feuchtigkeit angemessen wurde. Es kann sein, dass einige der Gase Leitungen durch Kondensation beschädigen.«
    Dana schloss kurz die Augen. Diese Krise weitete sich immer mehr aus.
    »Professor von Schlichten, können Sie einen Kurs oder eine Position berechnen, auf der wir verhältnismäßig sicher sind?«
    »Ich fürchte nicht. Wir müssen abwarten, bis uns die Welle der Bruchstücke ganz durchlaufen hat. Und hoffen, dass sich keines davon vollständig in den Normalraum schiebt …«
    »Captain«, mischte sich Taktikoffizier Mutawesi ein. »Wir konnten die Druckwelle berechnen und es können nicht mehr viele Trümmerstücke nachkommen. Ich schlage vor, wir fliegen dem Ausgangspunkt des Zusammenstoßes entgegen.«
    Van Deyk runzelte die Stirn. »Dann wird die Fächerung der Trümmer doch wesentlich enger sein?«
    »Ja, aber nicht in einem wirklich relevanten Ausmaß. Auch auf unserer jetzigen Position werden wir noch breit gestreut getroffen. Und so wie ich das verstanden habe, brechen die X-Raum-Felder in sich zusammen. Solange sie noch intakt sind, stellen die Trümmer für uns nur ein geringes Risiko dar, da sie nahezu unbemerkt durch uns hindurchziehen. Je weiter sie sich dagegen in unseren Raum drängen, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu einem ernsthaften Problem werden. Deshalb ist es sinnvoll, den Radius zur Katastrophenquelle zu verkleinern.«
    Von Schlichten sah von seiner Arbeit auf. »Ich wäre jetzt so weit, Ihnen eine Kursempfehlung zu erstellen, Captain. Wohin soll sie gehen? Von den Trümmerstücken fort oder mitten hinein?«
    »Auf die Quelle des Zusammenstoßes zu«, meinte Dana mit trockenem Mund. »Hoffen wir, dass wir dieses Fiasko möglichst unbeschadet überstehen.«
    Robert Mutawesi und van Deyk hatten dazu keine weiteren Ergänzungen.
     
    *
     
    STERNENFAUST, Küchentrakt
     
    Missie summte vergnügt vor sich hin, während sie die Lage in den Vorratsräumen checkte. Es gab immer noch jede Menge Essen auf der STERNENFAUST, das noch für einige Monate halten würde. Die Spaghetti mit Pfefferminzsauce waren zwar ausgegangen und die Kaffeevorräte von Dana Frost schrumpften auch zusehends, aber auf einem Schiff mitten im All war das nun wahrhaft eines der kleineren Probleme.
    Die Küchenkraft rückte die winzigen schnurlosen Stöpsel in ihren Ohr zurecht und erhöhte die Lautstärke an dem kleinen altmodischen Gerät, das an den Rand ihrer Schürzentasche gesteckt war.
    »Ich wär so gerne ein Kridan, dann hätt’ ich meinen eigenen Wahn«, trällerte die Stimme des Wega-Sängers David Cullhassan in ihren Ohren, der für seine sarkastischen und ironischen Texte über die Erde und das Universum berühmt geworden war. Besonders Religionskonflikte und Kriege reizten ihn zum Spott, den er äußerst charmant und humorvoll vortrug. Außerdem war er mit Mitte vierzig ein Mann in den besten Jahren, den Missie nicht so ohne Weiteres von der Kante ihres Bettes gestoßen hätte.
    Sie grinste vergnügt, ging an den kleinen Arbeitsplatz mit dem Eingang der Essenswünsche – jedes Bordmitglied gab über Kom einmal pro Woche seinen persönlichen Essensplan ein. Man konnte sich aus verschiedenen Gerichten etwas heraussuchen und Missie war stolz, dass alle mit ihrer Arbeit zufrieden waren. Sogar Sun-Tarin hatte sie glücklich gemacht. Na ja. Zumindest hatte sie ihn satt bekommen.
    Selbst kochen tat sie freilich nicht. Alles in allem wurde ihr durch die Technik eine Menge Arbeit abgenommen, so dass alles rechtzeitig fertig war und den betreffenden Offizieren in den freien Zeiten innerhalb ihrer Schichten geliefert werden konnte.
    Missie wünschte sich trotzdem manchmal Lieutenant Wanda Ndogo zurück. Die Frau war einfach unschlagbar gewesen, wenn es darum ging über Probleme nachzudenken, lange bevor sie überhaupt Probleme waren.
    Mit wiegenden Hüften durchschritt Missie den schmalen Durchgang im Lagerraum zwei und sah auf die diversen elektronischen Anzeigen. Hier wurden Nachspeisen und einige Extras gelagert, die zwar nicht direkt der Lebenserhaltung dienten, aber das Leben auf dem engen Raum im All erträglicher
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