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Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Titel: Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse
Autoren: Susanne Picard
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nun mal das letzte Wort hier bei Far Horizon . Du verstehst?«
    Ashkono nickte und nahm der Sekretärin, die gerade mit einem Teetablett hereingekommen war, dankbar eine weitere Tasse mit seinem Lieblingsgetränk ab. Er warf der niedlichen Brünetten noch einen gefälligen Blick hinterher, während sie das Zimmer so still verließ, wie sie gekommen war. Nicht, ohne seinen Blick noch kurz kokett zu erwidern.
    »Ja, ich verstehe, Walt. Far Horizon denkt, ich bin nur der Zweitbeste.« In seiner Stimme schwang wieder Spott mit. Doch Ashkono Tregarde war auch ein wenig verärgert. Er wusste sehr gut, dass er ein hervorragender, ja, exzellenter Mediziner war – dass man ihn nun erst nach diesem Jennings um seine Meinung bat, wurmte ihn.
    »Ash, für mich bist du der Beste auf diesem Gebiet«, sagte Walter jetzt ernst und beugte sich vor. »Du weißt, ich schmeichle nicht gern, aber ich wusste gleich, wie das ausgeht. Ich habe mit Jennings bereits bei einigen Projekten zusammengearbeitet. Er ist ein hervorragender Arzt mit viel Weltraumerfahrung, aber er hat nicht deine –«
    »Und du schmeichelst doch«, unterbrach Tregarde ein wenig ungeduldig. Nicht, dass Walt übertrieb, aber jetzt wollte er doch wissen, was sein ehemaliger Studienkollege von ihm wollte. »Komm zur Sache, Walter, und lass uns die Zeit nicht mit Süßholzraspeln verschwenden.«
    »Nun gut. Ich muss dich allerdings vorwarnen. Es ist ein Projekt, dass dich vielleicht wieder in den Weltraum führen wird. Oder auf fremde Welten. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ein Star Corps-Schiff. Aber ich kann dir auch versichern, dass es eine Menge Ruhm eintragen wird, wenn du es erfolgreich beendest.«
    In Ashkono Tregardes Augen blitzte es wieder auf. »Aha, erst schmierst du mir Honig ums Maul, jetzt packst du mich am Ehrgeiz. Du kennst mich schon zu lange, Walt! Und du willst mich unbedingt für diese Aufgabe, richtig?«
    Walt sah ihn an. Er antwortete nicht direkt. »Noch eins: Es ist ein strikt geheimes Projekt. Far Horizon wird dir allerdings jede Unterstützung gewähren, die du brauchst. Eine Versetzung auf ein Star Corps-Schiff ist geplant, aber welches, das steht noch nicht fest. Es ist Vorarbeit nötig, die du dir selbst einteilen kannst. Du wirst der Einzige sein, der voll in die Ziele dieses Projekts eingeweiht sein wird und ich gebe zu, dass der kürzeste Weg zu diesen Zielen sicher der unethische Weg wäre – wobei wir nicht einmal sicher sind, dass es einen ethischen Weg zum Ziel geben kann.«
    »Und natürlich will man so schnell wie möglich Ergebnisse sehen, stimmt’s, Walt?«
    Gregorovitch warf Tregarde einen wachen Blick zu. »Natürlich. Aber das bliebe wie auch der Weg selbst, den du nimmst, weitgehend in deinem eigenen Ermessen – wenn du den Auftrag annimmst. Ich kann dir allerdings schon vorab sagen, dass dieses Ziel zum Nutzen der Menschheit sein wird. Nun, wie sehen diese Bedingungen für dich aus?«
    Tregarde zögerte mit einer Antwort.
    Deshalb also war Jennings so empört aus diesem Büro gerauscht. Far Horizon sah keine Möglichkeit, dieses Projekt ethisch zu beenden. Oder zumindest keine, die sinnvoll war und zum Erfolg führte.
    Nachdenklich nippte Tregarde an seiner Teetasse und sah Walt an, der den Blick nicht lange aushielt.
    Eine weitere Bestätigung dieser These. Nun , Far Horizon ist dieses Projekt wichtig genug, dass sie die Vorgehensweise dabei völlig dem Projektleiter überlassen. Es liegt also an mir und meiner Arbeitsauffassung, welchen Weg ich gehen will. Mehr Selbstständigkeit kann man eigentlich nicht verlangen.
    Und ich gebe zu, es reizt mich, bei so einem Projekt meine persönlichen Grenzen auszuloten. Es wäre der Karrieresprung, auf den ich schon immer gewartet habe.
    »Ein Star Corps-Schiff also?«, meinte Tregarde endlich mit gespielter Leichtigkeit. »Ich hasse es ja eigentlich, mich mit renitenten Captains herumzuschlagen, die, wie beim Star Corps üblich, meist viel zu jung sind.«
    Walter Gregorovitch lachte dröhnend. »Das kann ich mir denken. Die sind sowieso alle dümmer als du, besonders Smith, unter dem du zuletzt gedient hast, hab ich recht?«
    Tregarde lachte. »Korrekt. Er war ein Trottel und hat nie auf das gehört, was ich ihm gesagt habe. – Aber gut. Bevor wir weiterreden, muss ich zwei Dinge wissen. Erstens: Worum geht es bei diesem Projekt ganz konkret? Du verstehst sicher, das ich dir nicht verbindlich zusagen werde, bevor ich das nicht weiß. Ich werde weder für alles Geld der Welt
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