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Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Titel: Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle
Autoren: Alfred Bekker
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Simulation und Realität gar nicht mehr wirklich erfassen kann. Wie viele Außeneinsätze haben Sie hinter sich? Einen oder zwei?« Mutawesi atmete tief durch und wandte sich an Captain Frost.
    Die starrte ihn nur wie der Rest der Brückenbesatzung mit unbewegtem Gesichtsausdruck an. Niemand hatte damit gerechnet, dass Mutawesi sich so vehement gegen einen seiner direkten Teamkollegen wandte.
    »Captain, wir hätten die Möglichkeit, dieser Gefangenen zu helfen. Die Zeit, bis wir wieder auf Gefechtsdistanz mit den Msssarrr-Schiffen sind, würde ausreichen, um mit einem Shuttle anzudocken und nachzusehen, ob etwas an der Sache dran ist.«
    »Wir gehen damit ein erhebliches Risiko ein«, erwiderte Santos.
    Bei diesem Widerspruch war es um Lieutenant Commander Mutawesis Beherrschung geschehen. »Wenn Sie schon einmal Gefangener der Msssarrr gewesen wären und gesehen hätten, wie man Ihren Leidensgenossen die Köpfe vom Leib reißt und ihnen das Hirn aussaugt, weil diese Bestien dem Glauben anhängen, dass dadurch die Geisteskraft ihres Opfers auf sie selbst übergeht, dann würden Sie nicht so reden, Mister Santos!« Er wandte sich wieder an Frost. »Ich weiß, wovon ich spreche!«, stieß er erregt hervor. »Als ich 2237 mit der gesamten Besatzung meines Raumboots in Gefangenschaft der Msssarrr geriet, habe ich Unbeschreibliches erlebt.« Er schwieg einen Moment und versuchte, wieder zur Ruhe zu kommen. »Die Tatsache, dass ich gerettet wurde, verdanke ich auch dem Umstand, dass man meine Versuche, mich bemerkbar zu machen, ernst genommen hat und jemand bereit war, ein Risiko einzugehen. Wir müssen diese Maria Smith einfach zu retten versuchen.«
    »Dieser Name ist ausgesprochen häufig«, stellte Susan Jamil fest. »Wir dürften allein im aktiven Star Corps-Dienst eine ganze Menge Personen mit diesem Namen haben – geschweige denn, wenn man die Gesamtheit aller Bürger der Solaren Welten nimmt!«
    »Und der Dronte beziehungsweise der ehemaligen Karalon-Siedler, die von ihnen übernommen wurden«, ergänzte Santos. »Wir haben auf keinen Fall die Möglichkeit, zu verifizieren, ob es sich bei dieser Maria Smith um eine Dronte oder einen Menschen handelt.« Santos wandte sich Mutawesi zu. »Damit habe ich keineswegs gesagt, dass ich prinzipiell gegen eine solche Aktion wäre, Mister Mutawesi. Nur, dass das klargestellt ist. Ich bin nur dafür, alle Seiten der Medaille zu nennen.«
    Captain Frost wandte sich jetzt an van Deyk. Nach wie vor klang ihre Stimme ruhig und fest.
    »Ihre Meinung, I.O.?«
    »Santos hat recht. Aber ich würde sagen: Versuchen wir es trotzdem … Wir wissen ja, was die Msssarrr mit ihren Gefangenen tun! So makaber das klingt …«, er schluckte und fuhr nach einer kurzen Pause fort, »… vielleicht sind ja wirklich einige Menschen an Bord dieses Schiffes. Auf Vorrat gewissermaßen.«
    »Bruder William?«
    »Ich kann mich Commander van Deyk nur anschließen.«
    Frost nickte grimmig. Wahrscheinlich würde die Stimme dieser Maria Smith ansonsten jeden einzelnen von uns bis ans Ende unserer Tage in unseren Albträumen verfolgen.
    »Jamil, stellen Sie mir eine Verbindung mit Captain Barus her«, befahl Frost dann.
    »Aye, aye, Captain.«
     
    *
     
    Chip Barus war mit der von Dana Frost vorgeschlagenen Vorgehensweise einverstanden. Vor einer Maximalbeschleunigung der Mesonentriebwerke musste ohnehin an Bord der SONNENWIND ein Systemcheck vorgenommen werden, da ein Strahlentreffer der Msssarrr einen wichtigen Datenspeicher durch eine Ladungsübertragung unbrauchbar gemacht hatte. Sergeant Telford von der an Bord der STERNENFAUST stationierten Marines-Einheit sollte den Rettungseinsatz leiten.
    Auch Robert Mutawesi wandte sich mit der Bitte an Captain Frost, bei dem Außenteam dabei sein zu dürfen. »Lieutenant Mandagor kann mich ohne Probleme vertreten, zumal es ohnehin eine Weile dauern wird, bis sich feindliche Einheiten wieder bis auf Gefechtsdistanz genähert haben, Captain.«
    Captain Frost zögerte. »Halten Sie das wirklich für eine gute Idee?«
    Mutawesi schluckte. »Es wäre sehr wichtig für mich.«
    »Sollte irgendjemand mal meine Logbücher und Einsatzpläne durchstöbern und darauf stoßen, dass ich den Taktikoffizier in einer zwar nicht akuten aber doch latenten Gefechtssituation von Bord gehen lasse, wird man mich wahrscheinlich wieder zum Lieutenant degradieren.«
    »Ganz so schlimm wird es schon nicht werden, Ma’am. Und im Übrigen bin ich ja bekanntermaßen ein guter
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