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Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Titel: Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle
Autoren: Alfred Bekker
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– so ließ sich das Schiff in der Tat schwer orten. Na, wir haben es ja auch nicht sofort entdeckt , dachte Mutawesi grimmig.
    Hier im düsteren Schiffsinneren hatte Mutawesis Ortungsgerät sehr viel weniger Schwierigkeiten, ein Bild der Lage zu gewinnen.
    Ihr erstes Ziel war jener Punkt, von dem aus die angebliche Gefangene ihren Notruf gesendet hatte. Dass sie sich selbst dort befunden hatte, war schließlich gar nicht mal sicher. Nur der Sender war an jener Stelle gewesen, das bewies Bruder Williams Analyse. Es war schließlich auch möglich, dass die Gefangene den Sender von irgendwo anders aktiviert hatte. Allerdings sprach nach Mutawesis Ansicht auch einiges dagegen. Schließlich brachen bei einer Schiffshavarie wie der, die auf dem Msssarrr-Raumer gerade im Gange war, das Leitungssystem recht rasch zusammen.
    Dieser Umstand machte Mutawesi Hoffnung, dass man diese Maria Smith tatsächlich in der Nähe des Senders fand.
    Ein Erfolg wäre gut. Gerade in diesen düsteren Gängen, die aussehen wie Höhlen …
    Mutawesi wollte sich zusammennehmen und die Erinnerungen verdrängen. Auf einmal schien es doch keine so gute Idee zu sein, hier mit den Marines der STERNENFAUST eine Gefangene zu suchen, die vielleicht überhaupt nicht existierte.
    Doch er konnte es nicht verhindern, dass Bilder in ihm aufstiegen. Bilder aus der Vergangenheit. Seiner Vergangenheit.
    Klebrige Spinnenfäden, mit denen er eingewickelt wurde. Die fürchterlich zugerichteten Leichen derer, die ihm in der SOLAR DEFENDER einst anvertraut gewesen waren und die er enttäuscht hatte. Die Grausamkeit in den Augen der Msssarrr, nein, der Monster, die ihn seinerzeit festgehalten hatten …
    Doch noch konnte er diese Bilder, diese Erinnerungen beherrschen. Die Beschaffenheit und die Technologie dieses Msssarrr-Schiffs war vollkommen anders, als bei jenem Schiff, das ihn und seine Crew seinerzeit während der sogenannten Msssarrr-Krise an Bord genommen hatte.
    Jetzt betrat der Trupp einen Raum, in dem insgesamt drei Msssarrr an einer pyramidenförmigen Konsole standen, deren Spitze heftig blinkte. Die Spinnenartigen drehten sich herum, sodass ihre Augenkonglomerate Mutawesi und den Marines zugewandt waren.
    Die Marines legten ihre Partikel-Nadler an.
    Telford aktivierte eine über den Außenlautsprecher abgegebene automatische Aufforderung, sich zu ergeben. Diese war in dem Msssarrr-Idiom gehalten, das offenbar innerhalb des Imperiums der Goldenen Häuser üblich war.
    Überraschenderweise unterschied sich dieses Idiom gar nicht so sehr von den bisherigen Sprachproben, die von Msssarrr aufgezeichnet worden waren, weswegen auch im Schiff-zu-Schiff-Kontakt mit Kommandant ß’Goss eine weitgehend problemlose Kommunikation möglich gewesen war.
    Ob die Msssarrr teilweise über eine genetisch fixierte Erinnerung verfügten, oder manchmal entsprechende Datenarchive der in die Ferne verschickten Brut – möglicherweise inklusive erwachsenen Lehrern – mitgegeben wurden, wusste Robert Mutawesi nicht. Doch er spürte, dass ihn diese nüchternen Gedanken vom entsetzlichen Bild der Spinnen vor ihm ablenkten. Dennoch brach ihm unwillkürlich der Schweiß aus. Die Innenklima-Steuerung seines Anzugs aktivierte sich.
    Er stand da wie erstarrt.
    Dies ist der Augenblick, den du in Wahrheit gesucht hast! , ging es ihm durch den Kopf. Er wollte bereits damit beginnen, seine Gedanken auf eine komplizierte Gleichung zu lenken, zwang sich dann aber dazu, genau dies nicht zu tun. Dies ist deine Hölle. Sieh sie dir an. Halt es aus.
    Die Msssarrr schienen von der Aufforderung, sich zu ergeben nichts zu halten.
    Vielleicht glaubten sie auch nicht, dass die Menschen in einem havarierten Schiff gegen sie kämpfen wollten. Die Spinnenartigen griffen mit gleich mehreren ihrer Extremitäten zu dem breiten und mit allerlei technischen Geräten bestückten Gürtel, der um ihre spinnenartigen Leiber gebunden war.
    Waffen waren auch darunter.
    Ehe die Msssarrr jedoch damit viel Schaden anrichten konnten, hatten die Marines längst das Feuer mit ihren Nadlern eröffnet. Die Partikelstrahlen töteten die Msssarrr innerhalb weniger Augenblicke. Die wenigen Treffer, die die Msssarrr bis dahin hatten landen können, richteten keinen Schaden an, da die Panzeranzüge die Marineinfanteristen schützten. Nur der Anzug von Lester Ramirez war am linken Schulterstück etwas verfärbt. Das Strahlenfeuer eines der Msssarrr hatte ihn dort wohl etwas zu lange versengt.
    »Weiter jetzt!«, rief
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