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Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Titel: Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle
Autoren: Alfred Bekker
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wahrscheinlich mit dem Zielort der Konvois identisch war.
    Aber zum Ersten war das System TASO-23111 offensichtlich nur ein Sammelpunkt und keineswegs der Endpunkt der mysteriösen Reise, die derzeit ungezählte Schiffe der Dronte angetreten hatten – und zum Zweiten war es angesichts der gegenwärtig vollkommen chaotischen Lage hier auch sehr unwahrscheinlich, dass man noch zu irgendwelchen weitergehenden Erkenntnissen gelangen konnte.
    Frost nahm Kontakt mit Barus auf, der diese Ansicht teilte.
    Beinahe gleichzeitig meldete Lieutenant Susan Jamil den Eingang eines Notrufs von Kommandant ß’Goss’ Schiff.
    »Es handelt sich lediglich um eine Audio-Nachricht«, meldete Jamil.
    »Hören wir uns an, was unser Gegner zu sagen hat«, sagte Frost unbeteiligt.
    »Dem Stimmprofil nach handelt es sich um die Stimme eines Menschen«, sagte Jamil überrascht.
    Captain Frost hob die Augenbrauen.
    Mutawesi erstarrte in seinem Sitz.
    Dann ging der Notruf über die Lautsprecher in der Brücke der STERNENFAUST.
    Eine Anzeige im linken unteren Rand des Panorama-Schirms zeigte an, dass das Signal schwere Schäden aufwies und teilweise nicht rekonstruierbar sowie von schlechter Qualität war.
    »Hier spricht Maria Smith. Kann mich jemand hören? Ich bin eine Gefangene der Msssarrr. Jetzt geht hier alles drunter und drüber. Es gibt ständig Explosionen und in einem Teil des Schiffes sind Brände ausgebrochen. Mir ist es gelungen, das Interkom so zu modifizieren, dass ich diese Transmission generieren kann. Hört mich da draußen jemand?« Die Qualität des Funkspruchs wurde schlechter. Es entstanden Lücken zwischen den einzelnen Wörtern, die mit Rauschen oder anderen Störgeräuschen gefüllt waren.
    Dann brach das Signal ab.
    »Nichts mehr«, sagte Jamil.
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Captain Frost berührte das verborgene Projektil, das sie als Amulett unter ihrer Star Corps-Uniform trug und sie für immer an die Geschehnisse auf Dambanor II erinnerte, wo sie als Erste Offizierin der SURVIVOR unter Captain Theo LeGrant von einer Steinschlosswaffe der Einheimischen getroffen worden war.
    Doch wie immer war sie es, die das Schweigen als Erste brach. »Bruder William, halten Sie es für möglich, dass Menschen in die Hände dieses sogenannten Imperiums der Goldenen Häuser geraten sind?«, fragte sie.
    »Möglicherweise gibt es vereinzelte, sehr kleine menschliche Siedlungen auf entlegenen Planeten, die sich dem Zugriff der Dronte entziehen konnten und von denen wir noch gar nichts wissen, aber …«
    »Für viel wahrscheinlicher halte ich allerdings, dass die Stimme der Frau, die wir da gerade gehört haben, von einer Dronte stammt«, äußerte sich Lieutenant John Santos. Der Rudergänger der STERNENFAUST hatte rote Augen. Der lange Dauereinsatz und die erhöhte Anspannung in der Gefechtssituation machten sich nun bemerkbar.
    »Es gibt keine Möglichkeit, das zu unterscheiden«, stimmte Bruder William zu. »Die Übernahme durch einen Dronte hat keine Auswirkungen auf das Stimmprofil und da zumindest die Dronte-Menschen untereinander unsere Sprache benutzen …«
    Van Deyk nahm ein paar Schaltungen an seiner Konsole vor und erklärte dann: »Der Bordrechner kann in der Aufzeichnung keinerlei Anzeichen erkennen, die zwingend darauf schließen lassen, dass es sich um einen Dronte handelt.«
    »Und falls das ganze eine List ist?«, fragte John Santos. »Man zeichne die Stimmen von Feinden auf, filtere daraus geeignetes akustisches Material heraus, aus dem sich ein plausibler Notruf fingieren lässt und schicke es im Fall der Manövrierunfähigkeit an den Feind …«
    »… damit der dann ein Beiboot schickt, um die vermeintliche Gefangene zu retten«, schloss Frost.
    »Zumindest können wir das nicht ausschließen«, nickte Santos. »Das Ziel einer solchen Aktion wäre in diesem Fall dann die Kaperung des Schiffes, dessen Besatzung dumm genug war, auf den Notruf einzugehen.«
    Robert Mutawesi hatte bisher geschwiegen, doch man hatte ihm ansehen können, wie sich in den letzten Minuten einiges in ihm aufgestaut hatte. Die dunklen Augen des Taktikoffiziers der STERNENFAUST glitzerten, als er Santos jetzt anfuhr.
    »Sie haben ja keine Ahnung, wovon Sie reden, Santos!«, fauchte er. »Sie haben in Ihrem Leben noch nie etwas anderes getan, als hinter so einer Konsole zu sitzen und ein Schiff zu fliegen, als wäre es ein Computerspiel! Und es würde mich nicht wundern, wenn ein Grünschnabel wie Sie den Unterschied zwischen
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