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Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Titel: Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes
Autoren: M’Raven
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Erste sein, den Sie nicht täuschen können.«
    »Da haben sie wahrscheinlich sogar recht«, stimmte das Double zu.
    »Oh, ich verstehe. Sie wollen ihn auch beseitigen.« Rendoy zuckte mit den Schultern. »Ich hätte ihn ohnehin bald eliminiert, da er langsam alt wird.«
    »Ja, dessen bin ich mir nur zu gut bewusst, mein Triumvir «, sagte Lorrin von der Tür her und schob sich jetzt in Rendoys Blickfeld.
    »Protokoll!«, entfuhr es Rendoy. »Sie?« Schlagartig begriff er die Zusammenhänge. »Sie machen mit diesen Leuten gemeinsame Sache!«
    »Schon lange«, gab Lorrin freimütig zu. »Ich bin der Leiter der Untergrundbewegung, die schon seit Jahren gegen Sie arbeitet. Und nebenbei: Ich habe einen Namen. Ich bin Lorrin Sakala aus dem Hohen Haus Naris.«
    »Und wir haben Sie nur deshalb nicht sofort exekutiert, Rendoy, weil ich wollte, dass Sie wissen, wer Ihren Platz einnimmt, bevor Sie sterben«, sagte sein Double, trat dicht an ihn heran und sagte so leise, dass nur Rendoy ihn hören konnte: »Ich bin Siron Talas aus dem Haus Haskano, der einzige Überlebende der Todesmission, auf die Sie mich und mein Schiff geschickt haben.« Er gestattete sich ein ironisches Lächeln. »Ich war es, den Sie unbedingt loswerden wollten, Rendoy, und jetzt bin ich als einziger lebend zurückgekehrt, um Ihr Untergang zu sein. Wissen Sie«, fuhr er beinahe sanft fort, »Sie haben ein paar Intrigen zu viel gesponnen und ein paar Versuche zuviel unternommen, alle anderen Hohen Häuser klein zu halten, von der Unterdrückung des Volkes mal ganz zu schweigen.«
    »Und Sie sind so tief gesunken, dass Sie sich auf die Seite des Volkes schlagen?«, fragte Rendoy. »Aber das ist eigentlich auch vollkommen unwichtig. Sie werden mit Ihrem Plan niemals durchkommen, denn das Triumvirat besteht schließlich aus drei Männern, nicht nur aus einem. Und der Temuran …«
    »Ist bereits von unseren Leuten unterwandert«, unterbrach ihn Siron und ging wieder auf Abstand zu ihm. Seine Abscheu vor diesem Mann, dessen Gesicht und Gestalt er seit Tagen trug, ließ nicht zu, dass er länger als nötig in seiner unmittelbaren Nähe blieb. »Ebras Tainor trägt bereits ein Gift in sich, das ihn in wenigen Tagen töten wird. Danach ernennt Dagis Rendoy unseren Mann beim Temuran zum neuen Chef des Geheimdienstes. Und Gendos und Barus werden wir natürlich ebenso ersetzen wie Sie, und zwar innerhalb kürzester Zeit. Natürlich werden wir noch eine Weile Ihr arrogantes Gebaren und Ihre Verachtung für das Volk imitieren, aber Stück für Stück wird sich die Einstellung des Triumvirats wandeln bis hin zu einer perfekt durchgeplanten und glaubwürdig inszenierten demokratischen Wahl einer demokratischen Regierung.«
    Rendoy lachte. »Wenn Sie glauben, dass der Adel da mitmacht, sind Sie dümmer als ich dachte.«
    »Der Adel muss da nicht mitmachen«, erinnerte ihn Lorrin. »Denn der Adel stellt nur 22% der Bevölkerung. Allerdings glauben Sie gar nicht, wie viele Häuser davon auf unserer Seite stehen, weil sie die Mägen übervoll haben von der Art, wie Sie und Ihresgleichen sie willkürlich erheben, stürzen oder sogar vollkommen vernichten.«
    »Und die Hinrichtungen der Mitverschwörer Ihres Sohnes und Ihre Anweisung, die Lehen der Familien einzuziehen und ihre Häuser aufzulösen, haben unserer Bewegung einen nicht unbeträchtlichen Zulauf aus Adelskreisen beschert«, ergänzte Talas. »Nein, Rendoy, die Zeit der absoluten Herrschaft des Triumvirats ist vorbei. Und Ihre persönliche Zeit ist jetzt abgelaufen.«
    Talas zog eine Waffe aus einer Gürtelhalterung und richtete sie auf Rendoy.
    Der Triumvir hob stolz den Kopf. »Falls Sie erwarten, dass ich um Gnade bitte«, begann er, doch Talas unterbrach ihn kalt.
    »Ich würde sie Ihnen nicht einmal gewähren, wenn Sie mich auf Knien darum anbettelten.«
    Mit diesen Worten drückte er ab. Der Schuss traf Rendoy direkt in die Stirn, und der Triumvir sackte tot in sich zusammen. Talas steckte die Waffe ein und wandte sich ab.
    »Entsorgen Sie ihn«, wies er die Männer an, die Rendoy bewacht hatten. »Und tun Sie das gründlich genug, dass er nie gefunden werden kann.«
    »Dürfen wir seine Einzelteile den Kampfdrachen zum Fraß vorwerfen?«, fragte der Drachenpfleger grimmig. »Gründlicher kann man keinen Mann beseitigen.«
    »Gute Idee«, stimmte Siron zu. »Aber nur wenn Sie es bewerkstelligen können, dass niemand diese besondere Fütterung mitbekommt und wirklich nicht das geringste Stückchen übrig
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