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Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)

Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)
Autoren: Michelle Stern
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draußen ist, sieht jeder Raumsektor aus wie der andere , dachte er unzufrieden.
    Er spürte eine sonderbare Wehmut in sich. Es lag an diesem Stuhl, der für ihn zu niedrig war. Er warf vor seiner Runde über die Brücke noch einen Blick darauf und dachte unwillkürlich: Vielleicht ist es doch an der Zeit, sich wieder um den Rang eines Captains zu bemühen.
    Taktikoffizier Lieutenant Commander Robert Mutawesi saß als einer von fünf diensttuenden Crewmitgliedern ebenfalls auf der Brücke hinter seiner Konsole.
    »Keine besonderen Vorkommnisse, I.O., ich muss Sie enttäuschen.«
    Van Deyk verzog das Gesicht zu einem schmerzhaften Grinsen. »Sieht man mir die Langeweile so deutlich an? Ich wünschte, es würde endlich mal wieder was passieren. Diese ganzen Messungen. Jeden Tag dasselbe. Reine Routine. Ich wünsche mir ja nicht wieder so einen totalen Ärger, wie …«
    Lieutenant Briggs schaltete sich ein. »Ich habe hier vielleicht etwas Interessantes entdeckt, Commander. Einen Planeten mit massiven Wasservorkommen und vielversprechend aussehenden Nutzpflanzen. Wir könnten dort Ressourcen an Bord nehmen. Außerdem handelt es sich um ein interessantes Forschungsobjekt. Vielleicht wäre es sogar möglich, dort einen kurzen Aufenthalt für die gesamte Crew zu arrangieren. Die Bedingungen sind sehr gut und man kann sich dort unter Umständen ohne Raumanzug aufhalten. Hierfür müsste ich noch eine genauere Analyse vornehmen.«
    Van Deyk sah auf den Schirm. Dort standen zwei Planeten nebeneinander wie riesige blinkende Perlen. Einer schimmerte in einem dunklen Rotgrün. Der andere glitzerte schwarzgrau wie Marmor. In seiner Stratosphäre schwebten dichte Wolkenmassen. Dennoch war seine Atmosphäre die für Menschen gesündere.
    »Welcher dieser beiden Planeten ist es? Der grüne?«
    »Nein, der andere Sir. Er sieht zwar nicht so aus, aber es ist der erdähnlichste Planet den ich seit Langem gesehen habe und das Gefahrenrisiko für einen Aufenthalt liegt bei 0,08 Prozent Sir.«
    Dieses Mal war das Lächeln von van Deyk wirklich vergnügt. »Das ist eine gute Idee, Lieutenant Briggs. Führen Sie diese Analyse durch. Wir alle sind hier dermaßen angespannt – ein wenig Landurlaub würde uns gut tun. Wenn man zu lange hier draußen im All ist, ohne sich richtig die Beine vertreten zu können wird man depressiv.«
    »Fliegen wir den Planeten an, Lieutenant Santos.«
    Santos nickte. »Verstanden, Sir.«
    Stephan van Deyk besah sich die Daten der genaueren Analyse. Der graue Planet bot in der Tat eine Reihe an lukrativen Möglichkeiten, auch wenn man ihm das auf den ersten Blick nicht ansah. Die Bilder von ihm, die über einen der Nebenschirme liefen, waren karg und unscheinbar. Graue Sandstrände erstreckten sich über große Teile seiner Oberfläche. Es gab keinerlei nennenswerte Erhebungen, dafür aber eine Reihe von Schluchtpassagen. Dichte Wolken sorgten trotz der harten Sonneneinstrahlung für eine erträgliche Temperatur von knapp dreißig Grad Celsius. Es gab nur wenige Nutzpflanzen und Tiere, doch die waren dafür für Menschen verträglich und boten eine willkommene Abwechslung auf dem vorhandenen Speiseplan. Die Küche hatte bereits großes Interesse an einem Zwischenstopp bekundet und auch die SONNENWIND wollte den Planeten anfliegen und ihre Ressourcen auffrischen. Sie lag zeitlich eine halbe Stunde hinter der STERNENFAUST, da sie zu einem spätem Zeitpunkt in den Bergstromraum gesprungen war.
    Der Commander freute sich auf diesen kurzen Zwischenstopp. Vielleicht würde er selbst mit an Land gehen. Er wollte Captain Frost darum bitten mit in das Erkundungsteam zu dürfen, sobald sie wieder auf der Brücke war. Das sah endlich nach einer willkommenen Abwechslung aus.
    »Und? Was denken unsere Wissenschaftler über den Planeten?«
    »Im Gegensatz zu dem Zwillingsplaneten ist er das reine Paradies.« Briggs wies auf den grünroten Planeten, der nun nahezu im selben Abstand wie der graue vor ihnen stand. Beide liefen auf einer beinahe identischen Umlaufbahn um die Sonne. Das sah interessant aus und van Deyk hoffte, dass die derzeit überbesetzte wissenschaftliche Sektion dazu bald etwas herausfand. »Yasuhiro von Schlichten findet ihn zwar aufgrund von mangelnder Technik uninteressant, aber wir haben ja auch noch Xeno-Mediziner an Bord.«
    Stephan van Deyk unterließ einen Kommentar. Er hörte aus Briggs Worten den dringenden Wunsch nach Urlaub heraus und er konnte den Lieutenant nur zu gut verstehen. Es gab immer
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