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Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne

Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne

Titel: Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne
Autoren: Volker Krämer
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hätten werden sollen.«
    Byron setzte sich unaufgefordert auf die Bettkante. Langsam begann er zu ahnen, was die Schwestern ihm sagen wollten.
    Jefica fuhr fort. »In meinem Körper fand man zusätzliche DNA … eine ganze Menge sogar. Es wurde eine Probe entnommen, eine komplette Analyse erstellt. Es waren die Reste eines Jungen, eines Bruders wahrscheinlich. Sie können sich denken, wie sehr unsere Eltern geschockt waren – und wir beide natürlich noch viel mehr. Von diesem Tag an veränderte sich mein Körper, mein Denken. Ja, schauen Sie nicht so skeptisch. Es war genau so. Psychisch bedingt oder physisch erklärbar? Wir können es Ihnen nicht sagen, doch es schweißte Yasmina und mich nur noch mehr zusammen. Das ist der Grund, warum sie ihre ›Geschwister‹ sehen wollte. Leben können wir kaum ohne einander – sterben noch viel weniger. Ich werde dafür sorgen, dass ich auch die DNA meiner Schwester in mir aufnehmen kann, deshalb war mir so wichtig, dass Sie Yasmina retten. In mir wird sie weiterleben.«
    Byron verstand – und verstand doch wieder nicht. Von ähnlichen Fällen hatte er schon gehört, doch dieser hier schien extrem zu sein. Zwei, die drei sind. Und nun griff der Tod nach einem dieser nahezu unzertrennlichen Teile …
    Byron stand auf.
    »Ich denke, ich lasse Sie nun alleine. Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Es wird natürlich niemand etwas von mir erfahren.« Dann beugte er sich zu Yasmina herunter. »Ich wünsche Ihnen ein neues Leben ohne Schmerzen und Greuel. Ich werde Sie bestimmt nie vergessen.«
    Er nickte Jefica Moll zu und ging.
    Als er von dem Zivilraumer abkoppelte, spürte er, wie sehr auch ihn diese Erfahrung verändert hatte. Die Kridan – der kalte Planet, irgendwo im All … die Drillinge, denen man ein gemeinsames Leben vorenthalten hatte … Yasminas Tod, der vielleicht genau in diesen Sekunden nach ihr griff.
    Es war ein anderer Lord Byron , der zu den Truppen der Solaren Welten zurückkehrte.
    Ein Byron Hensley, der plötzlich erwachsen geworden war …
     
    *
     
    Gegenwart
    Marina III
    Trockendock B
    Kabine Botschafterin Moll
     
    »Und es ward nicht der schlafenden Augen mehr wach, und es hob sich noch einmal ihr Herz … und es brach.«
    Jefica Moll hatte – wenn auch in ihrer eigenen Art und Weise – die Geschichte erzählt, die nun mehr als 18 Jahre her war. Valentina Duchamp und Wanda Ndogo blickten einander an. Dann ergriff Wanda das Wort.
    »Botschafterin, auch wir danken für Ihr Vertrauen, denn Sie hätten uns das alles nicht erzählen müssen.«
    Moll winkte ab. »Wir werden in den kommenden Jahren eng miteinander arbeiten und leben. Kein Grund für Geheimnisse von meiner Seite aus. Durch den DNA-Transfer, der damals noch völlig legal bei den Genetics auf Einstein vorgenommen wurde, habe ich auch heute noch oft Schmerzen, das müssen Sie wissen. Mir ist auch häufig übel, und wahrscheinlich ist dieser Transfer auch der Grund, warum ich zu dick bin. Ich habe immer das Gefühl, für drei essen zu müssen! Yasmina starb damals in meinen Armen. Sie hatte keine Schmerzen mehr – sie ist jetzt bei ihrem Bruder und mir. Das war immer ihr Wunsch gewesen. Ohne diesen verrückten Piloten hier wäre der nicht in Erfüllung gegangen. Ich habe dann ein paar Jahre später versucht, noch einmal in Kontakt zu Ihnen zu treten, Byron, aber man sagte mir, es gäbe keinen Hensley mehr in der Flotte. Sie sind doch nicht etwa wegen dieser Sache entlassen worden?«
    Byron lachte auf. »Nein, keine Sorge. Ich habe den Jungs von Star Corps das Blaue vom Himmel herunter gelogen – und die haben es gekauft! Meine Entlassung … nun, die kam dann später, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Und die hat auch nichts mehr mit dem Kridan-Krieg zu tun. Aber vergessen konnte ich meinen Fluchthelfereinsatz dennoch nie.«
    Moll nickte. Die Erinnerung daran hatte sie schwer gepackt.
    »Seit diesem Tag vor 18 Jahren hat mein Körper sich ständig verändert. Ich erwarte von niemandem hier im Raum, dass er da an Zusammenhänge glaubt. Ich kann es ja selbst nicht so richtig glauben.« Sie blickte Byron an. »Sehen Sie mich an, Lord. Ich habe mich locker verdoppelt – Ich bin nun zwei … vielleicht auch drei? Ich weiß, Sie sind Realist. Ich auch, aber es ist, als wären Yasmina und mein Bruder zu gewissen Teilen nun in mir.«
    Byron Hensley trat nah an Jefica Moll heran. »Es ist unglaublich, aber ich kann mich an dieses Detail genau erinnern. Ihre Schwester hatte tiefblaue Augen
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