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Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Titel: Sternenfaust - 084 - Der Fremde
Autoren: M’Raven
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Basiru-Aluun her bekannt waren. Er gab sie in seinen Handspeicher ein und verglich sie mit denen, die er bereits übersetzen konnte. Es gab hier einige, die mit den ihm bekannten identisch waren, aber die standen in keinem direkten Zusammenhang, sodass er nicht in der Lage war einen Sinn in den Text zu bringen.
    Lediglich bei einigen Schriftzeichen, die auf einer seitlich an den Kammern angebrachten Schaltplatte standen, konnte er ein paar zuordnen, die aber nichts weiter aussagten, als für welche Funktion welcher Schalter gedacht war. Möglicherweise stellten die übrigen Schriftzeichen Personennamen dar oder eine ungewöhnlich lang geratene Serienkennzeichnung. MacShane entzifferte lediglich die Worte »Leben«, »Reise« und »Information«, die sich auf jeder Box wiederholten. Doch außer der jeweils oberen Zeile, die auf allen identisch war, stand auf jeder Kammer ein anderer Text.
    »Das ist der helle Wahnsinn«, hörte er Ildiko Pangata sagen, die gerade die vierte Stasiskammer untersucht hatte. Sie warf MacShane und Jango DeVries, der versuchte, etwas über die Struktur der Boxen herauszufinden, einen nachdenklichen Blick zu. »Diese Wesen sind teilweise seit Jahrzehntausenden tot. Dieses hier, das wohl als Erstes gestorben ist, kann ich auf 43 Tausend Jahre datieren. Wo mögen die nur hergekommen sein?«
    »Und vor allem«, warf MacShane ein, »woher kommt ihre unglaubliche Ähnlichkeit mit Menschen?«
    »Das könnte Zufall sein«, wandte DeVries ein. »Schließlich sehen die J’ebeem uns äußerlich auch ähnlich, stammen aber von einer Art Flugsaurier ab und haben genetisch mit uns nichts gemein.«
    »Was aber nicht auf diese Kameraden hier zutrifft«, wandte Tregarde ein, der seinen immer noch währenden Disput mit Miles Jennings kurz unterbrach, um DeVries zu antworten. Da sie alle die Helme ihrer Kampfanzüge geschlossen hatten, hörte jeder die Gespräche der anderen mit, wenn er nicht gerade auf eine privaten Kanal schaltete. »Ich muss natürlich erst noch eine genaue Genanalyse vornehmen, aber gemäß den bisher gesammelten Daten ist zumindest dieser Mann hier ein Mensch. Er ist uns in etwa so ähnlich wie die Arkisonen, die eindeutig die Nachkommen von Menschen von der Erde sind.«
    »Aber«, wandte MacShane ein, »wenn wir mal davon ausgehen, dass alle Toten zum selben Volk gehören, können die hier doch unmöglich Nachkommen von Menschen von der Erde sein, weil es vor über vierzigtausend Jahren auf Terra noch keine Menschen gab. Erst recht keine, die in der Lage gewesen wären, ein solches Raumschiff zu bauen oder was immer das hier ist. Und die Technik dieser Stasiskammern ist ebenfalls viel zu fortschrittlich.«
    »Ich stellte fest, Professor«, erinnerte ihn Tregarde. »Interpretieren wäre aufgrund der raren Fakten schon zu viel, wie ich finde.«
    »Und genau darum müssen wir diesen Überlebenden mitnehmen und ihn aufwecken, damit er uns erzählen kann, wer er ist, woher er kommt und wohin er wollte«, warf Pangata ein weiteres Argument für das Abmontieren der Stasiskammer in die Waagschale. »Lebendige Archäologie!«
    »Natürlich«, antwortete Tregarde sofort und mit unverkennbarem Spott in der Stimme, »der Mann spricht garantiert perfektes Solar. – Viel wahrscheinlicher ist, dass wir seine Sprache so wenig verstehen, wie wir die Sprache der Cro Magnon-Menschen verstanden hätten.«
    »Unsere Translatoren haben bisher noch fast jede Sprache entschlüsselt«, warf Jennings ein und nickte zu MacShane hinüber. »Und außerdem haben wir einen Kryptologen und Sprachwissenschaftler an Bord.«
    »Der Professor ist sicher eine unbestreitbare Kapazität auf seinem Gebiet«, antwortete Tregarde, bevor MacShane etwas sagen konnte, »aber er ist sicher auch der Erste, der zugibt, dass er nicht hexen kann.«
    »Ganz meine Meinung«, stimmte MacShane ihm gelassen zu und nahm zumindest nach außen hin keinen Anstoß daran, dass Tregarde sich angemaßt hatte, an seiner Stelle zu antworten.
    »Sir«, sagte Jefferson zu van Deyk und unterbrach die Diskussion, »wir empfangen hier Signale, die den Lebenszeichen des Mannes ähneln. Aber sie kommen aus dem Inneren des Schiffes. Sie werden immer stärker, und ihre Häufigkeit nimmt ebenfalls zu.«
    »Was schließen Sie daraus?«, fragte van Deyk beunruhigt.
    »Wir kennen die hier angewandte Technik nicht. Wir wissen nicht einmal, ob es sich überhaupt um Technik handelt. Wenn man von der Annahme ausgeht, dass das Schiff lebendig ist, dann würde ich
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