Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Botschafterin einen Strauß echter Astern mitgebracht hatte. Schüchtern stand die hochgewachsene Versorgungsoffizierin der STERNENFAUST in der Tür.
    Botschafter Aorangi Maunga war gerade dabei, seiner Kollegin einen Besuch abzustatten. Er winkte Ndogo an Molls Krankenbett heran. »Treten Sie ruhig näher, Sergeant! Nur herein! Die Botschafterin freut sich sicher, Sie zu sehen. Sie kann zwar noch nicht wieder sprechen und ist im Moment ganztägig damit beschäftigt, interessiert an die Wand zu starren, aber ich bin sicher, dass sie alles und jedes Wort mitbekommt.«
    Wanda legte den Strauß Blumen auf der Fensterbank ab und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett. »Ich hoffe, es geht Ihnen bald wieder besser, Miss Moll«, sagte sie leise. »Ich habe im Übrigen über Ihr Angebot nachgedacht … Falls das Corps Diplomatique nach den ganzen Wirren der letzten Tage doch noch irgendwann zustandekommt, dann würde ich sehr gern ein Teil dieser Institution werden. Ich vertraue dabei auf Ihr Urteil, dass meine Talente im diplomatischen Bereich liegen. Und ich fühle, dass Sie wahrscheinlich recht haben. Ich danke Ihnen für diese Chance!«
    Moll starrte weiterhin die Wand an und verzog keine Mine.
    »Das sind ja tolle Neuigkeiten!«, freute sich Botschafter Maunga. »Miss Moll freut sich sicher auch. Sie kann es nur im Moment nicht so richtig zeigen, nicht wahr?« Dabei tätschelte er den Arm der Botschafterin.
    Wanda Ndogo lächelte.
     
    *
     
    Ein Zimmer weiter stand Valentina Duchamp am Bett von Gregor Rudenko und blickte auf ihren apathisch wirkenden Chef.
    Vor der Zimmertür waren zwei Wachen postiert. Solange die Rolle des Ratsvorsitzenden bei den vorangegangenen Ereignissen nicht geklärt war, stand er unter ständiger Beobachtung.
    Auch für Valentina war es immer noch ein Rätsel, ob Gregor Rudenko tatsächlich vorgehabt hatte, durch einen Putsch als alleiniger Herrscher über die Solaren Welten an die Macht zu kommen. Die Antwort würde wohl noch ein paar Wochen auf sich warten lassen.
    Bis dahin würde sie als seine Sicherheitsberaterin weiter bei ihm bleiben. Erst einmal.
    Valentina Duchamp verließ das Krankenzimmer.
    Braucht ein Diplomatencorps eigentlich auch einen Sicherheitschef?
     
    ENDE
     

 

    Gotteskrieger
     
    von Michelle Stern
     
    Liegt es wirklich nur an den Sonden, dass sich Satren-Nor, der friedliebende Prediger der Kridan, sich mit einem Mal so vehement zu Wort meldet?
    Er beschuldigt die Solaren Welten, Blasphemie zu betreiben und mit Forschungen an den Relikten der Toten Götter selbst schuld am Durchgang der Sonden zu sein.
    Doch was die Mannschaft der STERNENFAUST am meisten überrascht: Auch Sun-Tarin, der kridanische Austausch-Offizier und Kollege, scheint wie ausgewechselt.
    Wanda Ndogo und Bruder William können kaum glauben, dass Sun-Tarin mit einem Mal ein
     
    Gotteskrieger
     
    geworden ist und tun alles, um den Kridan, den sie mittlerweile als Freund betrachten, von jedem Verdacht reinzuwaschen – doch ob ihnen das gelingt …?