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Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Titel: Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat
Autoren: Sascha Vennemann
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Handschellen, die je erfunden wurden! , dachte Duchamp grimmig, und zurrte die Plastikbänder um Arme und Beine ihres Opfers. Zusätzlich knebelte sie Parks mit einem Handtuch und positionierte den Körper so in dem geräumigen Raum, das er von der Tür aus nicht sofort gesehen werden konnte. Das sollte einer oberflächlichen Überprüfung standhalten!
    Während sie Besster so »versorgt« hatte, war ihr eine Idee gekommen, wie sie ungesehen in das Besprechungszimmer von Rudenko vordringen konnte.
    Die Lüftungsschächte!
    Valentina kannte ihren Verlauf genau. Als sie als Sicherheitsberaterin des Ratsvorsitzenden das Orbitalheim inspiziert hatte, war ihr das Belüftungssystem als Schwachstelle im Sicherheitsnetz aufgefallen. Sie hatte ein paar Schutzmaßnahmen vorgeschlagen, um die Schächte zu sichern, hauptsächlich Lichtschranken und Bewegungsmelder.
    Wurde von ihnen etwas registriert, ging ein Alarm los, der durch das ganze Orbitalheim zu hören war. Rudenko hatte die Notwendigkeit des Einbaus eingesehen und alles Weitere veranlasst.
    Ein Grinsen schlich sich auf Valentinas Gesicht. Na, das verspricht doch eher eine leichte Übung zu werden , feixte sie und begab sich in einen Abstellraum, der auf dem Flur nur eine Tür weiter lag.
    Hier befanden sich alle möglichen Haushaltsutensilien. Ein Werkzeugkoffer, ein paar Reinigungsroboter und so manch anderes praktisches Gerät ließ sich hier finden. Für Valentina war der Raum der perfekte Ort, um die notwendigen Vorbereitungen für eine Kletterpartie durch die Schächte zu treffen.
    Hier befand sich ein Sicherungskasten, der neben den Umweltkontrollen wie der Sauerstoffversorgung, der künstlichen Schwerkraft und den Heizsystemen auch eine Nebenstelle für die Sicherheitskontrollen beinhaltete. Das könnte außer Rudenko und mir wohl niemand – hier einbrechen! , dachte sie, und tippte den entsprechenden Code für die Deaktivierung der Sicherheitsmaßnahmen in den Lüftungsschächten in das Gerät ein.
    Ein leiser Signalton bestätigte die Eingabe. Die Luftschächte waren jetzt gefahrlos passierbar.
    Auch ein Einstieg in das Lüftungssystem befand sich im Raum. An der Decke war ein Gitter angebracht, das Valentina mittels einer kleinen Trittleiter erreichen konnte und das sie mit einem Schraubenzieher, den sie in einem Werkzeugkasten gefunden hatte, problemlos entfernen konnte. Zusätzlich fand sie in einem Spind einen blauen Arbeitsanzug, der ihr zwar ein bisschen zu groß war, sie aber besser schützen würde als ihre derzeitige Kluft. In wenigen Augenblicken hatte sie sich umgezogen und ihre langen roten Haare zu einem Knoten zusammengebunden.
    Na dann: Auf in den Kampf! , machte sie sich ein letztes Mal Mut und zog sich hinauf in die Dunkelheit des Schachtes.
     
    *
     
    Es war noch viel unangenehmer und anstrengender, sich in dem engen Schacht fortzubewegen, als Valentina Duchamp sich das je hätte vorstellen können. Pausenlos eckte sie mit den Ellenbogen der nach vorne gestreckten Armen an und zog sich Schürfwunden an den Händen zu. Die einzelnen Schachtelemente aus Metall waren im Inneren an den Nähten nicht abgeschliffen und zum Teil höllisch scharf. Missmutig robbte sie vorwärts. Es war schwer, sich in der Dunkelheit zu orientieren, die nur von spärlichem Lichteinfall unterbrochen wurde, wenn die trainierte Agentin über ein Gitter kroch, das in einen der andere Räume führte, oder wenn seitwärts Lüftungsschlitze angebracht waren.
    Die schwierigsten Passagen waren die, an denen die Schächte im rechten Winkel in einen weiteren Lüftungskanal mündeten. Hier musste sich Valentina auf die Seite drehen und sich einer Schlange gleich um die Ecke gleiten lassen, indem sie sich mit den Füßen von einer der Seitenwände abstieß und sich mit an Boden und Decke gepressten Handflächen vorwärts zog.
    Oh ja, genau so etwas hast du dir doch neulich noch gewünscht , ging es Valentina durch den Kopf. Dieser ganze Agentenkram. Ist es das, was du so vermisst hast? In dreckigen Lüftungsschächten herumkriechen? Schon komisch, dass eine der ersten richtigen Geheimmissionen unter deinem neuen Chef dazu dient, seine zwielichtigen Umtriebe aufzudecken!
    Sie hatte gerade unter Mühen eine weitere Eckpassage überwunden, als sie nicht weit entfernt durch ein paar Seitenlüftungsschlitze zwei Männerstimmen hörte, die sich unterhielten. Neugierig robbte sie näher.
    »… damit bestimmt nicht gerechnet!«
    »Das kannst du laut sagen! Rudenko wird Augen gemacht
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