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Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2)

Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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geöffnet hatte, registrierte er, dass der Oberste Bibliothekar immer noch davorstand und auch keine Anstalten machte, ihm zu folgen.
    ›Warum begleitest du mich nicht?‹
    ›Diesen Weg wirst du allein gehen müssen, Seng. So wie alle deine Vorgänger und Nachfolger.‹
    Seng schauderte. Er bekam Angst. ›Was hat der Mentor mit mir vor?‹
    ›Er hat es dir bereits offenbart, auch wenn du ihn wahrscheinlich erst wirklich verstehen wirst, wenn alles vorbei ist.‹
    ›Hat er dir das alles auch offenbart?‹, wollte Seng noch wissen.
    Aber der Oberste Bibliothekar blieb die Antwort schuldig. Er sah Seng nur an, während sich hinter dem neuen Anführer der Wloom die Tür schloss.
     
    *
     
    Die beiden Landefähren der STERNENFAUST wurden ausgeschleust. Bruder William vertrat die Ansicht, dass man wahrscheinlich vor einer Attacke der Verteidigungsdrohnen sicher sei, solange man keine Signalformen verwendete, die irgendeine 5-D-Emission abstrahlten – oder eben eine vergleichbare Emission, wie sie offenbar von der PHOENIX ausgegangen war, um 5-D-Strahlung zu neutralisieren.
    Dazu zählte für Bruder William natürlich jeglicher Bergstrom-Funk. Schließlich wollte man die andere Seite nicht unbedingt herausfordern.
    Das Außenteam auf der L-1 stand unter dem Kommando von Frost persönlich. An Bord waren außer dem Piloten Bogdanovich noch Bruder William, der Linguist MacShane, Professor von Schlichten, der Exo-Mediziner Professor Dr. Jennings und die beiden Marines Marquanteur und Ramirez.
    Die L-2 stand unter dem Kommando von Lieutenant Santos. Da Santos selbst ein hervorragender Pilot war, flog er die Fähre selbst. Es war lange her, dass er zuletzt ein so vergleichsweise kleines Raumschiff geflogen hatte – aber es war ihm anzusehen, wie sehr er sich darauf freute.
    Abgesehen von Santos waren der Leitende Ingenieur der STERNENFAUST Lieutenant Simon E. Jefferson und Fähnrich Clayton Morales aus seinem technischen Stab an Bord. Schließlich ging es bei der Mission der L-2 ja darum, das Wrack der PHOENIX zu finden. Die Aufgabe von Jefferson und Morales würde es natürlich sein, entweder dafür zu sorgen, dass die PHOENIX sich noch einmal zu einem Flug aus der sprichwörtlichen Asche emporschwang. Oder zumindest Näheres darüber herauszufinden, was genau die Drohnen kurzzeitig angelockt hatte.
    Mit von der Partie waren außerdem Schiffsarzt Dr. Tregarde und die Marines Telford, Harris und Dawson.
    Während des Einflugs in die Stratosphäre flogen beide Einheiten noch relativ dicht beieinander. Dann trennten sich die Wege. Santos’ L-2 steuerte auf den Südkontinent zu, wo die PHOENIX in einem relativ eng umgrenzten Bereich vermutlich niedergegangen war, während sich Frosts L-1 der Küste jenes Flachmeeres zuwandte, das irrtümlich für die Bibliothek der Wloom gehalten worden war – sich aber dann doch nur als eine Art »Müllkippe« herausgestellt hatte. Die Suche musste wohl oder übel an jenem Ort begonnen werden, an dem man während der letzten Expedition gescheitert war.
    An Bord beider Schiffe verfolgte man natürlich dauernd mit erhöhter Wachsamkeit die Ortungsanzeigen. Außerdem war man über einen herkömmlichen Funkkanal ständig mit der STERNENFAUST verbunden, um von dort die neuesten Orter-Daten zu bekommen. Das geschah mit einer geringfügigen Verzögerung, da man nicht auf den Bergstrom-Funk zurückgreifen wollte. Aber da diese Verzögerungen deutlich unter einer Minute lagen, war das vertretbar. Insbesondere achtete man natürlich auf das Auftreten von 5-D-Impulsen, die sowohl von den Hestan-Schiffen als auch von den kugelförmigen Drohnen ausgegangen waren.
     
    *
     
    Auf der L-1 war die Stimmung verhalten. Keiner fand die Aussicht, auf einem völlig verstrahlten Planeten nach einem Wesen zu suchen, das vielleicht sogar schon tot war, besonders prickelnd.
    Frost saß während des Fluges neben MacShane.
    »Ich hoffe, wir finden diesen Fetzenteppich noch einmal wieder«, sagte MacShane betont fröhlich. »Aber eigentlich spielt es ja keine Rolle, ob es nun dieser Seng ist oder ein anderer Vertreter seines Volkes.«
    »Das wird nicht so einfach sein. Diese Wesen haben keine Biozeichen, die sich ortungstechnisch leicht von der Umgebung unterscheiden lassen«, gab Frost zu bedenken. Sie wechselten einen etwas längeren Blick. Aber ansonsten vermied Frost es, irgendetwas nach außen dringen zu lassen, was ihre Beziehung äußerlich erkennbar werden ließ – auch wenn an Bord der STERNENFAUST
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