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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr
Autoren: M’Raven
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»Oder unsere Geheimdienste erkennen darin einen Vorteil und unterstützen das sogar, sollten sie je davon erfahren«, meinte er. »Aber wie dem auch sei, ich wollte, dass du weißt, dass ich für dich da bin, wenn du mich brauchst.« Er reichte ihr die Hand. »Bis dahin leb wohl, Dana. Und pass auf dich auf.«
    Sie nahm seine Hand und drückte sie fest. »Leb wohl, Brekken. Und noch einmal: danke für alles. Pass du auch auf dich auf. Und wenn du mal meine Hilfe brauchen solltest, lass es mich wissen. Immerhin verdanke ich dir mein Leben, und dafür schulde ich dir etwas!«
    »Gern geschehen, Dana. Du hättest dasselbe für mich getan. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann mal wieder.«
    Ohne ein weiteres Wort verließ er ihren Raum, und Dana empfand einen Anflug von Bedauern, ihn gehen zu sehen. Brekken war ihr ein guter Freund geworden, und es war nie leicht, sich von einem Freund zu trennen, ohne zu wissen, ob man ihn jemals wiedersah.
    Wieder eins der Dinge, die wohl zum Job einer Star-Corps-Kommandantin gehörten. Sie wusste nie, ob sie irgendjemanden, der ihr persönlich etwas bedeutete, wiedersah. Und oft genug musste sie sogar Leute, die sie gut kannte, in den sicheren Tod schicken. Und niemand war da, der ihr diese Bürde abnahm oder die Folgen mildern konnte. Sie stand immer allein, um nicht zu sagen einsam, vor ihren Leuten an der Spitze. Das war der Job, und Dana sagte sich wie schon so oft auf der Heimreise, sie hatte ihn sich ausgesucht. Doch sie konnte sich selbst nicht so recht davon überzeugen.
    Aber manchmal fragte sie sich – so wie jetzt – ob nicht irgendwann der Tag kam, an dem sie das nicht mehr aushielt. Nachdem sie während der Expedition unzählige Mitwesen hatte sterben sehen – nicht nur Mitglieder ihrer eigenen Crew – fühlte sie sich dünnhäutiger und weniger belastbar als je zuvor in ihrem Leben.
    Und sie hatte keine Ahnung, wie sie das wieder in den Griff bekommen sollte.
     
    *
     
    Petty Officer Jalal Paulsen stand in der STERNENFAUST vor einem Schott und schüttelte fassungslos den Kopf. Das Teil war derart verzogen, dass er sich fragte, wie es überhaupt noch schließen konnte. Hier mussten unglaubliche Kräfte am Werk gewesen sein! Das Schiff sah ohnehin von außen und innen aus, als hätte ein Riese es als Punchingball benutzt, rücksichtslos darauf eingedroschen und sein Innenleben komplett auseinandergenommen – aber nur mit roher Gewalt statt Sachverstand wieder zusammengesetzt.
    Es gab Gerüchte unter den Mitgliedern der Wartungscrew, dass die STERNENFAUST Unglaubliches erlebt und durchgestanden hatte; Schlachten mit unglaublich brutalen Aliens und Abenteuer, wie man sie sonst nur in den fiktionalen Programmen der Mediendienste zu sehen bekam. Etwas Genaues wusste allerdings niemand und die meisten im Reparaturteam hatten auch den Invasionsversuch der Msssarrr nur erlebt, als sie selbst noch klein waren. In direktem Kontakt mit Aliens zu stehen, war auf der Erde immer noch etwas Exotisches.
    Immerhin sprach der Zustand des Schiffes dafür, dass an den Gerüchten einiges dran war. Aber Paulsen ging das nichts an. Er und die anderen Mitglieder des Reparaturteams hatten sich darum zu kümmern, dass das Schiff wieder in Ordnung kam und einsatzfähig wurde. Das war reelle, handfeste Arbeit – keine solchen Spinnereien wie Science-Fiction-Serien.
    Schon seltsam, da geben wir uns Mühe, so ein zusammengeschossenes Schiff immer wieder zusammenzubauen, damit es wieder losfliegen und wieder zusammengeschossen werden kann , sinnierte er, obwohl solche Gedanken natürlich müßig waren. Er wurde für seine Arbeit bezahlt, und das nicht einmal schlecht, und das war das Einzige, was für Petty Officer Paulsen zählte. Doch hin und wieder kam er sich doch wie Sisyphus vor, besonders, wenn er immer wieder dasselbe Schiff zusammenflicken musste. Und die STERNENFAUST war schon einige Male für größere und kleinere Reparaturen im Space-Dock 13 gewesen.
    Paulsen seufzte und machte sich an die Arbeit. Er stellte seine Werkzeugbox neben sich auf den Boden, entnahm ihr einen Spezialschlüssel und begann, die Verankerung des Schotts zu lösen. Die gelösten Teile würden später von einem hydraulisch betriebenen Roboter abtransportiert werden, damit sie ersetzt werden konnten. Paulsen begann, leise ein Lied vor sich hinzusummen, während er die gelösten Einzelteile der Halterung sorgfältig in die dafür vorgesehene Box legte.
    Als er das fünfte Scharnier in den Kasten legen wollte,
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