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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr
Autoren: M’Raven
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Ansichten. Wenn die Information über ihre Bevorzugung der menschlichen Rasse und der Kridan auf den Solaren Welten publik wird – und solche Informationen scheinen bei den Menschen immer irgendwie den Weg zu den Leuten zu finden, für die sie gar nicht bestimmt sind –, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass Pro Humanity sie für ihre Zwecke auszunutzen versucht. Auf welche Weise sie das tun wird, kann ich nicht abschätzen. Aber da sie bereits zu ›Terrorismus‹ « – Shesha’a benutzte das solare Wort in Ermangelung einer entsprechenden Vokabel in Shinea – »gegriffen haben, um die Interstellare Union zu verhindern, können wir davon ausgehen, dass sie diese Information mit allen Mitteln in eine Waffe zu verwandeln versuchen. Sie waren ja sogar bereit, dafür den Tod unzähliger unschuldiger Wesen in Kauf zu nehmen.«
    Wieder stimmte Kimusha’a Shesha’a zu. »Die Situation stellt sich uns noch viel brisanter dar«, teilte sie der Kommandantin der WEITE REISE mit. »Der jetzige Vorsitzende des Hohen Rates Gregor Rudenko ist von Pro Humanity in seinem Wahlkampf unterstützt worden. Eine solche Unterstützung verpflichtet einen Menschen zu Gegenleistungen gegenüber dem Helfer. Sie nennen das ›in jemandes Schuld stehen‹. Mir ist noch nicht ganz klar, wie weit solche Schuldverpflichtungen bei ihnen gehen oder wie zwingend sie tatsächlich sind. Unter den Menschen selbst scheint es darüber widersprüchliche Ansichten zu geben. Es ist ein seltsames Konzept.«
    Zumindest das konnte Shesha’a nachvollziehen, denn für die Shisheni war jede Hilfe selbstverständlich und erforderte weder eine Belohnung noch brachte sie eine Verpflichtung irgendwelcher Art mit sich. Doch in einem Punkt waren die Menschen erheblich komplizierter als die Shisheni: Jeder Mensch besaß eine andere, individuelle Mentalität, in der es nur wenig Übereinstimmungen mit der anderer Menschen gab. Die shishenische Mentalität war dagegen relativ einheitlich. Zwar gab es auch bei ihnen unterschiedliche Charaktere und Temperamente, aber das Sozialverhalten, das sich auch auf den Kontakt mit anderen Völkern bezog, war bei allen identisch und somit berechenbar.
    »Deshalb«, fuhr Kimusha’a jetzt fort, »können wir noch nicht beurteilen, ob oder wie weit Rudenko die Ideologie von Pro Humanity vertritt. Zu unserer Beruhigung deutet nichts darauf hin, dass er Pro Humanity -Ziele aktiv unterstützt. Er hat sich nie öffentlich zu ihnen bekannt. Es deutet sehr viel darauf hin, dass er diese Gruppe nur benutzt hat, um an die Macht zu kommen. Macht, die Kontrolle über andere, scheint bei den Menschen etwas sehr Erstrebenswertes zu sein. Doch unser Netz an menschlichen Informanten, denen wir trauen können, ist noch sehr klein. Und ich stimme deiner Einschätzung zu, Shesha’a, dass die Bevorzugung der Menschen durch die Hestan tatsächlich etwas sein könnte, das mit großer Wahrscheinlichkeit von Pro Humanity für ihre ideologischen Zwecke ausgenutzt werden wird. Wir müssen überlegen, was Shinea diesbezüglich unternehmen kann.«
    »Ich werde natürlich auch Herrscherin Sishu’a schnellstmöglich davon unterrichten«, sagte Shesha’a. »Aber du verstehst sicher, dass ich dir diese Information persönlich geben und sie nicht dem Bergstromfunk anvertrauen wollte.«
    »Natürlich«, stimmte Kimusha’a ihr zu und wisperte amüsiert mit ihren Schuppen. »Und hier in der Botschaft sind wir vor unerwünschten ›Ohren‹ vollkommen sicher, seit wir alle Wände, Fenster und Türen mit Emuyili versiegelt haben und täglich jeden Winkel nach Abhöranlagen absuchen. Die meisten Menschen sind gute Wesen, aber es gibt eben auch Pro Humanity -Anhänger.«
    Eine Physische Helferin trat ein und wandte sich an Shesha’a. »Dana Frost möchte dich, Shesha’a, gern in zwei Stunden planetarer Zeit zu einem Besuch bei ihrer Familie abholen und fragt, ob dir das recht ist.«
    »Ja. Ich werde bereit sein.« Während die Physische Helferin ging, um Dana Frost über Visifon Shesha’as Antwort zu übermitteln, wandte die sich wieder an Kimusha’a. »Hast du eine Botschaft, die ich der Herrscherin persönlich überbringen soll?«
    »Ja. Ich gebe dir die entsprechende Datei mit, bevor du nach Shishena startest. Wann brichst du auf?«
    »Sobald mein Besuch bei Danas Familie beendet ist.«
     
    *
     
    Normalerweise genoss Dana Frost jeden Besuch bei ihrer Familie.
    Diese Rückkehr war immer wieder schön – ihre Eltern besaßen an der Ostküste des
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