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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr
Autoren: M’Raven
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reichte auch ihr die Hand. »Wir Shisheni sind zivilisierte Wesen, obwohl wir, wie mir sehr wohl bewusst ist, einer irdischen Raubtierart ähneln – Schlangen, glaube ich.«
    Tebia schluckte und ergriff zögernd die dargebotene Hand. »Äh, angenehm«, stotterte sie und wischte sich wie ihr Vater anschließend unbewusst ihre Hand an der Kleidung ab. Sie warf ihren Eltern und Dana einen Hilfe suchenden Blick zu. Doch bevor Dana noch etwas sagen konnte, stürmten zwei Miniaturwirbelwinde heran, und das Chaos war perfekt.
    Tebias Kinder, die siebenjährige Michelle und der fünfjährige Allan, sprangen Dana an und wollten gleichzeitig von ihr auf den Arm genommen werden. Dann entdeckten sie Shesha’a, und Dana war vergessen. Zum Erstaunen ihrer Mutter und der Großeltern hatten die beiden nicht die geringsten Berührungsängste mit der Shisheni, fassten sie ohne Scheu an und zupften sie – sehr zur Verlegenheit von Tebia, die offenbar immer noch fürchtete, Shesha’a könnte versehentlich zuschnappen wie ein schlecht erzogener Hund – an Händen, Füßen, Schuppen und Schwanz, plapperten aufgeregt auf sie ein und fanden schließlich die Tatsache, eine außerirdische »Tante« zu haben, ganz toll.
    Ich sollte Shesha’a dankbar sein für die Aufregung, die sie verursacht , dachte Dana unwillkürlich, wenn auch mit einem Anflug von Schuldgefühl. Dadurch erspart sie mir, dass meine Familie mich allzu offensichtlich über den »neuen Mann in meinem Leben« ausfragt und warum ich ihn wohl nicht mitgebracht habe! Sie verwünschte sich nicht zum ersten Mal, dass sie ihn in ihrem letzten Funkbrief nach Hause überhaupt erwähnt hatte.
    Der Besuch gestaltete sich im Laufe des Nachmittags als anstrengender, als Dana je für möglich gehalten hätte. Im Gegensatz zu ihr war ihre Familie nicht an außerirdische Lebensformen gewöhnt und zeigte sich davon befremdet, wie sehr Shesha’a die Tatsache, dass sie nach shishenischer Sitte alle miteinander verwandt waren, verinnerlicht hatte und das auch ständig betonte.
    Dana hatte den Eindruck, dass Shesha’a das durchaus nicht ohne Absicht tat.
    Schließlich gelang es Saito und Tom Dana allein in die Küche zu locken, während Michelle und Allan Shesha’a ablenkten.
    »Also, Dana, wir wollen deine Entscheidung, deine außerirdische … eh, Freundin mitzubringen, ja nicht in Frage stellen«, begann ihre Mutter in dem Tonfall, den Dana nur zu gut kannte und der ganz klar sagte, dass Saito genau das eben doch tat. »Aber dieser … diese riesige Schlange kann doch nicht ernsthaft glauben, dass wir ihre Familie sind, nur weil sie dich nach ihrer Auffassung adoptiert hat.«
    Dana seufzte und fühlte sich nun doch genervt. »Mom, Shesha’a hat mich nicht ›nach ihrer Auffassung‹ adoptiert, sondern die Adoption stellt nach shishenischen Gesetzen einen legalen, rechtsgültigen Akt dar. Ob euch das nun gefällt oder nicht, so ist es«, fügte sie leicht gereizt hinzu und unterschlug dabei unwillkürlich, wie sehr sie selbst zu Beginn der Bekanntschaft von dieser shishenischen Sitte irritiert worden war. »Shesha’a hat darum gebeten, euch persönlich kennenzulernen, und mit welcher Begründung hätte ich ihr das abschlagen sollen? Shisheni sind keine Menschen, und sie hätte es nicht verstanden, dass ihr sie nicht sehen wollt. Sie wird auch nicht verstehen, dass ihr sie nicht als eure Tochter betrachtet, also seid bitte so gut – und sei es nur aus Höflichkeit – und tut wenigstens so, als würdet ihr sie mögen.«
    Saito blickte Dana besorgt an, Tom nachdenklich. »Shesha’a bedeutet dir wohl sehr viel, Dana«, sagte er schließlich. »Oder irre ich mich da?«
    »Weißt du, Dad«, antwortete Dana seufzend. »Ich habe Shesha’a aufrichtig gern. Sie hat mir und meinen Leuten während unseres ersten Aufenthalts auf Shishena das Leben gerettet, und sie hat mir mehr als einmal während der vergangenen Monate sehr geholfen. So weit die Gefühle der Shisheni in diesem Punkt unseren ähnlich sind – und das sind sie bis zu einem gewissen Grad – liebt Shesha’a mich aufrichtig in einer Weise, wie Tebia und ihr mich nicht mehr lieben könntet.« Sie zuckte mit den Schultern. »Warum sie so empfindet, kann ich nicht nachvollziehen, aber sie tut es nun einmal.«
    »Das ist schwer zu glauben«, stellte Saito, immer noch ein wenig indigniert fest. »Sie ist doch eine Außerirdische , eine Fremde, eine … Alien. Menschen und … nun, Shisheni können doch nicht in dieser Weise
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