Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Titel: Sternenfaust - 070 - Der Renegat
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
getroffen hatten, waren von dem Schutzschild abgewehrt worden.
    Doch das Trümmerstück, das jetzt auf sein Boot zuraste, war zu groß, als dass der Schirm es noch hätte abwehren können. Viel zu groß – und er hatte noch eine Reihe von kleineren Brocken buchstäblich im Schlepptau …
    L38.C-A53/ erkannte ganz klar, dass ihm nur noch eine Möglichkeit blieb, wenigstens halbwegs unbeschadet davonzukommen und nicht von dem großen Trümmerstück vernichtet zu werden. Er steuerte sein Schiff in einem scharfen Bogen und anschließend fast rechten Winkel aus der Bahn des Riesenbrockens. Doch das Boot war nicht schnell genug, um rechtzeitig den nachfolgenden kleineren Trümmerstücken ausweichen zu können.
    Es wurde von einem Stakkato aus Treffern erschüttert, die nur teilweise von den Schutzschirmen kompensiert wurden. Zwei von ihnen waren derart groß, dass sie den Schirm durchdrangen und in das Schiff einschlugen. Eine Explosion erschütterte das Beiboot, als einer davon offenbar die Antriebssektion traf und sie irreparabel zerstörte. Der zweite traf den Schleusenbereich.
    L38.C-A53/ wurde aus seinem Sessel geschleudert und prallte mit voller Wucht gegen die Kante des unbesetzten Ortungspults. Er spürte noch, wie seine Haut aufriss und ein stechender Schmerz sich in seiner Seite ausbreitete, ehe er das Bewusstsein verlor.
     
    *
     
    Als L38.C-A53/ wieder erwachte, konnte er nicht sagen, wie viel Zeit inzwischen vergangen war. In der Zentrale hatte sich die Notbeleuchtung eingeschaltet. Er lag auf dem Boden, und seine rechte Seite schmerzte enorm. Als er sich stöhnend aufrichtete, bemerkte er die kleine Blutlache, die sich unter ihm gebildet hatte. Doch zu seinem Glück war die Wunde, die er sich beim Sturz zugezogen hatte, nicht allzu tief oder gar lebensbedrohlich.
    Er rappelte sich auf, setzte sich in den Zentralsessel und überprüfte die Anzeigen. Die Hälfte der Geräte war ausgefallen, der Antrieb zerstört und die Schleuse nur noch ein einziges klaffendes Loch. Das Sicherheitsschott hatte die Zentrale hermetisch abgeriegelt, was nur bedeuten konnte, dass im Rest des Schiffes keine Atmosphäre mehr existierte. Der Empfänger der Funkanlage knackte ein paar Mal, ehe er Fetzen eines Funksignals übertrug.
    »… GÖTTER an M … L38.C … Sie uns empf …?«
    Offensichtlich versuchten die Fremden schon seit einiger Zeit, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Doch er würde die Kom-Anlage erst neu modifizieren müssen, ehe eine störungsfreie Kommunikation wieder möglich war. Zu seinem Glück stellte er fest, dass ein einfaches Filtern und Umschalten der Frequenzen bereits ausreichte.
    »STOLZ DER GÖTTER an Meister L38.C-A53/! Können Sie uns empfangen?« , erklag danach klar und deutlich die Stimme des Expeditionskommandanten.
    »Ich höre Sie«, antwortete L38.C-A53/.
    »Sind Sie verletzt?«, folgte sofort die besorgte Nachfrage. »Und wie stark ist Ihr Boot beschädigt?«
    »Irreparabel, fürchte ich. Der Antrieb ist zerstört. Der größte Teil meiner Messinstrumente ist ausgefallen, sodass ich nicht sagen kann, wie schwer das Schiff im Ganzen beschädigt ist. Aber wie es aussieht, habe ich wohl großes Glück gehabt.«
    »Das können wir bestätigen«, kam die Antwort von der STOLZ DER GÖTTER. »Ihr Schiff ist derart … ausgefranst, dass es ein Wunder ist, dass Sie noch leben. Wir werden so schnell es geht versuchen, Sie zu bergen.«
    »Holen Sie mich möglichst schnell hier heraus. Ich weiß nicht, wie lange mein Boot noch genug intakt bleibt, um mein Leben zu erhalten. Und ja, ich bin verletzt, allerdings nicht lebensgefährlich, wie es aussieht.«
    »Wir sind Ihnen am nächsten«, meldete sich Dana Frost, die wie die übrigen Kommandanten das Gespräch über Konferenzschaltung verfolgte. »Wenn es keine Einwände gibt, nehmen wir Sie an Bord.«
    »Das ist mir recht«, stimmte L38.C-A53/ zu.
    Auch die übrigen Kommandanten erhoben dagegen keinen Einspruch.
    »Lieutenant Santos, bringen Sie die STERNENFAUST längsseits des Brax-Bootes. Und eine Wartungscrew soll sich bereit machen, Meister L38.C-A53/ über eine flexible Wartungsschleuse an Bord zu nehmen.«
    Danas Anweisungen wurden umgehend bestätigt.
    Im selben Moment erklang im Beiboot des Brax eine Warnung. »Atmosphärenverlust in der Zentrale eingetreten. 5,39 Minuten bis zur völligen Dekompression. Warnung! Atmosphärenverlust in der Zentrale …«
    »So schnell schaffen wir es leider nicht, Sie herauszuholen, L38.C-A53/«, stellte Dana fest und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher