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Sternenfaust - 067 - Zwischen drei Sonnen

Sternenfaust - 067 - Zwischen drei Sonnen

Titel: Sternenfaust - 067 - Zwischen drei Sonnen
Autoren: Luc Bahl
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für den Metabolismus eines Kridan tödlich sein … , spekulierte er. Wahrscheinlich auch für Menschen!
    Von Iswee oder Captain Kaishuk fand er keine Spur.
    Der Gang, durch den sie in die Pyramide gekommen waren, war mittlerweile verschüttet. Die bizarren Gebilde, die sie – oder nur er? – gesehen hatten, waren verschwunden. Stattdessen war dreißig Meter weiter rechts eine gewaltige Öffnung entstanden. Licht und – wie seine Messinstrumente anzeigten – eine unerträgliche Hitze strahlten durch diese Öffnung.
    »Meine einzige Chance«, knurrte er und erhob sich vom Boden. Mit hoher Geschwindigkeit schoss er angetrieben vom Antigrav-Aggregat nach draußen.
    Keine Sekunde zu spät.
    Kaum schwebte er über dem kochenden Lavastrom, stürzte das, was von der Pyramide übrig geblieben war, wie ein Kartenhaus in sich zusammen und wurde von brodelndem Magma mit sich gerissen.
    Rasch drehte William ab und versuchte Höhe zu gewinnen. Mit einem Blick erfasste er das Ausmaß des Grauens. In den Lavafluten konnte er die Reste von mindestens einem Dutzend goldener Rüstungen entdecken.
    »Du meine Güte«, flüsterte er. »Eine ganzer Trupp …« Es war offensichtlich, dass hier jede Hilfe zu spät kam.
    Sie wurden in der Hitze eingeschmolzen. Noch mehr erschrak er, als er sah, was zwischen den Überresten der Goldenen trieb. Es war unverkennbar der Rest eines Schutzanzugs, so wie er einen trug. Es war nicht mehr zu erkennen, wer einmal darin gesteckt hatte. Er konnte nur noch hoffen, dass es schnell gegangen war. Auch hier war nichts mehr zu machen, denn kaum hatte er die Reste des Schutzanzugs entdeckt, schlossen sich die feurigen Fluten über diesem und er war nicht mehr zu sehen.
    Damit nicht genug. Er sah, dass das einstürzende Gebäude noch etwas anderes freigegeben hatte. Ein Raumschiff mit halbkreisförmiger Basis und drei turmähnlichen Aufsätzen von ähnlich glatter, mattgoldener Konsistenz wie die Rüstungen der Fremden. Es war augenscheinlich, dass das Schiff schon vor der Katastrophe irreparabel beschädigt worden sein musste. Dort, wo aller Voraussicht nach der Antrieb gewesen sein musste, war es derart verbeult, eingedrückt und aufgerissen, als habe jemand mit einem gigantischen Hammer darauf herumgehauen.
    Eine hauchdünn wirkende Plane von schmutziger, grauschwarzer Färbung hatte das Schiff ursprünglich abgedeckt.
    »Camouflage«, sagte der Christophorer laut. Als Tarnüberzug hatte sie gute Dienste geleistet, denn weder die Instrumente ihres Shuttles noch sie selbst hatten das derart versteckte Schiff beim Anflug entdeckt, obwohl es sich mit einem Durchmesser von rund hundert Metern zwar nicht um ein sehr großes, aber auch nicht gerade kleines Objekt handelte. Jetzt flatterte die Plane wie eine überdimensionale Fahne im stark böigen Wind.
    Noch etwas bewegte sich in dem zerstörten Raumschiff. Eine Klappe öffnete sich und eine goldene Gestalt sprang mit einem kühnen Satz in die Luft.
    »Also hat einer der Goldenen überlebt«, murmelte William verwundert. Im Gegensatz zu den Rüstungen, die er bisher gesehen hatte, hatte sich dieses Wesen noch einen kleinen Kasten vor den Bauch geschnallt.
    »Sie verfügen auch über Antigrav«, flüsterte William, als er sah, dass die Gestalt mit zunehmender Geschwindigkeit in die Höhe schoss. Obwohl der Goldene in kaum dreißig Metern Entfernung an ihm vorbeiflog, schien er keinerlei Notiz von William zu nehmen. Der Christophorer legte seinen Kopf in den Nacken und beobachtete, wie die Gestalt in den Wolken verschwand.
    In dem Moment, in dem William an das Shuttle dachte, taumelte die Fähre im Sturzflug so nah an ihm vorbei, dass er mit der Hand hätte danach greifen können. Er wurde vom Sog des Windes mit nach unten gerissen.
    Mit Mühe und nur unter Hochleistung der Aggregate konnte er verhindern ebenfalls ins glühende Verderben zu stürzen.
    »Nein!«, schrie William voller Entsetzen. Das Shuttle raste direkt in die kochende Magma-Flut und der Christophorer glaubte schon im Vorgriff auf die unvermeidliche Katastrophe, die Lava wie Gischt hochspritzen zu sehen. Da schwenkte das Shuttle in seinem Sturzflug plötzlich zur Seite. Die Fähre schlitterte über das brodelnde, geschmolzene Gestein. Sie konnte keinen Meter mehr von der feurigen Oberfläche entfernt sein.
    Kaum befand sich das Shuttle über festem, noch nicht geschmolzenem Land, prallte einer der Ausleger der Maschine gegen einen Felsen und wurde mit einem heftigen Ruck abgerissen. Der
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