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Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)

Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)
Autoren: M’Raven
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Dingen müssen Sie sich erst wieder an die Zivilisation gewöhnen. Ich vermag nur unvollkommen nachzuvollziehen, wie Sie sich fühlen müssen, nach allem, was Sie erlebt und vor allem überlebt haben.« Er errötete verlegen. »Entschuldigen Sie bitte. Das war eine unangemessen persönliche Bemerkung, zu der ich kein recht hatte.«
    »Schon gut«, wehrte Dana ab.
    Einerseits hatte er vollkommen recht. Was sie bei den Morax erlebt hatte, ging ihn nun wirklich nichts an. Andererseits tat ihr sein Verständnis wohl. Ihr fehlte eine vertraute Person, mit der sie über die Dinge, die hinter ihr lagen, reden konnte.
    Das Problem war nur, dass es an Bord von Raumschiffen keine hauptberuflichen Psychologen gab. Dr. Simone Gardikov, die Schiffsärztin, übernahm zwar diese Funktion am Rande auch, aber sie hatte zu viel zu tun, um Therapiesitzungen anbieten zu können – in dem Maß, wie Dana sie wohl eigentlich gebraucht hätte. Auch Bruder William, der junge Berater des Christophorer-Ordens, übernahm ab und zu die Position eines psychologischen Ratgebers und hatte die Crew unmittelbar nach dem Angriff der Morax wirklich kompetent betreut. Doch Dana war der Captain der STERNENFAUST und hatte auch zu ihm eine gewisse Distanz zu wahren. Nicht nur deshalb scheute sie sich, ihn als Therapeuten zu beanspruchen. Außerdem war das nicht seine primäre Aufgabe.
    Dana hätte wirklich eine Menge dafür gegeben, dieses Problem lösen zu können. Doch wie es aussah, musste – und würde – sie damit allein zurechtkommen.
    Der Lautsprecher im Trainingsraum knackte, und im nächsten Moment ertönte die Stimme des Ersten Offiziers, Stephan van Deyk. »Captain, wir haben das erste Etappenziel erreicht. Die FLAMMENZUNGE ist bereits eingetroffen. Und Kommandant Kaishuk hat etwas Interessantes für uns.«
    »Ich bin gleich auf der Brücke, I.O.«, antwortete Dana und war froh, dass sie dadurch der Notwendigkeit enthoben wurde, MacShane noch weitere Erklärungen zu geben.
    »Lassen Sie sich nicht aufhalten, Captain«, sagte der jetzt. »Ich danke Ihnen für das ausgezeichnete Training und hoffe, wir können das mal wiederholen.«
    »Das wird sich einrichten lassen, Professor. Sie entschuldigen mich. Wir sehen uns sicher noch.«
    »Ich bestehe darauf!«, bestätigte er mit einem Augenzwinkern und begann, eins seiner unzähligen Lieder zu pfeifen, die er ständig buchstäblich auf den Lippen hatte.
    Dana verließ den Trainingsraum, ging in ihre Kabine, duschte kurz und erschien zwanzig Minuten später wie aus dem Ei gepellt auf der Brücke. Auf dem Hauptbildschirm war die schematische Darstellung eines Dreier-Sonnensystems zu sehen, und Dana erkannte auf den ersten Blick, dass es sich dabei um etwas Besonderes handelte.
    Die Gruppierungen und Stellungen der Sonnen zueinander war außergewöhnlich. Die neben der Aufnahme eingeblendeten Analysen und Berechnungen zeigten weitere Phänomene auf und trugen außerdem die unverkennbare »Handschrift« der Starr Tishaga. Dana betrachtete das Bild eingehend und stellte fest, dass ihr das Phänomen bekannt vorkam.
    »Captain, eine Nachricht von der FLAMMENZUNGE«, meldete Lieutenant Susan Jamil vom Kommunikationspult.
    »Auf den Schirm.«
    »Ich grüße Sie, Captain Frost«, sagte Kaishuk und machte eine Geste der Ehrenbezeugung. »Ich nehme an, Sie haben sich unsere Aufnahmen und Analysen angesehen und werden mir darin zustimmen, dass ein solches Phänomen wohl einmalig sein dürfte.«
    Dana schmunzelte leicht. »Sie irren sich, Kommandant Kaishuk. Die STERNENFAUST ist so einem Phänomen schon einmal begegnet.«
    Falls der Starr darüber erstaunt war, so ließ er es sich nicht anmerken. »Und wo, wenn ich fragen darf?«
    »Vor ungefähr zwei Jahren haben wir ein merkwürdiges Peilsignal aus einem System aufgefangen, das wir als Alard-9 bezeichnen. Damals hielten wir es für ein getarntes Signal der Kridan, vermuteten, dass sie dort eine Kampfbasis errichtet hatten und flogen hin um nachzusehen. Wir fanden allerdings keine Kridan-Basis, sondern ein Sonnensystem, das mit diesem hier bis auf zwei Unterschiede identisch ist.«
    »Diese Unterschiede sind?«, fragte Tishaga interessiert, schob sich in den Aufnahmebereich der Kamera und grüßte Dana knapp.
    »Alard-9 ist ein Fünf-Sonnen-System, und hat nur zwei äußere Wächterplaneten statt drei. Außerdem lebt ein Volk, das sich Rhukani nennt, auf dem siebzehnten Planeten. Wir hatten Kontakt zu ihnen und erfuhren, dass sie von den Toten Göttern
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