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Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)

Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)
Autoren: M’Raven
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war es das Beste für Kunoshs künftige Ruhe, wenn er Sikona gewähren ließ. Und mit diesem Entschluss fühlte er sich schlagartig besser.
     
    *
     
    Während Sikona langsam nach Hause zurückkehrte, war sie sich zweier Dinge absolut sicher. Zum einen, dass sie mit ihrer Argumentation vollkommen recht hatte. Und das zweite wagte sie meistens nicht einmal zu denken. Doch der Disput mit Kunosh wie auch die Tatsache, dass die Götter nicht einmal zu ihrer Priesterschaft Kontakt hielten, hatte ihren Verdacht wieder einmal bestärkt, dass entweder die Götter nicht das waren, was sie vorgaben zu sein – oder dass sie gar nicht existierten!
    Doch wer waren in dem Fall die Hohen Diener und, falls sie tatsächlich Diener einer höheren Macht waren, wer oder was war diese Macht? Die Antwort – zumindest ein Teil davon – lag mit Sicherheit im Algorai. Sikona hegte schon lange den Verdacht, dass der wahre Grund, weshalb kein einziger Auserwählter jemals von dort zurückgekehrt war, darin lag, dass sie nicht zurückkehren durften. Anscheinend hatten die Hohen Diener Angst davor, dass die Auserwählten den Rhukapai berichten würden, was sie im Algorai vorgefunden hatten.
    Sikona hatte sich vor vielen Jahren, als ihr erstes Kind auserwählt worden war zu den Göttern zu gehen, schon einmal in die Nähe des Algorai gewagt, um einen Blick auf die Wunder zu erhaschen, die nur die Nähe der Götter zu geben in der Lage war. Aber sie hatte nur einen Blick durch die durchsichtige Kuppel hindurch erhaschen können, die das Algorai umgab und gegen die Außenwelt abschloss.
    Und dieser Blick zeigte ihr lediglich die Hohen Diener, breite Pflanzgürtel und viele Gebäude, deren Zweck sie nicht erfassen konnte. Doch das alles sah überaus normal und von Arbeiterhand oder Maschinen geschaffen aus, nicht wie die Wunder, die Götter zu wirken in der Lage waren – oder sein müssten.
    Obwohl sie von ihrer eigenen Kühnheit überrascht war, reifte in Sikona der Entschluss, eine zweite Expedition zum Algorai zu unternehmen und dessen Geheimnis zu lüften. Sie war sich sicher, dass Kunosh sich ohnehin wieder bei den Hohen Dienern über ihre Unbotmäßigkeit beschweren würde. Sollte daraufhin wieder einer der Hohen zu ihr kommen, um sie zurechtzuweisen und an ihre Pflichten zu erinnern – oder diesmal vielleicht Schlimmeres zu tun –, dann sollte der wenigstens einen guten Grund dafür haben.
    Und falls im Algorai doch die Götter wohnten, so würde Sikona sich vor ihnen in den Staub werfen und jede Strafe auf sich nehmen, die sie über sie verhängen wollten. Aber sie musste Gewissheit haben.
    Entschlossen machte sie sich auf den Weg zum Algorai.
     
    *
     
    Die Daten, die von der FLAMMENZUNGE gesammelt wurden, nachdem sie sich so weit dem seltsamen Sonnensystem genähert hatte, wie Kommandant Kaishuk es vertreten konnte, ergaben nicht viel Neues. Zwar waren die äußeren Planeten, die gescannt werden konnten, von ihrer Beschaffenheit her durchaus geeignet für intelligentes Leben. Anzeichen dafür gab es allerdings nicht.
    Zehn Stunden nach der Ankunft der STERNENFAUST im System, trafen fast zeitgleich die j’ebeemische STOLZ DER GÖTTER, die kridanische SEDONGS RACHE und die mantidische Privatjacht LEKKEDD ein. Sieben weitere Stunden später erreichte auch das letzte Expeditionsmitglied, die WEITE REISE der Shisheni, das System.
    Friedlich vereint, als hätte es nie Krieg zwischen den meisten dieser Völker gegeben , dachte Dana Frost, als sie die Positionen der einzelnen Schiffe auf dem Bildschirm betrachtete.
    In der Tat war die Expedition – vielmehr die Zusammensetzung der Teilnehmer – bemerkenswert. Die sauroiden Starr und die humanoiden J’ebeem verband eine Jahrhunderte währende Todfeindschaft, die erst vor wenigen Monaten endgültig beendet worden war. Ähnliches galt für das Verhältnis zwischen Menschen und den vogelartigen Kridan, die ihr Möglichstes versucht hatten, ihren Glauben mit feuernden Graserkanonen im Universum zu verbreiten und nebenbei natürlich auch die besiegten Welten für das kridanische Imperium zu okkupieren. Die J’ebeem hatten zweimal versucht, die schlangenartigen Shisheni zu unterwerfen, welche Freunde und seit Kurzem feste Verbündete der Menschen waren. Lediglich die insektoiden Mantiden waren schon immer relativ neutral gewesen.
    In jedem Fall grenzte es an ein Wunder, dass all diese Völker jetzt friedlich vereint eine gemeinsame Expedition ins Unbekannte unternahmen, um zu erkunden, was
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