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Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 058 - Im Zeichen der Toten Götter
Autoren: Alfred Bekker
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ID-Kennung vor?«, fragte Lexington.
    »ID-Kennung empfangen«, meldete Susan Jamil. Die Kommunikationsoffizierin nahm noch ein paar Schaltungen an ihrer Konsole vor und fügte ein paar Augenblicke später hinzu: »Es handelt sich um eine Kennung des Imperiums, aber es sind keine Tanjaj!«
    »Die Priesterschaft!«, stieß Captain Lexington hervor. Sein Gesicht verfinsterte sich.
    »Wir empfangen eine Transmission«, meldete Jamil.
    »Auf den Schirm damit!«, verlangte Lexington.
    »Aye, Sir!«
    »Schalten Sie den Funkkanal frei. Ich bin wirklich gespannt, was die zu sagen haben.«
    »Eigentlich kann das nichts Gutes bedeuten!«, murmelte Rudergänger John Santos, der sich daraufhin in seinem Schalensitz zurücklehnte.
    Wenig später erschien auf dem großen Panoramaschirm der STERNENFAUST das lebensgroße Abbild eines Kridan. Er trug das einfache Gewand eines Priesters. Es war orangefarben und wies das Emblem der Priesterkrieger auf. Vieles war durch die Machtübernahme des Predigers Satren-Nor im Heiligen Imperium geändert und reformiert worden, aber es gab auch grundlegende Dinge, an denen offenbar nicht zu rütteln war.
    Dies galt unter anderem für die Konkurrenz zwischen Priesterkrieger und Tanjaj. Beides waren im Grunde eigenständige Einheiten der Raumstreitkräfte. Zwar waren die Tanjaj zahlenmäßig weit überlegen, aber wenn man nur die Eliteverbände zählte, so konnte die Raumarmee der Priesterkaste durchaus mit den Tanjaj-Kräften gleichziehen.
    »Hier spricht Hokan-Tarl, Kommandant des Kriegerpriester-Kampfschiffs HEILIGES FEUER. Ihr Schiff trägt die ID-Kennung der Solaren Welten. Sie haben sich einer Tabu-Zone weiter genähert, als dies den Gesetzen des Imperiums nach gestattet ist. Sie werden daher ultimativ aufgefordert, das System zu verlassen. Sollten Sie dieser Aufforderung nicht nachkommen, sind wir gezwungen, Gewalt anzuwenden.«
    »Ich bin Milton Lexington III., Captain des Sondereinsatzkreuzers STERNENFAUST II. Wir haben eine Autorisation von höchster Stelle!« Lexington bedauerte es, dass in diesem Augenblick Bruder William nicht zur Verfügung stand, um die Verhandlungen in ein ruhigeres, weniger von Aggression geprägtes Fahrwasser zu bringen. Nun musste er das selbst bewerkstelligen. Lexington hoffte nur, dass er dabei in nicht allzu viele Fettnäpfchen trat. Schließlich durfte der Auftrag des Bodenteams nicht gefährdet werden. Zu viel hing davon ab. Andererseits war es durchaus im Interesse der Solaren Welten, wenn Spider II weiterhin eine Tabu-Zone blieb, wie es die Priesterschaft in seltener Einmut mit dem Prediger Satren-Nor bevorzugte, denn das bedeutete, dass die Tanjaj vorerst nicht versuchten, die waffentechnischen Errungenschaften der Erhabenen für sich selbst nutzbar zu machen.
    »Sie sind hiermit gewarnt worden, Captain Lexington«, erwiderte der Kridan-Priester kühl. Zumindest übersetzte ihm dies die Kunststimme des Bordrechners mit einem Tonfall, der diesen Schluss nahelegte. »Falls Sie sich nicht daran halten, werden Sie für die Konsequenzen geradezustehen haben.«
    Der Kridan-Priester unterbrach die Verbindung. Auf dem Panorama-Schirm war wieder der Weltraum zu sehen.
    Captain Lexington atmete tief durch. »Nun, das ließ ja an Deutlichkeit kaum zu wünschen übrig.« Er wandte den Kopf, rieb sich für einen kurzen Augenblick die rechte Schläfe mit Zeige- und Mittelfinger, bevor er sich schließlich an den Rudergänger wandte. »Lieutenant Santos?«
    »Ja, Sir?«
    »Wie lange wird es dauern, bis die Priesterschiffe hier eintreffen und die Lage durcheinanderbringen können?«
    »Bis sie hier sind und entsprechend abgebremst haben, werden sie etwa siebeneinhalb Stunden brauchen. Aber die Lage wirbeln sie wohl schon lange vor ihrer Ankunft durcheinander, schätze ich!«
    Kein Erster Offizier an Bord! , dachte Lexington etwas resigniert. Ich hätte nicht gedacht, dass ich van Deyk so vermissen würde. Jetzt werde ich ein mögliches Gefecht selbst führen müssen. Die Kampfdoktrin der Sondereinsatzkreuzer sah vor, dass der Erste Offizier den Kampf leitete, damit der Captain Gelegenheit hatte, den Gesamtüberblick zu behalten. Ein weiterer Grund, hier um jeden Preis zu einer friedlichen Einigung zu gelangen.
    Im nächsten Moment empfing Jamil eine Transmission des Systemkommandanten. Auch er ließ sich in einer Videoschaltung sehen.
    »Lassen Sie sich durch das Auftauchen der Priester-Schiffe nicht beeindrucken, Captain Lexington«, sagte der kridanische
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