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Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)
Autoren: Luc Bahl
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heranzukommen. Die umliegenden Gebäude waren wesentlich niedriger, von ihnen kam man ebenfalls nicht richtig an das Feuer heran. Außerdem reichte der Druck der Löschspritzen, der mittels einfacher Handpumpen erzeugt wurde, bei Weitem nicht aus, um die Flammen wirksam zu bekämpfen.
    Aus den Seiten- und Frontfenstern des Shuttles verfolgten Odira, Kanturiol und Lugones, wie sich die Flugbahnen von William und van Deyk trennten. Der Christophorer flog nur noch wenige Meter über dem Boden am Turm vorbei. Mit weit ausholenden, wedelnden Armbewegungen verscheuchte er die Katzenwesen aus seiner unmittelbaren Nähe. Dabei überflog er auch die angrenzenden Gebäude und sorgte auch hier dafür, dass niemand in der unmittelbaren Umgebung des Turms zurückblieb.
    Als er wieder hoch in den Himmel schoss, war dies das Signal für Stephan van Deyk, der in einem tollkühnen Sturzflug so nahe an die Öffnung des brennenden Treppenhauses heranschoss, wie es möglich war.
    Dann gewannen William und van Deyk wieder rasch an Höhe.
    Eine dumpfe Detonation ertönte.
    Wie eine Feuerwolke wurden die Flammen aus den oberen Fensteröffnungen und dem wie ein Kamin wirkenden Treppenhaus herausgeblasen.
    »Er entzieht dem Brandherd mit der Explosion einer Granate die Nahrung«, murmelte Lugones, der die Vorgänge genauso gebannt verfolgte wie die beiden Katzenwesen. »Auf einen Schlag gibt es für das Feuer keinen Sauerstoff mehr …«
    Odira und Kanturiol starrten ihn fragend an. Der Pilot lächelte verlegen und zuckte mit den Schultern. Der Translator kannte ihre Sprache noch nicht gut genug, um zu übersetzen.
    »Sehr gut!«, rief Lugones und schlug mit der Faust auf die Handfläche. »Wenn jetzt der untere Teil hält, ersticken die Trümmer die Reste des Feuers …«
    Bange Momente vergingen. Endlich legte sich die Staubwolke. Der um ein Drittel verkürzte Turm war jetzt zwar nur noch eine Ruine, aber die noch stehenden Mauern hielten. Der Schaden an dem umliegenden Gebäuden schien sich in Grenzen zu halten.
     
    *
     
    Aus Bruder Williams Tagebuch:
     
    »Sie halten uns für direkte Abgesandte ihres Gottes Rrre, der sich in jenem Licht manifestiert, das ihre Welt Tag für Tag erhellt. Wobei es auch in dieser Hohlwelt nur Tag, aber keine Nacht gibt, so wie es außerhalb der Hohlwelt in ihrem Glauben nur immerwährende Nacht, aber keinen Tag gibt. Das eigentlich Interessante, neben anderen wichtigen Dingen, auf die ich später zu sprechen komme, ist aber nicht diese für ihre Welt sehr nahe liegende Form des Glaubens. Das Erstaunliche sind die Mittler zwischen den Katzenwesen und Rrre, die sogar den Commander verblüfften.
    Doch der Reihe nach.
    Die beiden Katzenwesen, die van Deyk und ich vom Dach des brennenden Turmes holten, heißen Odira und Kanturiol. Bei Ersterer handelt es sich um eine Fürstentochter. Zwischen ihnen scheint sich eine Romanze anzubahnen, aber das nur nebenbei. Als wir schließlich die Translatoren so weit mit Daten gefüttert hatten, dass wir uns in halbwegs zusammenhängenden Sätzen verständigen konnten, berichteten uns die beiden, auf Grund welcher Ereignisse es sie in die befestigte Tempelanlage verschlagen hatte …«
    Es folgt eine Zusammenfassung der teilweise voneinander abweichenden Schilderungen von Kanturiol und Odira.
    »Später konnten wir es wagen, das Shuttle zwischen den Festungsmauern und dem Kriegslager Fürst Malachenkos zu landen. Kurz darauf wurde das Shuttle zu einer Art von diplomatischem Zentrum. Die beiden kriegsführenden Fürsten persönlich, sowie ein junger Priester namens Hillprar handelten unter unserer Supervision einen Friedensvertrag aus, der im Prinzip die Autonomie des Tempels wieder herstellte. Im Unterschied zu früher, als der Tempel dem räumlich weit entfernten Kazan unterstand, müssen jetzt beide Fürsten gemeinsam die Sicherheit des Heiligtums garantieren und ein bestimmtes Kontingent an Soldaten zu diesem Zweck abstellen. Den Oberbefehl über diese gemischte Einheit erhält unser Freund Kanturiol, der von beiden Fürsten gleichzeitig zum General ernannt wurde.
    Uns – insbesondere Stephan van Deyk – liegt viel daran, dass dieses fragile Gleichgewicht erhalten bleibt. Denn zu den wirklich erstaunlichen Dingen, die dieser Tempel zu bieten hat, gehört auch eine technische Anlage, die eindeutig die Handschrift der Toten Götter trägt.
    Schon von Weitem, beim Anflug erkannten wir zwei riesige, turmähnliche Gebilde, die alle anderen Gebäude wie auch die höchsten
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