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Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)
Autoren: Luc Bahl
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abzuschalten«, sagte Bruder William und wies gleichzeitig mit der ausgestreckten Hand nach halb rechts.
    »Was ist das?«, fragte Lugones.
    »Rauch. Eine dünne, weit entfernte Rauchfahne«, sagte van Deyk. »Vielleicht haben Sie ja recht, Bruder William … Noch tiefer Lugones und noch mehr Tempo weg! … Ich glaub’s nicht. Das Signal kommt aus dieser Richtung!«
    »Ich wusste, es war nur eine Frage der Zeit«, sagte Bruder William.
    Fragend blickte ihn der Commander an.
    »Eine Stadt, Commander. Wir sind gerade darüber hinweg gerauscht. Aus den hinteren Fenstern des Shuttles ist sie sicher noch zu sehen.«
    »Keine Zeit«, knurrte van Deyk.
    »Sah richtig idyllisch aus. Schnuckelige Häuser, enge Gassen, Stadtmauern, Türme …«
    »Ich habe alle Kameras aktiviert, über die das Shuttle verfügt. Ich fürchte, Sightseeing werde ich später nachholen müssen.«
    »Entwarnung!«, sagte Lugones und holte eine Vergrößerung der Rauchfahne auf den Orterbildschirm. »Da brennt irgendein Turm …«
    »Was ist das da, im Hintergrund?«
    »Jedenfalls kein abgestürztes Morax-Schiff.«
    Stephan van Deyk starrte auf den Bildschirm. »Die Türme, die Mauern, die Gebäude, einschließlich dieses brennenden Turms, das alles wirkt … sagen wir es wertfrei, ziemlich schlicht …«
    »Mittelalterlich«, warf William ein.
    »Von mir aus mittelalterlich«, fuhr der Commander fort. »Aber diese beiden Dinger da, die direkt am Steilufer des Flusses stehen … das passt nicht. Das passt alles hinten und vorne nicht …«
    »Aber es handelt sich nicht um Überreste eines abgestürzten Raumschiffs«, sagte Lugones.
    »Woher wollen Sie das wissen?«, knurrte van Deyk. Die Tatsache, dass sich riesige Gebilde wie die Morax-Schiffe durch das All bewegten und vor allem, wie sie sich durchs All bewegten, hatte ihn endgültig von der Vorstellung geheilt, auch nur ansatzweise darüber Bescheid zu wissen, wie ein Raumschiff aussehen konnte und wie nicht.
    Lugones schwieg mit zusammengepressten Lippen.
    »Fliegen Sie einen Bogen«, sagte van Deyk. »Es ist immer gut, dass man die Sonne im Rücken hat, wenn man sich einem unbekannten Ort nähert.«
    »Die Wesen in dieser kleinen Stadt wirken humanoid«, sagte Bruder William.
    »Na ja«, erwiderte Lugones skeptisch und tippte kurz auf die Tastatur des Orters. Das Bild zoomte heran.
    »Katzenwesen, die wie Menschen auf zwei Beinen laufen … Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, da ist er!« William klang begeistert.
    »Beweis wofür?«
    »Dass sich Hohlwelt eins und zwei ähnlicher sind, als der Zufall es erlaubt …«
    »Und die Bewohner dieser Welt scheinen kaum friedlicher als andere Spezies zu sein.«
    »Sie haben recht, Sir. Es sieht alles danach aus, als würde diese Festung gerade angegriffen!«
    »Da, Sir!« Lugones zoomte wieder an den brennenden Turm heran.
    »Da sind zwei von diesen Wesen auf dem Dach!«
    »Die kommen da niemals mehr lebendig runter …«
    »Nehmen Sie Kurs auf das brennende Gebäude, Pilot.«
    »Aye, Sir.«
    »Leider gibt es keine Winde und ein entsprechend langes Stahlseil in diesem Shuttle«, rief William, der sich hektisch umsah.
    »Wir nehmen die Antigrav-Tornister«, sagte van Deyk.
    Bruder William sprang auf und schnallte sich das Antigrav-Pack um.
    »Sir, die Angreifer schießen mit Katapulten und Pfeilen …«, sagte Lugones.
    »Risiko«, sagte van Deyk und schnallte sich ebenfalls einen der Tornister um. »Die Raumanzüge werden uns gegen das meiste schützen … Bereit, Bruder William?«
    Der Christophorer nickte.
    »Gehen Sie bis auf 300 Meter runter, Lugones und bleiben Sie dann seitlich von dem brennenden Turm.«
    »Höhe erreicht, Sir.«
    Lugones Stimme kam aus dem Lautsprecher der Schleuse. Mit einem leisen Zischen öffnete sich das Außenschott.
    »Das ist nichts für Leute mit Höhenangst«, sagte Bruder William leise und hoffte, dass van Deyk ihn nicht gehört hatte. Er starrte in die Tiefe. Es fiel ihm leichter, im Weltall oder aus großer Höhe aus einem Raumschiff, Gleiter oder Shuttle zu steigen.
    Neben ihm ging Stephan van Deyk in die Knie. Dann stieß er sich mit einem eleganten Sprung ab. Er segelte, die Arme weit ausgebreitet, als wären sie Flügel, ein Stück vom Shuttle fort, bevor er abwärtsstürzte. William hielt den Atem an. Als er ins Leere sprang, sah er, dass van Deyk das Antigrav aktivierte. Und auch er spürte, wie sich das Gerät mit einem Ruck einschaltete.
    In einer Steilkurve flogen sie auf den brennenden Turm
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