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Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)
Autoren: Luc Bahl
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Sitzungen anberaumt waren oder Vollversammlungen stattfanden, sich also mehr Menschen als sonst hier aufhielten, traf es die zu spät Gekommenen. Sie mussten sich dann in den entlegeneren Winkeln, bis zu denen das System noch nicht ausgebaut war und wahrscheinlich auch nie werden würde, selbst einen Parkplatz suchen. Dabei handelte es sich entweder um Sektionen in Randbereichen der Parkdecks oder um die ganz unten befindliche Ebene.
    Und von dort war das Signal gekommen.
    Valentina benutzte weder den urtümlichen Lastenaufzug, noch den etwas moderneren Antigrav-Schacht, sondern suchte und fand schließlich das Treppenhaus. Einige Stockwerke höher brannte so etwas wie eine Notbeleuchtung. Doch je tiefer sie kam, desto finsterer wurde es. Hier war schon lange niemand mehr unterwegs gewesen, von einem Wartungstrupp, der für die Notbeleuchtung zuständig war, ganz zu schweigen. Sie wagte nicht, das reguläre Treppenlicht einzuschalten. Das unterließ sie aus dem gleichen Grund, der sie auch dazu bewogen hatte, auf Antigrav und Lift zu verzichten.
    Falls sich dort unten noch jemand befand, würde sie ihn mit dem Einschalten des Lichts möglicherweise ebenso auf sich aufmerksam machen wie mit der Benutzung eines Aufzugs.
    Sie zog ihre Brille aus der Tasche, setzte sie auf und aktivierte den Nachtsichtmodus. Jetzt sah sie das Treppenhaus in grünen und roten Konturen vor sich. Unten angekommen öffnete sie vorsichtig die Tür zum untersten Parkdeck. Automatisch veränderte sich die Wiedergabe der Brille. Hier unten herrschte ein gelbliches Dämmerlicht, das aus schmutzigen Leuchtkörpern abgestrahlt wurde, sodass sie keine Restlichtverstärkung brauchte. Stattdessen erschien nun um ein paar der hier unten abgestellten Gleiter eine Art Aureole. Ein Wärmebild, das darauf hinwies, dass sie erst vor Kurzem hier geparkt worden waren.
    Ein Gleiter fiel Valentina durch eine besonders intensive Färbung auf.
    Der steht höchstens seit einer Viertel Stunde hier unten …
    Es war niemand zu sehen. Dennoch duckte sich Valentina jede Deckung nutzend hinter Säulen und Fahrzeuge, während sie langsam zu dem Gleiter schlich. Sie war keine fünf Meter von ihm entfernt, als sich die hintere Seitentür mit leisem Zischen öffnete.
    Zwischen ihr und dem luxuriösen Gleiter, der so groß war, dass normal gewachsene Menschen im Innern aufrecht stehen konnten, befand sich ein extrem flaches, sportliches Modell, das zudem seinem Fahrer eine fast vollständige Rundumsicht gewährte. Als Deckung eignete sich dieser Gleiter ebenso gut wie eine Glasscheibe.
    Valentina ließ sich zu Boden fallen und hoffte, dass ihr wenigstens die unzureichende Beleuchtung etwas Schutz vor Entdeckung bot. Sie lag kaum eine Armlänge von dem flachen Gleiter entfernt, traute sich aber nicht, noch näher heranzurollen, da sie nicht wissen konnte, ob der Besitzer möglicherweise einen Näherungsalarm aktiviert hatte. Ausgeschlossen war das in diesem tiefen Parkdeck nicht.
    »Gut, wir haben so weit alles Notwendige besprochen …«
    Julio Ling! , schoss es Valentina durch den Kopf. Das kann nicht wahr sein! Einer der am besten abgeschirmten und bewachten Männer der Galaxis hält sich ohne den üblichen Tross von Leibwächtern und Begleitern im untersten Parkdeck der Gurke auf …
    »Schatz, geh schon mal zu meinem Gleiter, ich komme gleich nach …«, ertönte eine zweite Stimme.
    Philomon Iandroff! Damit hatte sie schon eher gerechnet.
    Kurz darauf hörte Valentina das Trippeln von Gundis Stilettos, als sie der Aufforderung nachkam. Sie stolzierte keine drei Meter an ihr vorbei, dabei den Blick starr geradeaus gerichtet, als balanciere sie auf einem Seil. In Valentina krampften sich sämtliche Muskeln zusammen, um das Mädchen in einer Verzweiflungsattacke anzuspringen.
    Doch Philomons Freundin nahm offensichtlich außer sich selbst höchstens noch ihr Spiegelbild wahr.
    »Und wie wird Ihr Vater diesmal seinen Spendensegen verteilen?«, ließ sich Julio Ling wieder vernehmen.
    »So wie immer«, erwiderte Philomon.
    »Das heißt …«
    »Jeder bekommt was. Bei Kapitalanlegern nennt man so etwas Risikostreuung …«
    »Verstehe, sehr vernünftig. Und Sie haben diese Agentin im Griff?« Diese Frage ließ Valentina zusammenzucken.
    »Wir verfolgen jede ihrer Bewegungen. Der Austausch ihrer Rechner hat ebenfalls reibungslos funktioniert. Im Moment ist sie drüben in ihrem Büro, aber die meiste Zeit ist sie an anderen Orten unterwegs, sodass es keine Probleme gab, die
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