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Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 056 - Die Verschwörung (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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sehr den Kopf zerbrechen konnte, sie würde durch reines Nachdenken keinen Schritt weiter kommen. Sie brauchte mehr Informationen. Aber vielleicht half ihr hier das improvisierte Gerät, das sie bekommen hatte, weiter …
     
    *
     
    Xygor’an war einer der wenigen Sklaven, die den Morax auf Augenhöhe entgegentreten konnten. Mit seinen drei unterschiedlich geformten Armen, seiner enormen Körpergröße und der panzerähnlichen Haut wäre das schweigsame Wesen noch lange vor Breg Suntron oder Milan D’aerte dazu prädestiniert gewesen, sich zum Führer über alle Sklaven auf der GRALASH aufzuschwingen. Die Kshagir waren ohne schwere Waffen nahezu unbesiegbar.
    Aber es gab ein für ihr offenbar unüberwindbares Problem. Er sprach keine Sprache, die die J’ebeem verstanden, und die Translatoren kapitulierten. Nur Bran Larson konnte sich mit ihm verständigen, und dieser hatte Dana die Sprache ebenfalls beigebracht.
    Und noch etwas sprach gegen Xygor’an als Anführer. Niemand würde ihm trauen, denn der Körper eines Kshagir wurde von einem der parasitären Dronte gelenkt – und diese waren für die meisten das personifizierte Böse.
    Irgendwie ist es ihm gelungen, sich tagelang unsichtbar zu machen , dachte Dana, als sie ihm hinterhereilte.
    In diesem Augenblick drehte sich Xygor’an um. Er »sah« mit seinem Sonar-Sinn hervorragend. Vorsichtig lugte Dana an dem offen stehenden Schott eines Schaltraums vorbei, hinter das sie sich blitzartig versteckt hatte. Die beiden Sklaven, die in dem Schaltraum arbeiteten, schauten noch nicht einmal von ihrer Tätigkeit auf, als Dana wie eine Salzsäule hinter der Tür erstarrte.
    Xygor’an schien sie nicht bemerkt zu haben, denn er verschwand jetzt am Ende des Gangs in einem Durchgang, der für Wesen seiner Größe eigentlich viel zu klein war. Es gab genug Gänge und Schächte auf der GRALASH, die nur kleinwüchsigen Sklaven oder bestenfalls den körperlich etwas zierlicheren Frauen der Morax vorbehalten waren.
    In einen solchen hatte sich Xygor’an gezwängt.
    Wäre nicht genau zwischen dem Eingang des Schaltraums und dem schmalen Wartungsgang, in dem Xygor’an gerade verschwunden war, der Bereich gewesen, in dem sich Dana noch vor wenigen Minuten mit ihrem neuen Herrn Koggru unterhalten hatte, hätte das ungewöhnliche Verhalten des dreiarmigen Wesens längst nicht so viel Interesse bei ihr geweckt. Doch so lag die Vermutung nah, dass das, womit Xygor’an sich gerade beschäftigte, zwangsläufig etwas mit dem zweitmächtigsten Morax an Bord der GRALASH zu tun haben musste.
    Vorsichtig sah sie in den Wartungsschacht. Er war leer.
    Xygor’an ist also nicht stecken geblieben … Dana glitt ebenfalls in den Schacht. Wohin ist dieser Kerl so schnell verschwunden?
    Sie lief geduckt bis zu einer Gabelung des Gangs, aber weder rechts noch links war jemand zu sehen. Gedämpfte Geräusche lenkten ihren Blick nach oben. Zwischen zwei Abdeckplatten klaffte ein faustgroßer Spalt. Jetzt war es deutlich zu hören. Die Laute, die sie hörte, stammten von Koggru und sie klangen für einen Morax höchst ungewöhnlich.
    Hört es sich so an, wenn einer dieser Weltraumbarbaren mit dem Gefühl von Angst konfrontiert wird?
    Rasch schob Dana die Platte zur Seite und zog sich an den Metallstreben des senkrecht nach oben führenden Schachts in die Höhe. Schon nach wenigen Metern zweigte ein kurzer, waagerechter Gang ab. Nach einigen weiteren Metern fehlte ein Bodenstück, durch das Dana direkt in den Raum blicken konnte, in dem sie sich eben noch mit dem Morax-Schamanen befunden hatte.
    Was sie sah, war eine Szenerie des Grauens. Jedenfalls für Koggru.
    Xygor’an musste ihn im Handumdrehen überrumpelt haben, denn der Schamane lag mittlerweile halb bewusstlos auf dem Tisch und zuckte nur noch unkontrolliert mit den langen Armen. Sämtliche Gerätschaften waren von der Tischplatte gefegt worden und lagen nun im Raum verstreut. Eine der beiden kleineren Hände Xygor’ans verschloss jetzt Koggrus Mund. Ein kurzer, präzise gesetzter Schlag mit der anderen Hand gegen die Schläfe des Morax und er war endgültig außer Gefecht gesetzt.
    Was hat Xygor’an vor? Plant er einen Sklavenaufstand?
    Bevor Dana in den Raum hinabspringen konnte, geschah etwas, das sie innehalten ließ. Xygor’an zerfetzte die etwa zentimeterdicke, wie eine Rüstung fungierende Kleidung des Morax, als sei dessen Körper in Seidenpapier gewickelt. Er nahm den Dolch des Schamanen und schnitt damit dessen Bauchdecke,

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