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Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics

Titel: Sternenfaust - 045 - Die Entscheidung der Genetics
Autoren: M’Raven
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zweite Tür, durch die ich Ihnen entkommen könnte. Also lassen Sie mich gefälligst diese fünf Minuten allein!«
    Der Mann nickte nur, trat zurück, und Reichenthal knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Nun war Eile geboten, bevor die Wachen Verdacht schöpften. Er würde Diaz nicht den Triumph gönnen, seinen ehemaligen Mentor vor einem Gericht gedemütigt und gebrochen zu sehen. Bevor es so weit kam, hatte er sich noch eine letzte Option vorbehalten.
    Er öffnete leise den Badschrank, in dem er in einem verborgenen Fach ein Fläschchen eines sehr schnell und schmerzlos wirkenden Gifts aufbewahrte. Ursprünglich hatte er sich das für den Fall besorgt, dass er vielleicht am »Salzach-Syndrom« erkranken sollte. Diese nach ihrem Entdecker benannte Krankheit war erst vor gut fünfzig Jahren zum ersten Mal diagnostiziert worden und trotz aller Künste der fähigsten Ärzte und Wissenschaftler immer noch nicht heilbar. Sie endete allerdings nach ihrem Ausbruch immer tödlich und führte zu einem überaus langsamen, sehr qualvollen Ende.
    Reichenthal war dafür leider erblich vorbelastet. Die Wahrscheinlichkeit, dass er eines Tages am Salzach-Syndrom erkrankte, war relativ hoch. Da er in diesem Fall nicht die Absicht hatte, so lange zu warten, bis ihm die Krankheit den typischen qualvollen Tod bescherte, hatte er sich das Gift besorgt, um seinem Leben rechtzeitig ein Ende zu machen und es somit in Würde zu beschließen.
    Dazu würde es ihm auch jetzt verhelfen. Ohne zu zögern, leerte Sven Reichenthal das Fläschchen in einem Zug bis auf den letzten Tropfen …
     
    *
     
    Die Wesen ähnelten keinem Volk, dem die Crew der STERNENFAUST schon einmal begegnet war. Sie waren ungefähr 1 Meter 90 groß. Ihre Körper waren walzenförmig mit ovalen Verdickungen am oberen und unteren Ende. Im oberen saßen kranzförmig verteilt fünf faustgroße, blaustrahlende Ausbuchtungen, die wohl die Augen darstellten. Darunter befanden sich vier waagerechte, handlange, kiemenartige Schlitze.
    Aus dem gesamten Körper wuchsen insgesamt neun tentakelartige Gliedmaßen, die unsymmetrisch verteilt waren. Drei davon benutzten die Wesen als Beine. Vier besaßen an den Enden eine Aufspaltung in weitere, kleinere Tentakel ähnlich wie Finger. Ihre Haut war mit dichten, grüngelben Borsten bedeckt, die im Licht der Helmlampen fluoreszierten.
    Aus ihren Kiemenschlitzen drangen in schneller Folge Trillern, Zischen, Flöten und ein Stakkato von klackenden Lauten.
    »Nicht schießen!«, befahl Dana.
    Der Anführer der Fremden hatten offenbar einen gegenteiligen Befehl gegeben, denn die zylinderförmigen Gegenstände in ihren Tentakeln spuckten kugelförmige Geschosse aus. Die Marines schlossen die vorderste Front dicht zusammen, damit keins der Geschosse die nur leicht gepanzerten Leute trafen. Doch die Maßnahme erwies sich als überflüssig. Die Durchschlagskraft der Geschosse war so gering, dass auch die leichte Panzerung, die Dana, Sun-Tarin und die beiden Techniker trugen, genügend Schutz bot.
    Die Wesen gaben wieder eine Folge von Lauten von sich und wichen zurück. Dana wartete darauf, dass der Translator genug von der fremden Sprache aufnahm, um sie entschlüsseln und übersetzen zu können.
    »Wir tun Ihnen nichts«, sagte sie zu den Wesen. »Ich bin Dana Frost, Captain der STERNENFAUST, und wir sind Ihnen nicht feindlich gesonnen.«
    »Die uns offensichtlich schon«, kommentierte Roy Takashi trocken.
    Die Fremden wichen weiter zurück und feuerten eine neue Salve. Als auch die keine Wirkung zeigte, rannten sie auf ihren drei Beintentakeln davon und verschwanden um die nächste Gangbiegung.
    »Folgen wir ihnen«, entschied Dana und setzte sich in Bewegung.
     
    *
     
    Sarakk hatte Mühe, sich ihre Bestürzung nicht anmerken zu lassen. Die fremden Wesen sahen nicht nur aus wie die Korr-Dämonen der Unterwelt, sie schienen auch genau wie diese unverwundbar zu sein. Vielleicht waren sie sogar Korr und gekommen, um die letzten Kenoor zu verschlingen.
    Uralte Ängste überfluteten Sarakks Verstand und ließen sie den Befehl geben, auf die Fremden zu schießen. Dass das nicht die geringste Wirkung zeigte, steigerte ihre Ängste zur Panik. Und sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sie die ihr Anvertrauten schützen sollte – außer den Rückzug zu befehlen.
    Priesterin Takann sah die Sache allerdings vollkommen anders. »Wie konnten Sie die Fremden angreifen, Kommandantin?«, hielt sie Sarakk vor. »Sie haben uns nicht provoziert!«
    »Aber
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