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Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania
Autoren: Luc Bahl
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über bekannte kridanische Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten studiert, sodass kridanische Gäste nicht zu hungern brauchten.
    Schon früh war bekannt geworden, dass Kridan unter Umständen bestimmte Gewürze wie Beifuß oder Pictoris-Quasten nicht vertrugen. Es traf sich, dass Clausson diese Gewürze ohnehin nur für die wenigsten Speisen als notwendig erachtete.
    Obwohl er später angefangen hatte zu essen, war der Bolpor-Agent noch vor Laetitia, Caruso oder Harris fertig. Unverwandt starrte er eine Zeitlang zu ihnen herüber und gerade, als sich Harris dazu aufraffen wollte, deshalb eine flapsige Bemerkung fallen zu lassen, erhob er sich und stakte zu ihrem Tisch. Sofort sprangen auch die beiden Marines auf und folgten ihm.
    »Entschuldigen Sie die Störung«, knatterte der schlecht justierte Translator, »aber ich glaube, ich habe Sie schon auf Kridania gesehen …« Er zeigte mit einer verhaltenen Geste auf Laetitia.
    Ich war ja auch kaum zu übersehen , schoss es Laetitia angesichts der Tatsache durch den Kopf, dass sie sich wochenlang als einziger Mensch unter Milliarden Kridan aufgehalten hatte.
    »Ich hoffe, Sie entschuldigen, dass ich mich umgekehrt nicht an Sie erinnern kann …«, erwiderte sie, nachdem sie das Nockerlstück in ihrem Mund heruntergeschluckt hatte. Auch sie erhob sich.
    »Das ist nicht weiter verwunderlich«, sagte der Ex-Agent. »Mein Name ist Kel-kek und es war meine Profession, unauffällig zu sein …«
    »Die Vergangenheitsform ist klug gewählt, Kel-kek«, donnerte es in diesem Moment hinter ihnen. »Denn an Bord der STERNENFAUST wird es Ihnen schwerfallen, sich unsichtbar zu machen …«
    Unbemerkt hatte Sun-Tarin die Kantine betreten. Der Austauschoffizier schob sich neben Laetitia, die sich über die plötzliche Nähe wunderte. Während des Staatsakts, eingekeilt in Tausende anderer Zuschauer, hatte sie dies nicht als ungewöhnlich empfunden. Hier jedoch schon, da sich in der Kantine nur wenig Leute befanden. Doch als Sun-Tarins Klaue blitzschnell vorschoss und den Translator, der an Kel-keks Brust hing, ausschaltete, begriff sie den Grund seines Verhaltens.
    Im selben Moment begann er, auf den Agenten in rasend schnell gesprochenem Kridan einzureden, das dieser im gleichen Tempo beantwortete. Obwohl Laetitia seit Monaten nichts anderes sprach als Kridanisch, verstand sie kein Wort …
     
    *
     
    Obwohl Kel-keks Gesichtszüge einfach, glatt und ohne besondere Merkmale ausgestattet waren, hatten sie doch für Seri-Fan die größte Herausforderung dargestellt, der er sich in seinem Leben als Maskenbildner gegenüber gesehen hatte.
    Es war kurz vor dem Staatsakt gewesen. Nur seine engsten Mitarbeiter waren eingeweiht. Die pompöse Beerdigungszeremonie für den verblichenen Mertalku sollte zum postmortalen Triumph für den Verkünder werden. Während seine Leute in einer nächtlichen Aktion an der Palastmauer den Sender versteckten, mit dem die Steuerung der Maulklipper so gestört werden sollte, dass sie in Panik gerieten und den heiligen Wagen bestenfalls umstürzen ließen, wurden sie verfolgt.
    Nach dem tödlichen Unfall des jungen Raisa wäre die Zeit gekommen, dem kridanischen Volk den echten, den wahren Raisa zu präsentieren.
    Allerdings waren die Leute mit dem Störsender ins Visier eines loyalen Bolpor-Agenten geraten, der ihnen gedeckt durch die Mauer des Palastparks hinterher schlich.
    Was bis zu diesem Zeitpunkt weder seine Mitstreiter noch der Agent wusste, war die Tatsache, dass auch der Verfolger verfolgt wurde. Ein Elite-Tanjaj, der sich ihm schon früh angeschlossen hatte, informierte Seri-Fan per Funk über die Situation. Der junge Priester befahl ihm, den Bolpor-Agenten auszuschalten. Seri-Fan fand seine Umsicht bestätigt, die ihn immer wieder dazu veranlasste, sich doppelt und dreifach abzusichern.
    Leider konnte der Kämpfer seinen Auftrag nur teilweise erledigen, da zur gleichen Zeit durch den Park patrouillierende Palastwachen dem Tanjaj gefährlich nahe kamen. Obwohl der Park um den Regierungspalast seit dem Machtwechsel für alle Kridan offenstand, war in den letzten Tagen die Bewachung deutlich verstärkt worden. Damit trug der Befehlshaber der Leibgarde der Tatsache Rechnung, dass sich in Kürze zahllose Trauergäste auf Kridania aufhalten würden, von denen viele in Nebengebäuden des Palastes untergebracht werden sollten. Doch das Glück war auf der Seite der Gerechten, der Agent wurde ohnmächtig und konnte die vorbeimarschierenden Wachen nicht
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