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Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania
Autoren: Luc Bahl
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STERNENFAUST nahtlos wieder dort ihren Dienst aufgenommen hatte, wo sie ihn Monate zuvor unterbrochen hatte.
    Die beiden kridanischen Gäste schienen sich sorgfältig aus dem Weg zu gehen. Unterdessen hatte Dana Frost vom Hauptquartier des Star Corps die Anweisung erhalten, die Anwesenheit des Bolpor-Agenten gegenüber kridanischen Gesprächspartnern geheim zu halten und Sun-Tarin ebenfalls auf Geheimhaltung einzuschwören. Offensichtlich war die Galab sehr daran interessiert, die neue Quelle abzuschöpfen, ungeachtet aller Friedensvereinbarungen und des Beistandspakts, der kurz vor seinem Abschluss stand.
    Natürlich hatte ihr niemand verraten können, wie sie den kridanischen Austauschoffizier zum Stillschweigen veranlassen sollte. Trotz der zahllosen Umkreisungen auf der Parkbahn um Kridania gab es an Bord genug zu tun, sodass sie es bei einer formell geäußerten Bitte gegenüber Sun-Tarin beließ und sich ansonsten keinen Kopf mehr um die Angelegenheit machte. Die drohende Auseinandersetzung mit den Dronte beherrschte ihr aller Denken mehr und mehr, sodass ihr die Probleme mit kridanischen Überläufern als vernachlässigbar erschienen.
    Da Kel-kek Gaststatus erhalten hatte, durfte er sich an Bord in bestimmten Bereichen frei bewegen und auch seine Überwachung wurde nachlässiger. Er konnte sowieso nicht fort. Sollten die Verhandlungen noch sehr viel länger dauern, würde – so hatte ihr das Hauptquartier mitgeteilt – ein Leichter Kreuzer abkommandiert, der in diesem Fall den Agenten übernehmen solle, um ihn schneller zur Erde zu bringen, als es der STERNENFAUST möglich wäre.
    Als Dana Kel-kek von dieser Möglichkeit in Kenntnis setzte, sagte der Agent, dass er lieber heute als morgen das kridanische Imperium hinter sich lassen wolle. Dana nickte, sie konnte sein Unwohlsein in der unmittelbaren Nähe derjenigen, die ihm ans Leder wollten, gut verstehen. Trotzdem blieb sie ihm gegenüber distanziert und fragte sich in einer ruhigen Minute, warum es ihr nicht gelang, eine nähere Beziehung zu ihm aufzubauen.
    Zumindest so wie zu Sun-Tarin , dachte sie. Ein so herzliches Verhältnis, wie sie es zu Satren-Nor pflegte, war ohnehin nicht möglich. Dafür verband sie zu viele gemeinsame Erlebnisse mit dem Prediger. Ihre Gedanken schweiften ab und mündeten in ein unbestimmtes Bedauern, dass sie sich jetzt zwar seit etlichen Tagen in unmittelbarer Nähe zu Satren-Nor und Milgor aufgehalten hatte, sie aber kaum Gelegenheit gefunden hatten, sich tatsächlich zu sehen.
    Laetitia genoss die vorübergehende Rückkehr auf die STERNENFAUST und empfand fast so etwas wie Bedauern, als Dana ihr eines Abends in der Mannschaftskantine mitteilte, dass Botschafter Maunga sich gerade gemeldet habe. Der Pakt sei unterzeichnet. Am nächsten Morgen müsse sie mit der L-1 zurück nach Kridania, während der Botschafter zur STERNENFAUST zurückgebracht würde.
    »Dadurch hat sich das erledigt«, sagte Dana an Kel-kek gewandt, der sich ebenfalls in der Kantine aufhielt, »dass wir Sie einem anderen Schiff des Star Corps übergeben. Wenn wir morgen die Umlaufbahn um Kridania verlassen, ist kein Schiff so schnell im Solaren System wie das unsere …«
    Der Agent, der alleine an einem Nebentisch saß, nickte kurz, ohne etwas zu sagen, und aß weiter.
    Die Nacht wurde lang. Es hieß ausgiebig Abschied nehmen und ausgiebig feiern. Niemand verstand sich darauf so gut wie die Marines des Star Corp. Denn keiner konnte sagen, ob – und falls ja, wann – man sich wiedersehen würde. Dabei musste man sich noch nicht einmal das Schlimmste, den Tod, vor Augen halten. Das unstete Leben als Soldat hatte es schon immer mit sich gebracht, plötzlich von heute auf morgen den Standort, die Einheit, das Schiff wechseln zu müssen.
    Das Gästebett, das man Laetitia in einer Zweipersonen-Kabine zugewiesen hatte, war schmal und unbequem wie in allen Mannschaftsunterkünften, aber sie genoss das Privileg, die Kabine für sich allein zu haben. Als sie – ohne sich zu entkleiden und völlig übermüdet – sich auf das Bett legte und nur ihre Stiefel von den Füßen streifte, um vor ihrer Rückkehr nach Kridania noch zwei, drei Stunden Schlaf zu finden, stellte sie mit einem leisen Seufzen fest, dass die Tür nicht richtig zu war. Sie hatte von Anfang an geklemmt und wie jedes zweite Mal, hatte sie versäumt, den Schließmechanismus erneut zu betätigen.
    Ein schmaler, schwacher Lichtschein vom Gang drang in das Dunkel der Kajüte und zeichnete einen
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