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Sternenfaust - 042 - Einsatzziel Sharrakk-Station

Sternenfaust - 042 - Einsatzziel Sharrakk-Station

Titel: Sternenfaust - 042 - Einsatzziel Sharrakk-Station
Autoren: M’Raven
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Reichenthal durch Diaz die Regierung nach seinen Wünschen geleitet und kontrolliert. Jetzt drohte ihm die Kontrolle zu entgleiten. Dies war nicht die erste Auseinandersetzung dieser Art, die er mit Jurij R. Diaz hatte. Früher hatte er sich immer durchsetzen können, wenn in letzter Zeit auch zunehmend schwerer. Jetzt probte Diaz offenbar den Aufstand und machte keine Anstalten, wie bisher nachzugeben.
    »Darauf würde ich nicht wetten«, antwortete er auf Diaz’ letzte Bemerkung mit einer Gelassenheit, die er in keiner Weise fühlte. »Glauben Sie im Ernst, ich hätte nur einen einzigen Trumpf oder nur ein paar wenige? Mir stehen ganz andere Mittel zur Verfügung. Und wenn ich die einsetze, sind Sie und Ihre Anhänger Geschichte.«
    Diaz starrte ihn für einen Moment kalt an. Schließlich begann er zu lachen. »Sie bluffen, Reichenthal!« Er bohrte seinen Blick förmlich in Reichenthals Augen. »Sie werden sich künftig aus meinen Entscheidungen vollkommen heraushalten. Haben Sie das verstanden?«
    Der ältere Mann hielt dem Blick stand und zuckte mit keiner Wimper, obwohl es ihm schwer fiel. So hatte er Diaz noch nie erlebt.
    »Solange Ihre Entscheidungen dem Wohl der Genetiker-Förderation dienen, habe ich damit keine Probleme, mein lieber Diaz. Wenn sie dieses Wohl allerdings gefährden, werde ich mich nach wie vor einmischen. So wie in diesem Fall. Ich sehe zwar ein, dass es durchaus vorteilhaft wäre, wenn wir die Informationen aus der Sharrakk-Station zuerst in die Hand bekommen, um sie analysieren zu können, bevor wir sie den Solaren Welten überlassen. Aber was Sie Captain Tenbrink aufgetragen haben, gefährdet die immer noch nicht sehr stabile Beziehung zwischen den Solaren Welten und uns. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es ein schwerer Schlag für uns, wenn wir die Solaren Welten ernsthaft verärgern – leider, wie ich hinzufügen muss. Deshalb wäre es ein schwerer Fehler, sie zu verprellen, indem wir uns diese Informationen nach Ihrem Plan mit Gewalt aneignen.«
    Diaz schnaufte verächtlich, etwas, das er überaus gern und häufig tat. Reichenthal hegte manchmal den Verdacht, dass er tatsächlich die ganze Welt verachtete. Immerhin hatte sich seine Frau gewiss nicht schon vor Jahren von ihm scheiden lassen, weil er ein so überaus netter Mensch war.
    »Mein lieber Reichenthal, im Moment brauchen die Solaren Welten unsere Unterstützung gegen die Dronte so dringend, dass sie sich keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen leisten können. – Guten Tag, Mr. Reichenthal.«
    Reichenthal war für einige Sekunden sprachlos. Diaz hatte es noch nie gewagt, ihn derart hinauszuwerfen. Noch nie! »Sie machen einen schweren Fehler, Diaz.«
    » Quod esset demonstrandum «, zitierte der Lord Manager. »Was zu beweisen wäre. Ich nehme an, Sie finden allein hinaus.«
    Reichenthal ging notgedrungen. Er brauchte jetzt erst einmal Zeit, um diese neue Entwicklung der Dinge zu überdenken und seine nächsten Schritte zu planen. Denn Diaz hatte noch lange nicht gewonnen, auch wenn er davon im Moment wahrscheinlich überzeugt war. Er würde sich noch wundern – falls er, wenn es so weit war, überhaupt noch Zeit zum Wundern haben würde …
    Diaz aktivierte die immer noch auf Standby geschaltete Verbindung zur SONNENWIND. »Captain Tenbrink, Sie verfahren wie besprochen. Melden Sie sich, sobald die Sache erledigt ist.«
     
    *
     
    Das Shuttle, das Tishaga zwei Stunden später zur STERNENFAUST transferierte, brachte Commodore Jackson ebenfalls mit. »Wir haben noch einiges zu besprechen, das ich nicht dem Funk anvertrauen wollte, erst recht nicht mit dem Genetic-Schiff in der Nähe«, sagte er.
    Dana führte ihn und Tishaga in den Konferenzraum des Schiffes. Jackson bat auch van Deyk dazu.
    »Wie Sie sich sicher schon gedacht haben«, begann Jackson, »steckt hinter der Mission noch einiges mehr, als ich Ihnen bisher habe sagen können.«
    »Das haben wir uns in der Tat schon gedacht, Sir. Wir sind allerdings noch nicht darauf gekommen, worin das Interesse der Genetics an dieser Mission liegt.«
    »Sehr einfach. Die Genetics haben angeblich Informationen – woher die stammen, wollen sie uns nicht sagen –, dass die Sharrakk-Station auch genetische Forschungen betrieben hat.«
    »Was sich in keiner Weise mit meinen Kenntnissen über diese Station deckt«, wandte Tishaga ein. »Ich habe dort drei Jahre gearbeitet, bevor ich vor vier Jahren nach Munush IV versetzt wurde. Die Station diente in erster Linie
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