Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 040 - Invasion

Sternenfaust - 040 - Invasion

Titel: Sternenfaust - 040 - Invasion
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
hatten.
    Natürlich wurde bei der Analyse des Gefechts mit dem Dronte-Raumer insbesondere der tollkühne Einsatz unter die Lupe genommen, mit dem Geschwader Lieutenant Wredan zum Erfolg beigetragen hatte.
    Das Ergebnis dieser Untersuchung war frappierend und wurde sogar über Bergstrom-Funk an das Oberkommando weitergegeben. Offenbar umhüllten die Gravitationsschirme der Dronte nämlich nicht das gesamte Schiff, sondern waren stets lediglich in der Lage, etwa 250 bis 270 Grad abzuschirmen. Jefferson und Bruder William fanden mit Hilfe einer Simulation auch den Grund dafür. Die Gravitationsfelder hätten bei vollkommener Umhüllung des Schiffes das Objekt, das sie schützen sollten, einfach zerrissen.
    Offenbar mussten die Gravitationsschilde jeweils zum Gegner ausgerichtet werden.
    Die Tatsache, dass sich Wredan aus einer vollkommen unerwarteten Richtung dem Dronte-Schiff genähert hat, hatte diese dazu gezwungen, ihre Schutzschilde gegen den Angreifer auszurichten, weshalb anderswo eine Lücke entstanden war, durch die ein Gauss-Projektil problemlos hatte eindringen können.
    »Eine Erkenntnis, die die künftige Kampftaktik gegen diesen Feind verändern könnte!«, gab sich Mutawesi optimistisch.
    »Man wird sehen«, gab sich Sun-Tarin etwas skeptischer.
    Der mit Pro Humanity sympathisierende Mutawesi hatte bisher keinen Hehl daraus gemacht, dass ihm die Anwesenheit eines Kridan an Bord der STERNENFAUST gegen den Strich ging. Aber als loyaler Offizier hatte er sich mit den Gegebenheiten abzufinden versucht. Es war nicht seine Entscheidung gewesen, diesen Geierkopf an Bord zu nehmen, aber es war eine Entscheidung, an die er gebunden war und die er deshalb zu akzeptieren versuchte, obwohl es ihm nicht leicht fiel.
    Nachdem Jefferson und Bruder William nach Abschluss ihrer Arbeiten den Kontrollraum C des Maschinentrakts verlassen hatten, blieben nur noch Mutawesi und Sun-Tarin zurück.
    Das ist kein Zufall! , dachte Mutawesi. Offenbar besteht von beiden Seiten das Bedürfnis, die Situation zu klären.
    »Ich habe gehört, wir würden es vor allem Ihrer schnellen Reaktion und Ihres Einsatzes verdanken, dass der Captain, der Botschafter und die anderen Mitglieder des Außenteams sowie der anderen Delegationen gerettet wurden«, sagte er.
    »Wer immer das sagt, übertreibt maßlos«, erwiderte Sun-Tarin und schabte dabei hörbar mit den Schnabelhälften gegeneinander.
    Mutawesi musste unwillkürlich lächeln. »Wenn auch nur die Hälfte von dem wahr ist, was man über Sie berichtet hat, dann nötigt mir das Respekt ab.«
    »Ich danke Ihnen.«
    »Sie brauchen mir nicht zu danken, Sun-Tarin. Ich verschenke meinen Respekt nicht. Ich gebe ihn nur an die weiter, die ihn auch wirklich verdienen – unabhängig davon, ob ich denjenigen leiden kann oder er mir völlig unsympathisch ist.«
    Der Kridan schwieg eine Weile. Vielleicht musste er über die Worte des Taktikoffiziers erst ein wenig nachdenken. Die andere Möglichkeit war, dass es irgendwelche Kommunikationsprobleme gab.
    Mutawesi grübelte bereits darüber nach, was er falsch gemacht haben könnte. Bildliche Redewendungen hatte er tunlichst vermieden. Er wusste, dass diese leicht zu Verwirrung führen konnten.
    Aber schließlich unterstrich die Antwort des Kridan, dass doch alles genauso bei ihm angekommen war, wie Mutawesi es gemeint hatte. »Ich war ehrlich gesagt genauso wenig von meiner Anwesenheit auf der STERNENFAUST begeistert wie Sie.«
    »Wenigstens sind Sie ehrlich, Sun-Tarin.«
    »Inzwischen habe ich meine Meinung geändert. Obgleich Sie ein Volk von überwiegend Ungläubigen – mancher mag auch einfach nur schwachgläubig sein – sind, habe ich doch einiges an Verständnis für Ihre Politik und Ihre Kultur erworben.«
    »Das bleibt in so einer Situation gewiss nicht aus«, erwiderte Mutawesi schmallippig.
    »Wir sind uns beide sehr ähnlich, Lieutenant Commander«, fand der Kridan.
    »So? Ich habe noch nichts davon bemerkt, dass mir inzwischen auch ein Schnabel im Gesicht wächst!«
    Mutawesi hatte diese Bemerkung witzig gemeint. Sun-Tarin hingegen fand die Tatsche, dass sein Gegenüber sich über ihn lustig zu machen schien, verwirrend. Er beschloss, diesen Umstand zunächst einfach zu ignorieren.
    »Wir sind uns ähnlich, weil wir beide eine hervorgehobene Stellung unserer eigenen Spezies im Universum fordern oder sogar als Gewissheit erkennen!«, erklärte Sun-Tarin.
    »Unglücklicherweise schließen sich diese Vorstellungen gegenseitig aus!«
    »Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher