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Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien

Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien

Titel: Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien
Autoren: M’Raven
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Schiff der Solaren Welten als nützlich erweisen. Zwar war das nur eine vage Vermutung, und Kaishuk hatte keine Ahnung, wie diese Nützlichkeit aussehen mochte.
    Doch wie sagte schon Meister Shinor: »Auch ein Feind kann sich in der Not auf die eine oder andere Art als nützlich erweisen.«
    Und man konnte ja nie wissen.
     
    *
     
    Signy Savora saß im Kommandosessel auf der Brücke ihres Schiffes TANIS V und beobachtete die Flottenversammlung im Hayyuk-System. Ihre Haut war blass und ihr Kopf vollkommen kahl. Eigentlich war sie weder ein Mensch, noch weiblich. Doch der Dronte hatte von Anfang an beschlossen, bei diesen Selbstbezeichnungen zu bleiben.
    Für sie und ihre Leute war nur die Mission von Bedeutung: Herrschen. Dafür lebten die Dronte.
    Das Wurmloch, durch das die menschlichen Siedler einst nach Trans-Alpha gekommen waren, hatte sich wieder geöffnet, war aber vor kurzem durch ein Expeditionsschiff der Solaren Welten destabilisiert worden. Zwar war es noch möglich, dass einzelne Schiffe hindurchflogen, doch das Risiko war zu groß und die Wahrscheinlichkeit, durch die Instabilität des Wurmlochs beim Durchgang vernichtet zu werden, dermaßen hoch, dass niemand es riskieren würde, der nicht vollkommen verzweifelt war und der entsprechend nichts mehr zu verlieren hatte.
    Aber es gab nicht nur dieses eine Wurmloch. Es gab die Möglichkeit, ein weiteres Wurmloch entstehen zu lassen, das hier im Hayyuk-System seinen Ausgangspunkt haben würde. Deshalb versammelte sich die Flotte hier, um quasi durch eine Hintertür am Wurmloch Alpha vorbei in das Gebiet der Solaren Welten zu gelangen und dort alles zu erobern, was es zu erobern gab. Das war der Daseinszweck der Dronte, und sie würden ihn effektiv wie immer erfüllen.
    Der TANIS V kam dabei eine besondere Aufgabe zu. Sie war eins der neuen Stasisschiffe, in denen insgesamt Millionen von frisch entstandenen Dronte im Tiefschlaf auf einen Wirt warteten.
    Die Dronte waren Zwitter, die sich äußerst schnell vermehrten und entsprechend viele Wirte brauchten, um überhaupt angemessen leben zu können. Sobald sich ein neuer Dronte aus einem in einem Wirtskörper befindlichen Erzeuger gebildet hatte, musste er einem eigenen Wirt chirurgisch eingepflanzt werden. Gab es keinen Wirt, war er nicht viel mehr als eine Pflanze – verdammt zur Untätigkeit, doch mit wachem Geist.
    Signy Savora hatte das selbst lange durchgemacht und wusste: Es gab keine größere Qual!
    Es sei denn, ein Dronte wurde mit der neu entwickelten Technologie in Stasis versetzt und erst wieder reanimiert, wenn ein Wirt gefunden war.
    Und keine Eroberung ging schneller, als wenn man die Persönlichkeiten von Gefangenen durch Implantieren eines Dronte zerstörte. Das Chirurgenteam der TANIS V war in der Lage, die Reanimation und das Implantieren beinahe zeitgleich ausführen zu können, sodass neue, lebensfähige Dronte in nur etwa 7 Stunden nach dem Eingriff zur Verfügung standen.
    Das Einzige, was man dazu brauchte, waren genug Gefangene. Und die würde es wie immer reichlich geben. Die Dronte hatten Jahrtausende lange Erfahrung mit Eroberungen. Im Gebiet von Trans-Alpha waren fast alle von intelligentem Leben bewohnten Planeten in einem Umkreis von 300 Lichtjahren fest in Dronte-Ganglien. Oder würden es bald sein …
    Und den Wesen, die jenseits des Wurmlochs lebten, würde es nicht anders ergehen. Niemand hatte es bisher geschafft, die Dronte zu besiegen. Niemandem würde es je gelingen.
    Die Armada stand bereit. Sobald sich das neue Wurmloch öffnete, würden sie wie Heuschreckenschwärme über die ahnungslosen Völker herfallen, sie versklaven und weiterziehen, um das nächste Gebiet zu erobern.
    Sobald die Armada durchgebrochen war, würden sich die Stasisschiffe geeignete Planeten suchen und dort ihre Basen errichten, zu denen die Gefangenen transportiert wurden, um dort ihre Umwandlung zu erfahren. Und solange die Basen noch nicht gebaut waren, würden die Eingriffe direkt auf den Schiffen stattfinden.
    Signy Savora kontrollierte die gerade frisch gelieferten und in den Lagerkammern verstauten medizinischen Artikel. Sie waren ausreichend für zehn Millionen Umwandlungen. Die Medo-Teams standen bereit und konnten pro Stunde bis zu hundert Übertragungen vornehmen. Unermüdlich, da fast alle von ihnen Roboter waren.
    Ja, die Armada war gut gerüstet für die Eroberung der neuen Gebiete.
     
    *
     
    Die STERNENFAUST verließ den Bergstrom-Raum und näherte sich in antriebsloser
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