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Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 030 - Die letzte Chance (2 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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der letzten Arashlan weit durchgeführten Abstimmungen verzeichnet war. Nach komplizierten mathematischen Verfahren wurden daraus Trends ermittelt, die in einer Reihe von Kurvendiagrammen dargestellt wurden.
    Jetzt wurde der Schirm dunkel.
    »Sie haben Recht«, sagte der Kommandant von Samtran VIII. »Die Sharaan empfinden es ja meines Wissens nach schon als unhöflich, wenn wir ihnen mit unbedeckten Gesichtern entgegentreten, da wollen wir sie nicht auch noch mit Unpünktlichkeit verärgern.«
     
    *
     
    Lieutenant Commander Seiichi Ishikawa war seit vier Jahren Funkoffizier an Bord der LIBERTY, einem Schlachtschiff der Dreadnought-Klasse, das von Commodore Björn Soldo als Flagschiff für die von ihm kommandierten Star Corps Einheiten im Pictoris Sektor benutzt wurde. Seine Finger glitten über die Sensorfelder des Touchscreens, der zu seiner Konsole gehörte. Vor zehn Jahren war Ishikawa Lieutenant auf der PLUTO unter Commander van Deyk gewesen und hatte an der Mission des Star Corps zur Rückholung der Trans-Alpha-Siedler mitgewirkt. Eine Kommandofunktion hatte er niemals angestrebt. Sein vorrangig technisches Interesse galt Kommunikationssystemen aller Art und so fühlte er sich in seiner Position auf der LIBERTY sehr gut aufgehoben. Im Grunde tat er dasselbe, was er zuvor schon auf der PLUTO und davor als Fähnrich auf einem kleinen Raumboot der Solaren Lokalverteidigung getan hatte. Nur die technischen Systeme, die ihm mit dem aufsteigenden Rang zur Verfügung standen, hatten sich verändert. Eigentlich gab es niemanden, den er beneidete. Doch in diesen Tagen ertappte er sich manchmal dabei, dass er jetzt sehr gerne mit einem der Kommunikationsoffiziere an Bord der beiden Schiffe getauscht hätte, die von Commodore Soldo damit beauftragt worden waren, auf die andere Seite des Wurmlochs vorzustoßen.
    Was ist aus dem Karalon-System geworden? , ging es ihm durch den Kopf.
    Zweieinhalb Millionen Siedler – gut die Hälfte der damals dort ansässigen Bevölkerung – hatte es vorgezogen, auf den Karalon-Planeten zu bleiben. Alle anderen Siedlungen in Trans-Alpha waren zu vernachlässigen. Es war ohnehin kaum eine darunter gewesen, die vor dem Exodus mehr als zehntausend Einwohner gehabt hatte.
    Was für einen Mut hatte diese Menschen doch ausgezeichnet, die sich nicht davon hatten abhalten lassen, ihren Traum zu verwirklichen, auch wenn sie dabei ohne den Schutz der Solaren Welten hatten auskommen müssen.
    Ishikawa empfand Bewunderung dafür und war sich gleichzeitig in seinem tiefsten Inneren der Tatsache bewusst, dass er wohl niemals selbst diesen Mut gehabt hätte. In Wahrheit bist du doch froh gewesen, dass dir so grundsätzliche Entscheidungen von deinen Befehlshabern im Star Corps of Space Defence abgenommen werden! , überlegte er. Es ist eben nicht jeder als Pionier geboren …
    Ein Bergstrom-Funksignal traf ein und riss den Kommunikationsoffizier der LIBERTY urplötzlich aus seinen Gedanken. Von einer Sekunde zur anderen war er geistig wieder im Hier und Jetzt.
    »Commodore, wir erhalten eine Transmission des Oberkommandos!«, meldete er.
    »Das dürfte die angekündigte Lagekonferenz sein«, äußerte sich Commodore Björn Soldo. Der blonde Bartträger mit der an einen Wikinger erinnernden Erscheinung erhob sich von seinem Schalensitz und zog die Jacke seiner Uniform glatt, die sich um den Bauch herum schon wieder etwas spannte.
    »Sie haben recht, Sir«, bestätigte Ishikawa. »Das Signal wird im Konferenzmodus gesendet.«
    »Ich nehme es in meinem Raum entgegen«, erklärte Soldo. Er wandte sich an Commander Damian Duvalier, seinen Ersten Offizier. »Sie haben das Kommando, I.O.«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte Duvalier.
    »Falls sich irgendeine Veränderung der Lage ergeben sollte, dann möchte ich davon unverzüglich unterrichtet werden. Gleichgültig, ob wir mit unserer Lagebesprechung bereits fertig sind oder nicht.«
    »In Ordnung.«
    »Diese hohen Tiere sollen sich nicht so haben, wenn sie sich in ihren sicheren Büros mal ab und zu ein bisschen gedulden müssen! Wir halten hier schließlich unsere Köpfe hin und nicht die !«
     
    *
     
    Soldo nahm in seinem Büro Platz, das etwa die gleiche Ausdehnung hatte, wie die entsprechenden, dem Captain zur Verfügung stehenden Räume auf einem Leichten Kreuzer. Der Unterschied lag nur darin, dass dieser Raum tatsächlich nur dem Captain gehörte und er ihn nicht gleichzeitig noch als Konferenzraum für das an Bord Dienst tuende Offizierskorps nutzen
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