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Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 029 - Jenseits des Wurmlochs (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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und ihm zu sagen, dass es keine Furcht mehr zu haben braucht.«
    »Keine Furcht mehr!«, sagte der Fremde. »Ihr braucht keine Furcht zu haben.«
    »Du bist der Unverwundbare.«
    »Ich bin Bruder …« Es folgten ein paar Quietschlaute, die einfach keinen Sinn ergaben.
    »Bruder. Sollen wir dich so nennen?«
    »Ja. Bringt mich zum Obersten.«
    »Du meinst den Tyrannen?«
    »Ja.«
    »Tu es nicht«, riet Ka-Semsis. »Er ist ein falscher Spion der Götter. Mag der übelste unter den Göttern wissen, wie er es hingekriegt hat, dass die Kugel ihn nicht verletzte – es muss ein Trick sein!«
    »Lassen wir das den Tyrannen entscheiden.«
    »Die Gefahr ist zu groß!«, beharrte Ka-Semsis.
    Aber Ka-Akon wandte sich an den Unverwundbaren. »Folge uns!«
    »Ja.«
     
    *
     
    Bruder Patrick folgte den Orsonen. Nicht alles von dem verstand er, was sie sagten. Der Abstieg dauerte relativ lange, da die Orsonen schlechte Kletterer waren. Patrick half ihnen so gut er konnte. Bei einem von ihnen konnte er eine deutliche Reserviertheit feststellen. Worin sie begründet lag, vermochte Bruder Patrick nicht zu sagen.
    Unterwegs sorgte er dafür, dass die Unterhaltung nicht abbrach. Jedes Wort, das der Translator aufzeichnete konnte auch im Rahmen einer späteren Auswertung noch sehr wertvoll sein.
    Außerdem reicherte es den Wortschatz des Systems an und führte so schrittweise zu einer Verbesserung der Kommunikation. So erfuhr Patrick, dass die drei Orsonen Priester waren, deren Aufgabe aber überraschenderweise nicht in einer Verehrung der Götter, sondern in deren Bekämpfung und Abwehr lag.
    Genau die gegenteilige Aufgabe, die man gemeinhin einem Priester zuschreiben würde , dachte Patrick.
    Normalerweise war es die Aufgabe von spirituelle Führern, dass sie eine Verbindung zur Welt des Göttlichen herstellten. Die Orsonen schienen an dieser Verbindung nicht interessiert zu sein. Mehr noch! Nichts schienen sie so zu fürchten wie die Götter!
    Offenbar sind hier schon einmal Fremdweltler gelandet. Und diese haben die Orsonen nicht gut behandelt. Patrick wollte mehr darüber erfahren.
    In der Zwischenzeit hatten sie den Eingang zu einem unterirdischen Labyrinth erreicht.
    Durch einen niedrigen Stollen folgte Bruder Patrick den Orsonen und aktivierte dabei eine Lampe an seinem Armbandkommunikator. Die Orsonen merkten nichts davon. Für sie war das Licht, dass von dieser Lampe ausging, unsichtbar.
    Schließlich erreichten sie einen größeren Stollen.
    Weitere Orsonen begegneten ihnen.
    » Holt den Tyrannen! «, forderte Ka-Akon.
    Das piepsende Stimmengewirr im Anschluss verlor sich im Chaos, und es war unmöglich für Bruder Patrick, irgendetwas davon mitzubekommen.
     
    *
     
    Es dauerte lange, bis Bruder Patrick endlich dem Tyrannen vorgestellt wurde. Äußerlich unterschied sich der Tyrann in seiner Kleidung nicht von den anderen Orsonen. Das einzige Zeichen, das ihn als Herrscher auswies, war ein Medaillon mit verschnörkelten Gravuren.
    Patrick atmete tief durch. Er fühlte ein Kratzen im Hals. Irgendetwas war in der Luft, was die Atemwege belastete. Er musste husten.
    Der Beginn der Unterhaltung mit dem Tyrannen war etwas mühsam – und das, obwohl der Translator inzwischen schon ein sehr viel größeres Vokabular verarbeiten konnte.
    Der Christophorer erfuhr, dass der Tyrann seine Herrschaft nur zeitweilig ausübte. Immer dann, wenn die Notwendigkeit bestand, sich vor den vielarmigen Sternengöttern zu schützen, wurde jemand bestimmt, der die Priester in den Kampf führte und die Entscheidungen fällte.
    »Wann ist euer Volk auf die Sternengötter getroffen?«, fragte Patrick.
    »Das ist lange her. Einige von uns wurden von den Göttern in Besitz genommen und durch sie sprachen sie dann zu den anderen«, gab der Tyrann Auskunft. »Nachdem sie uns verließen, waren wir frei – und so wurde es die Aufgabe der Priester, unser Volk zu schützen, falls die Sternengötter jemals zurückkehren sollten, um uns erneut zu versklaven.«
    »Die, gegen die ihr jetzt in den Kampf zieht, sind keine Götter«, versicherte Patrick.
    »Sie haben viele von uns getötet.«
    »Aber sie haben nicht Besitz von euch ergriffen, oder?«
    »Das ist richtig«, gab der Tyrann zu.
    »Und vielarmig sind wir auch nicht.«
    »Wir wissen nicht, wie viele Arme die Götter wirklich hatten.«
    »Habt ihr keine Bilder oder Beschreibungen dieser Götter?«, fragte Patrick »Dann könnte man beweisen, dass ihre Körper anders aussahen als die unseren!«
    »Bevor
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