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Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison

Titel: Sternenfaust - 028 - Die Geister von Arkison
Autoren: M’Raven
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dadurch doch genug Erfahrung um das Risiko genau einschätzen zu können. Eine Erfahrung, die denen, die über mich zu Gericht saßen, vollkommen fehlte, wenn ich das mal so ungeschminkt sagen darf. Außerdem stand meine ganze Mannschaft hinter meiner Entscheidung und war mit der Rettungsmaßnahme einverstanden.« Er blickte Frost ernst an. »Captain, glauben Sie mir: Ich würde niemals das Leben meiner Leute oder die Sicherheit meines Schiffes ernsthaft gefährden. Aber ich würde in derselben Situation jederzeit wieder genauso handeln – auch mit dem Wissen um die daraus folgenden Konsequenzen.«
    Dana schwieg eine Weile und sagte schließlich skeptisch: »Ich bin mir nicht sicher, ob mich das beruhigt. Aber ich denke, dass so eine Situation nicht noch einmal auftritt, sodass wir wohl kaum darüber miteinander ein Problem haben werden.«
    Van Deyk sah sie mit einem seltsamen Ausdruck an. »Ich hoffe, wir werden überhaupt keine Probleme miteinander haben, Ma’am.«
    »Davon gehe ich aus.« Sie reichte ihm die Hand. »Auf gute Zusammenarbeit, Lieutenant Commander.«
    Van Deyk ergriff ihre Hand und drückte sie fest. »Gleichfalls, Captain.« Er lächelte. »Dann darf ich meinen Dienst antreten?«
    »Natürlich.«
    »Ich würde ihn gern damit beginnen, die Mannschaft kennen zu lernen, wenn Sie gestatten. Zu diesem Zweck möchte ich mit jedem Besatzungsmitglied ein persönliches Gespräch führen.« Er zuckte mit den Schultern. »Das ist meine Methode, mit neuen Leuten vertraut zu werden.«
    »Ich habe nichts dagegen«, antwortete Dana. »Hat man Ihnen schon etwas über unseren gegenwärtigen Auftrag mitgeteilt?«
    »Nein, bis jetzt nicht.«
    Dana setzte ihn kurz in Kenntnis, worum es ging.
    »Arkison«, wiederholte van Deyk nachdenklich, als sie geendet hatte. »Das ist seltsam.«
    »Was finden Sie daran seltsam?«
    »Nun, ich war mal dort, als Begleitschutz sozusagen, als die Leute von Far Horizon den ersten Kontakt mit den Bewohnern aufnahmen.«
    Und wer hat wohl bei Far Horizon derart gute Beziehungen zum Star Corps, dass er einen Schweren Kreuzer als ›Begleitschutz‹ bekommen kann? , wunderte sich Dana.
    »Arkison ist von Humanoiden bewohnt, die uns und den J’ebeem überraschend ähnlich sind«, fuhr van Deyk fort. »Ich weiß nicht, ob sich in der Zwischenzeit irgendwer schon die Mühe gemacht hat, diese Ähnlichkeit mal genauer unter die Lupe zu nehmen.«
    »Meines Wissens nicht. Zumindest ist in dem Dossier, das ich über Arkison erhalten habe, nichts davon erwähnt.«
    Van Deyk zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls leben die Arkisonen in einer Gesellschaft, in der es keine Verbrechen gibt. Sie haben nicht einmal eine Polizei oder Sicherheitskräfte. Zumindest hat man das uns gegenüber behauptet. Und was die Polizei betrifft, so stimmt das auch, nach allem, was wir dort gesehen haben. Die Arkisonen sind sehr offen und friedfertig. Deshalb ist das Verschwinden der drei Leute von der ATLANTIS mehr als merkwürdig.«
    »Könnten sie von irgendwelchen wilden Tieren angegriffen worden sein?«, vermutete Dana.
    Van Deyk schüttelte den Kopf. »Die gefährlichsten Tiere dort sind das Äquivalent zu unseren irdischen Kaninchen. Nein, ich denke, die Arkisonen hüten ein Geheimnis …«
     
    *
     
    Lorona Taka schloss die Datei, die die neuesten Berichte enthielt, die sie diskret eingeholt hatte. Diskret bedeutete, ohne Kritapa Skeys Wissen. Die Hauptverwalterin war, obwohl eine Freundin von Lorona, für ihren Geschmack viel zu nachsichtig und weich. Doch das lag wohl in den Genen der Skey. Die Taka waren da ganz anders. Sie taten, was getan werden musste. Und wenn es nach Loronas Vorfahren gegangen wäre, hätten die Arkisonen dieses Problem damals schon ein für allemal eliminiert, damit es nie wieder an ihre Türen klopfen konnte. Damit die Schande für immer getilgt war und für alle Zeiten aus dem Gedächtnis aller gelöscht.
    Doch es war anders gekommen. Die Skey, die schon damals die Hauptverwalter des Achten Distrikts stellten, hatten darauf bestanden, milde zu sein. Milde – zu Verbrechern, die den Tod verdient hatten. Lorona trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte vor sich. Allerdings hatte damals niemand ahnen können, dass sich die Sache so entwickelte, wie es schließlich geschehen war.
    Manche Leute hatten die »Milde« der Skey-Familie sogar für die größte Grausamkeit gehalten, die sich das Gehirn eines Arkisonen nur auszudenken vermochte. Lorona musste zugeben, dass es
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