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Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens
Autoren: Alfred Bekker
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ist auf den meisten Gebieten der Ihren voraus. Was gäbe für uns hier für Geheimnisse zu erfahren, als jene der Vergangenheit?«
    »Sparen Sie sich Ihr Gerede!«, fauchte der Fürstgouverneur. »Ich habe die Verhöre verfolgt und bin tief enttäuscht von Ihnen. Wie konnten Sie sich nur für das schmutzige Geschäft des Krieges hergeben! Wahrscheinlich geschah es mit voller Absicht, dass man der Delegation einen Christophorer mitgab! Ihre Aufgabe war es anscheinend, mich mit sentimentalen Gedanken an meine Kindheit zu impfen, sodass …« Er brach ab und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sie erschienen mir – für einen Menschen! – fast ein völlig ehrliches Exemplar zu sein. Aber da habe ich mich offensichtlich getäuscht. Während Sie hier Ihre Kenntnisse über unser Volk zur Schau gestellt haben und sich damit mein Vertrauen erschlichen, waren diese sauroiden Mörderbanden wahrscheinlich längst auf dem Weg hierher! Welch ein perfides Vorgehen!«
    »Nichts davon entspricht den Tatsachen!«
    »Seien Sie im Übrigen froh, dass Sie sich hier in Kar’assano befinden!«, schnitt der J’ebeem Bruder William grob das Wort ab. »Selbst in den finstersten Kerkern dieser Residenz dürfte es derzeit angenehmer sein, als an Bord Ihres Schiffes.«
    »Was ist mit der STERNENFAUST?«
    »Sie trudelt seit geraumer Zeit manövrierunfähig Ihren Verbündeten entgegen!«
     
    *
     
    Die Raketen waren nicht eingeschlagen.
    Dana konnte es nicht verstehen. Die einzige Erklärung, die ihr einfiel, war, dass sich der J’ebeem-Kommandant weigerte, ein wehrloses Schiff zu vernichten. Er musste die Fusionsraketen lange vor dem Einschlag gezündet haben.
    Stunden vergingen, in denen nicht gekämpft wurde. Doch immerhin funktionierten inzwischen die meisten der Sensoren wieder.
    Die STERNENFAUST befand sich jetzt außerhalb der Reichweite der j’ebeem’schen Ionenkanonen. Fusionsraketen hätten das Schiff weiterhin angreifen können, aber darauf verzichtete die Flotte der J’ebeem.
    Unterdessen wurde an Bord des Leichten Kreuzers mit geradezu fieberhafter Intensität versucht, die durch den Ionenbeschuss stark in Mitleidenschaft gezogenen elektronischen Systeme wieder in Gang zu bringen.
    Ganz kurz nur hatte die künstliche Gravitation versagt. Wäre das geschehen, während die STERNENFAUST noch beschleunigte, hätte das niemand an Bord überlebt.
    Teile des Bordrechnersystems reagierten immer noch nicht. Speicher ließen sich nicht mehr ansprechen, Funktionen wurden nicht ausgeführt und die Steuerung der Lebenserhaltungssysteme mussten ständig von Hand nachjustiert werden, um zu verhindern, dass es zu Sauerstoffmangel oder einer zu starken Erhitzung kam.
    Das Hauptproblem von Raumschiffen im freien All war nämlich nicht die sprichwörtliche Kälte – sondern die sich aufstauende Hitze. Zumindest, sofern man sich nicht gerade im Strahlungsschatten eines Mondes oder anderer Himmelskörper befand. Das Licht von Assanos Feuer bestrahlte die Sternenfaust und diese Energie musste wieder abgegeben werden, wollte man eine Aufheizung verhindern. Üblicherweise geschah das durch die Abgabe von Infrarotstrahlung. Die ersten Raumschiffe, die die Erde ins All geschickt hatte, waren zu diesem Zweck mit speziellen Radiatoren ausgerüstet gewesen. Auch die STERNENFAUST verfügte über ein System, das für die Abgabe überschüssiger Wärmeenergie sorgte. Aber dessen Regulierung war durch den Ionenbeschuss außer Gefecht gesetzt worden und spielte nun verrückt. Die Technikercrew hatte alle Hände voll zu tun. Zwischenzeitlich versagten immer wieder das Licht. Die Anzeige des Hauptbildschirms wechselte mehrfach von der Ansicht des Weltraums zu einem Bild, das aussah wie ein Schwarm schwarzer Mücken vor einem weißen Hintergrund.
    Die Stunden gingen dahin.
    Von der Krankenstation bekam Dana Frost zwischenzeitlich einen deprimierenden Bericht. Es hatte auf Grund einer zeitweiligen Überspannung auf dem Maschinendeck mehrere Tote gegeben. Die Techniker Seales, Wang und Schmitten waren gestorben. Fähnrich Fernandez hatte die Überspannung in seinem Kontrollraum in abgemilderter Form zu spüren bekommen und war schwer verletzt worden. Aber er würde es schaffen, wie Dr. Gardikov, die Schiffsärztin, berichtete.
    Die Distanz zu den Starr verminderte sich zusehends.
    »Unsere angeblichen Verbündeten feuern Antimaterieraketen ab!«, meldete Susan Jamil.
    »Wir geraten jetzt zwischen das Feuer beider Seiten«, stellte Mutawesi fest.
    »Was ist
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