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Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens

Titel: Sternenfaust - 025 - Im Palast des verlorenen Wissens
Autoren: Alfred Bekker
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Dana. Aber darin liegt wohl unsere einzige Überlebenschance, wollen wir das Schiff nicht den J’ebeem übergeben! Ein entschlossener Angriff mit Ausbruchsversuch! Und wahrscheinlich wollen sie uns gar nicht vernichten , versuchte sie, sich selbst zu beruhigen. Schließlich wollten sie diese Gespräche .
    »Captain, was wird aus dem Bodenteam?«, stellte Noch-Fähnrich Susan Jamil jene Frage, die jedem auf der Brücke durch den Kopf spukte, die aber bisher niemand zu stellen gewagt hatte.
    Die grausame Antwort lag auf der Hand.
    Warum muss es unbedingt mein Job sein, sie auszusprechen? , durchfuhr es Dana. »Wir können gegenwärtig nichts für das Außenteam tun.«
    »Aber wenn Sie jetzt angreifen, dann …«
    »Wenn wir jetzt nicht angreifen, werden wir in Kürze durch Treffer der Ionenkanonen dieser Tellerschiffe manövrierunfähig im All treiben und unser Bordrechner ist dann wahrscheinlich noch nicht einmal mehr in der Lage, eine Aufgabe im Zahlenraum bis zwanzig zu rechnen, Fähnrich!«, fuhr Dana sie in eisigem Tonfall an.
    »Entschuldigen Sie, Ma’am«, erwiderte Susan Jamil schluckend.
    Äußerlich machte Dana dem Spitznamen, der immer noch unter der Besatzung kursierte, alle Ehre.
    Das Eisbiest.
    Ihr Gesicht wirkte unbewegt.
    Aber in ihren Inneren tobten die Emotionen nur so. Dana Frost war zutiefst davon überzeugt, dass sie es einfach nicht zulassen durfte, sich davon beeinflussen zu lassen. Ihr Zeigefinger strich leicht über die Erhöhung, die sich unterhalb ihres Halsansatzes durch ihre Uniformjacke abzeichnete.
    Bedenke, dass du sterblich bist. Das primitive Projektil, von dem sie auf Dambanor II getroffen worden war, erinnerte sie daran, wie schmal der Grat sein konnte, auf dem der Captain eines Raumschiffs mitunter wandelte. Eine falsche Entscheidung bedeutete den Tod vieler Menschenleben. So oder so. Abwägen und tun, was man für richtig und aus sachlichen Gründen für geboten hält.
    Das war die einzige Strategie, mit der man Situationen wie diese innerlich überstehen konnte.
    Mutawesis Finger glitten über die Sensorpunke seines Touchscreens.
    Die Ionentriebwerke der STERNENFAUST rumorten. Ein Zeichen, dass sie sich in der Aufwärmphase befanden. Dana hoffte, dass deren Energiesignatur die Aktivierung der Gauss-Geschütze überdeckte. Sie hatte zwar maximale Beschleunigung gefordert, aber die STERNENFAUST startete aus einem stabilen Orbit heraus. Sie konnte allenfalls die Umlaufgeschwindigkeit ausnutzen, mit der sie Assano derzeit umkreiste. Da sich die J’ebeem-Schiffe in ihrer Umgebung allerdings mehr oder minder auf parallelen Bahnen bewegten, brachte das im Hinblick darauf, dass man zunächst der geballten Feuerkraft der Tellerschiffe und vor allem dem Einfluss ihrer verhängnisvollen Ionenkanonen entgehen musste, keinerlei Vorteil.
    Langsam nur setzte sich die STERNENFAUST in Bewegung. Es würde mindestens eine Stunde dauern, bis sie eine nennenswerte Geschwindigkeit erreicht hatte, die sie schnell aus dem Einflussbereich der Tellerschiffe und ihrer Waffen herausbringen konnte – acht Stunden bis zum Erreichen der für den Eintritt in den Bergstrom-Raum notwendigen vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit.
    Das Schiff begann sich um die eigene Achse zu drehen. Gleichzeitig feuerte der Leichte Kreuzer buchstäblich aus allen Rohren der vier Breitseiten oben, unten, rechts und links, die mit je vierzig Gauss-Geschützen bestückt waren.
    Deren würfelförmige Projektile wurden zu tausenden aus den Rohren gespuckt. Die meisten würden im Nichts verschwinden und irgendwann verglühen. Nur ein Bruchteil dieser unglaublich energiereichen Geschosse hatte die Chance, ein Ziel zu treffen und es dann allerdings mit einem etwa zehn Zentimeter dicken Schusskanal zu durchlöchern. Je nachdem, welche Region des Schiffes getroffen wurde, konnte es zu verheerenden Schäden kommen. Druckabfall war nahezu garantiert.
    »Treffer bei Bandit 4 und 6«, meldete Susan Jamil jetzt. Sie schien sich wieder gefangen zu haben.
    Auf dem Hauptschirm der STERNENFAUST war zu sehen, wie eine Fontäne aus gefrorener Atemluft aus einem der Tellerschiffe herausströmte. Eine kleinere Explosion ließ Teile der Hüllenverkleidung wegplatzen.
    »Der Gegner feuert seine Ionenkanonen ab«, meldete Fähnrich Jamil.»Wir geraten in den Einflussbereich starker Störfelder.«
    Mehrere Bildschirme flackerten.
    Systeme fielen aus. Kurzzeitig war die Sauerstoffversorgung abgeschaltet. Glücklicherweise war das System, das die
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