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Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt
Autoren: Luc Bahl
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»Dort könnten wir uns zur Not mit Ruschtus versorgen oder per Funk ein neues Schiff anfordern …«
    Der Kommandant starrte Mrallargal wütend an, verbiss sich aber eine Antwort. Er war schon zuvor mit dem Geheimdienstchef aneinander geraten, als dieser von ihm verlangt hatte, die Stellung des Admirals mit ein paar gezielten Bombenabwürfen dem Erdboden gleichzumachen. »Ich habe Befehl, den Admiral lebend einzufangen«, hatte er gesagt und war sich dann mit Mrallargal in den Pelz geraten, wessen Order höher einzustufen wäre. Der Geheimdienstchef hatte schließlich murrend klein beigegeben, weil die Besatzung des Luftschiffs auf den Befehl des Kommandanten hörte und nicht auf seinen.
    »Geben Sie her«, fuhr Mrallargal fort und riss dem Kommandanten das Mikrophon aus der Hand. »Ich habe eine Idee …« Er schaltete es kurz ab und flüsterte kurz mit dem Kommandanten, dessen Gesicht sich weiter verfinsterte.
    »Admiral!«, rief er einen Augenblick später ins Mikrophon. »Wir hatten kürzlich schon einmal das Vergnügen, miteinander zu tun zu haben … Erinnern Sie sich, unten am Kanal … Ich schlage Ihnen vor, wir bringen dieses Spiel jetzt wie zwei Ehrenmänner zu Ende. Ich gebe Ihnen mein Wort, ihren beiden Begleitern wird nichts geschehen …«
    Die Antwort des Admirals ließ nicht auf sich warten, war aber, da er nur über die Kraft seiner Stimme verfügte, wesentlich leiser. »Glauben Sie wirklich, ich würde Ihnen trauen?«
    »Ihre Lage ist aussichtslos, Admiral. Wir sind Ihnen weit überlegen. Denken Sie über mein Angebot nach. Aber nicht zu lange! Es gibt Ihnen die Chance, Ihre Männer zu retten …«
     
    *
     
    »Und was geschieht, wenn ich Sie besiege?«, schrie Schirrban und hustete kurz, da ihm die trockene, staubige Luft zu schaffen machte. Aus dem Lautsprecher erklang ein meckerndes Lachen als Antwort.
    »Sie sind Optimist, Admiral. Das gefällt mir. Gut, ich will Ihnen antworten. Wenn Sie mich ausschalten, bin ich Ihnen nicht mehr im Weg. Sie können dann mit dem Kommandanten weiterverhandeln, der Ihnen – zu meinem Erstaunen – deutlich freundlicher gesinnt ist, als ich es bin. Obwohl es seine Männer sind, die hier tot oder verwundet herumliegen …«
    »Gut. Ich bin einverstanden«, schrie der Admiral. »Nur Degen, keine Pistolen …«
    »Nicht, Admiral! Tun Sie nichts Unüberlegtes«, bat Mreschtil, der zusammen mit seinem verletzten Kameraden unter einem Haufen zusammengeschossener Ruschtus in Deckung lag. »Wir haben sie bisher in Schach gehalten und …«
    »Sagen Sie mir nicht, was ich zu tun oder zu lassen habe, Mreschtil!«, presste der Admiral hervor. »Wenn Sie sich sehen könnten, würden Sie nicht so einen Unsinn von sich geben.«
    »Dem Kerl ist doch nicht zu trauen, war es noch nie. Schon bevor er neuer Geheimdienstchef wurde, hat er …«
    »Ist schon gut, Mreschtil«, unterbrach ihn Schirrban eine Spur versöhnlicher. »Ich weiß, was man von Mrallargal zu halten hat …«
    »Mir soll’s recht sein, Schirrban«, ertönte die Lautsprecherstimme des Geheimdienstchefs. »Es ist mir egal, mit welcher Waffe ich Sie ins Jenseits befördere …«
    »Wir treffen uns in der Mitte«, rief der Admiral. »Sie laufen zuerst los.«
    »Damit Sie mich hinterrücks abknallen können? Für wie naiv halten Sie mich?«
    »Verstehe«, antwortete Schirrban. »Wir zeigen uns gleichzeitig … Anders geht es nicht. Sind Sie bereit?«
    »Nur los, Admiral«, ertönte die Lautsprecherstimme mit unüberhörbarer Ironie. »Geben Sie das Kommando, das sind Sie doch gewöhnt …«
    »Achtung … Jetzt!«
    Vorsichtig hob der Admiral den Kopf über die Uferböschung und zog sich langsam nach oben. Schließlich stand er offen da und sah, dass sich auch aus der hastig aufgebauten Stellung im Sicherheitsabstand neben dem Luftschiff eine Gestalt gelöst hatte. Langsam schritten sie aufeinander zu.
    »Bleiben Sie stehen!«, schrie ihm der Geheimdienstchef entgegen, als sie nur noch rund zwanzig Schritte voneinander entfernt waren. »Ich will sehen, dass Sie nur ihren Degen dabeihaben …«
    Der Admiral spuckte wortlos aus und warf seine Uniformjacke zu Boden. An seiner Koppel hing lediglich ein Degen. »Jetzt Sie …« Mrallargal trug wie schon am Kanal einen langen, dunklen Mantel, den er jetzt ebenfalls zu Boden gleiten ließ. Dann zog er seinen Degen aus der Scheide.
    Der Admiral legte mit schnellen Schritten die letzte Strecke zurück und zog dabei ebenfalls blank. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren,
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