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Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt
Autoren: Luc Bahl
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das er aus dem Gepäck gezerrt hatte. Mit ungläubigem Blick starrte Wratusch auf den immer größer werdenden Blutfleck, der sich im Schulterbereich seiner Uniform ausbreitete. Mit fast brutaler Gewalt presste Mreschtil ein großes Stück Verbandsmull direkt über die Wunde und wickelte weitere Bahnen darüber, die er unter der Achsel fest miteinander verknotete.
    Kaum war er damit fertig, spürte er einen feucht-warmen Schlag, der ihn im Gesicht traf. Erschrocken blickte Mreschtil nach oben und fühlte weitere Flüssigkeit, die auf ihn herabspritzte. Eines der Geschosse hatte einem der Ruschtus den Kopf zerschmettert, dessen Reste ihn im Gesicht getroffen hatten. Aus dem Hals des Tieres pulsierte das Blut in gewaltigen Strömen und regnete dann auf sie herab. Mreschtil schluckte.
    Gleichzeitig war die Luft erfüllt vom Hämmern des automatischen Gewehrs, mit dem der Admiral versuchte, weitere Gleiter zu treffen, was bei einigen gelang, aber längst nicht bei allen. Ein vorsichtiger Blick über den Rand der Böschung verriet dem Admiral, dass sich bereits gelandete Soldaten von mehreren Richtungen ihrer Stellung näherten.
    »Sichert mit dem anderen Gewehr und euren Pistolen die gegenüberliegende Seite vom Fluss und den Flusslauf selbst«, rief er den beiden Unteroffizieren zu.
    Im nächsten Moment senkte er die schwere Waffe ab, um – wie ursprünglich geplant – damit die Ebene bestreichen zu können. Zusätzlich zog er seine Pistole und blickte in kurzen Abständen nach oben, um die Situation im Luftraum über sich zu beobachten. Inzwischen befand sich nur noch die Nachhut der Gleiter dort oben. Sobald sie niedrig genug waren, bestand eine gute Chance, sie mit Pistolenschüssen zu treffen.
    Nach einigen Salven aus dem automatischen Gewehr sah er, dass der Vormarsch der gelandeten Gleitersoldaten ins Stocken geraten war.
    »Es sind noch insgesamt zwanzig Mann«, rief er nach hinten.
    Offensichtlich hatte der Kommandant des Luftschiffs den kompletten Bestand an Gleitern abgesetzt. Das konnte eigentlich nur bedeuten, dass der Befehl, ihn lebend zu fangen, eine gewisse Priorität besaß. Das bedeutete aber auch, dass sich noch vierzig weitere Leute in dem Luftschiff befanden. Mehr als genug, um mit ihnen fertig zu werden. selbst wenn es ihnen vorübergehend gelingen sollte, die abgesetzte Gleitermannschaft in Schach zu halten. Es war nur eine Frage der Zeit …
     
    *
     
    Bevor Kaiser Kuchta den streng bewachten Raum betrat, in den die Gefangenen gebracht worden waren, meldete ihm eine atemlose Ordonanz, dass Shonanga, die Geheimnisvolle, ohne jeden Widerspruch – von Widerstand ganz zu schweigen – dem kaiserlichen Befehl Folge geleistet hatte. Während er Kuchta Bericht erstattete, begann der Tross der Hohepriesterin bereits den ihm zugewiesenen Palastflügel zu beziehen. Der Befehl an die zweite Ordonanz, sich aus der kaiserlichen Kaserne Verstärkung zu holen, um dem Anliegen Kuchtas notfalls Nachdruck zu verleihen, konnte also rückgängig gemacht werden.
    Platz war im Palast nach der Verbannung von Rrouhs Frauen mehr als genug. Trotzdem herrschte hektische Betriebsamkeit, denn viel von der bisherigen Möblierung und den anderen Einrichtungsgegenständen passte den gerade einziehenden, neuen Bewohnern nicht und musste entfernt werden.
    Kuchta fluchte innerlich, dass er seinem engsten Vertrauten, Mrallargal, erst vor kurzem gestattet hatte, sich an der Jagd auf Admiral Schirrban zu beteiligen. Wäre er jetzt hier, könnte er direkt dafür sorgen, dass mit der neuen Einrichtung unauffällig auch das eine oder andere Hörrohr in den Räumen eingebaut wurde. Trotz der unbezahlbaren Hilfe, die ihm Shonanea geleistet hatte, wühlte ein unbestimmtes Gefühl von Misstrauen in ihm.
    Der Kaiser seufzte. Es war noch so viel zu tun, bis er alles unter Kontrolle haben würde.
    An der Abwesenheit des Geheimdienstchefs war nichts zu ändern. Jetzt wollte er sich den Gefangenen widmen, über die ihm Schribbur mittels des Funktelegraphen der TROCEI bereits so viel und so hochinteressante Einzelheiten mitgeteilt hatte. Er nickte dem Befehlshaber der vor der Tür postierten Wachmannschaft zu, die bereits Haltung angenommen hatte.
    Eine schnarrende Anordnung erklang, und die Tür wurde geöffnet.
    Vergleichbar einem Raubtierkäfig hatte man in dem Raum ein massives Metallgitter installiert, das vom Boden bis zur Decke reichte. Hinter dieser Absperrung standen die drei merkwürdigsten Wesen, die der Kaiser bisher gesehen
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