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Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt

Titel: Sternenfaust - 020 - Verschwörung in der Hohlwelt
Autoren: Luc Bahl
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habe, war, seinen Forschungsetat zu verdoppeln. So komfortabel konnte Schribbur noch zu keiner Zeit seine wissenschaftlichen Studien betreiben …«
    »Mit anderen Worten, er hat mehr als genug zu tun«, sagte Dana.
    »Er ist ausreichend beschäftigt und genug abgelenkt, um sich ausschließlich mit den Dingen zu befassen, von denen er etwas versteht …«, hatte der Admiral abschließend gesagt und sich von Dana verabschiedet.
    Das war über zwölf Stunden her. Jetzt öffnete sich die Tür, und Wrechtil, der Ordonanzoffizier des Admirals, platzte ohne anzuklopfen herein.
    »Bitte entschuldigen Sie, kommen Sie schnell!«, rief er und eilte schon wieder heraus.
    »Was ist los?«, rief ihm Dana hinterher.
    »Die Geheimnisvolle …«, antwortete Wrechtil und verschwand in einem Treppenhaus. Mit rasenden Schritten eilten Dana, Jefferson und Bruder William in ein tiefer gelegenes Stockwerk. Der Flur, den sie schließlich entlangliefen, schien sich endlos hinzuziehen. Wieder bog der Ordonanzoffizier um eine Ecke.
    Dana wäre fast auf ihn geprallt, denn unmittelbar dahinter war er stehen geblieben. Voller Scheu zeigte er einfach auf eine offen stehende Tür, neben der einige Wachsoldaten standen, deren Mienen blankes Entsetzen ausdrückten.
    Dana stürzte in den kleinen Raum und blieb ebenso abrupt stehen. Jefferson und Bruder William bogen nach ihr in das kleine Zimmer, dessen einziges Fenster vergittert war. Vor ihnen auf dem Boden lag die Kridan und brannte. Der Gestank war atemberaubend und löste bei Dana einen Würgereflex aus. Mühsam beherrschte sie sich und trat näher an Shonanga. Jefferson war so geistesgegenwärtig, das Fenster aufzureißen.
    Bruder William fasste sich als Erster. Er kniete neben der Kridan nieder. Der von innen heraus brennende Körper wies eine Reihe von qualmenden Wunden auf, die langsam immer weiter aufplatzten. Die Kridan öffnete ihren schnabelartigen Mund. Auch hieraus quoll Qualm, und sie hustete so stark, dass sie sich wieder und wieder aufbäumte, wobei ihr jede Bewegung furchtbare Schmerzen bereitete.
    Trotz des Qualms gelang es ihr, etwas zu sagen. Dana war zu weit entfernt, um die leisen Laute zu verstehen und durch ihren Translator übersetzen zu lassen. Aber William nickte und antwortete auf Kridanisch.
    In dem Moment, da Danas Translator seine Worte fast synchron wiedergab, erschütterte ein weiterer Hustenanfall die Kridan und übertönte damit das Gesagte.
    Es war ein schreckliches Wunder, dass die selbst ernannte Hohepriesterin des Raral-Kultes überhaupt noch lebte. Und es war ein weit größeres, weit furchtbareres Wunder, dass sie immer noch bei Bewusstsein war und in der Lage zu sprechen.
    Dana verstand weiterhin nichts, trat aber auch einige Schritte zurück, um Bruder William bei seiner Arbeit nicht zu stören. Sie spürte eine tiefe Erschütterung in sich, obwohl es sich bei der Kridan um eine Feindin handelte. Sie wusste, weder Shonanga noch sie selbst hätten unter anderen Umständen gezögert, den jeweils anderen umzubringen. Das aber, was Dana jetzt miterlebte, dieses schreckliche, grausame, langsame Sterben, das wünschte sie keinem ihrer Feinde.
    Mit einem seltsamen, hohen Pfeifen bäumte sich Shonanga ein weiteres Mal auf und sackte immer noch qualmend wieder in sich zusammen. Sie blieb reglos liegen. Obwohl weiterhin kleine Flammen in den klaff enden Wunden flackerten und beißenden, Ekel erregenden Qualm erzeugten, war klar, dass die Kridan jetzt endlich nicht mehr litt …
     
    *
     
    »Was hat sie gesagt?«, fragte Dana den Christophorer, als sie zurück in ihre Räume gegangen waren.
    Bruder William seufzte und hob die Hand in einer abwehrenden Geste.
    »Gibt es bei den Kridan so etwas wie ein Beichtgeheimnis?«, fuhr Dana fort.
    »Nein, das nicht …«, sagte William und warf sich auf sein Bett.
    Jetzt verstand Dana. Er brauchte noch ein paar Minuten Zeit, um selbst erst einmal alles zu verdauen.
    »Ihre letzten Worte waren: ›Ich wollte nur heim …‹«, sagte William nach einer kurzen Pause.
    »Das heißt, sie hat das alles nur inszeniert – diesen ganzen Kult –, um eine Möglichkeit zu finden, wie sie diese Welt wieder verlassen konnte?« Dana schüttelte den Kopf. Manches war so leicht zu verstehen, anderes überhaupt nicht.
    »Sie gehörte zu den Überlebenden«, fuhr William fort, »denen es mit Hilfe des defekten Shuttles Sekunden vor dem Crash gelang, den Kreuzer zu verlassen. Sie haben dann den Eingang in die Hohlwelt gefunden …«
    »Hat sie
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