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Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter

Titel: Sternenfaust - 017 - Im Labyrinth der Toten Götter
Autoren: Luc Bahl
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kaum vier Quadratmeter großen Datenfeld vollführt hatte. Ihr wurde klar, dass ihre Kriecherei bäuchlings durch den Schlamm für ihn wie ein schlangengleiches Räkeln ausgesehen haben musste.
    Irgendwo seitlich neben der VR-Apparatur ertönte ein eindeutiges, metallenes Geräusch.
    »Erlauben Sie mir, ebenfalls zu gratulieren …«
    Der Mann, der zu der Stimme gehörte, war groß – allerdings noch immer eine Hand breit kleiner als Olafsson –, schlank und eher drahtig als muskulös. Sein von etlichen kleinen Fältchen durchzogenes Gesicht, seine blaugrauen Augen und die graumelierten Schläfen deuteten auf ein schon gesetzteres Alter. Er trug einen hellen Sommeranzug. Die kurzen, leicht gewellten, dunklen Haare verrieten, dass es sich bei ihm um jemanden handeln musste, der sich zwischen gewissen Eitelkeiten und in anderen Bereichen wiederum gänzlich uneitlen Attitüden nicht recht entscheiden konnte. Mittels einer winzigen Pille, die er einmal im Jahr geschluckt hätte, wären die grauen Schläfen zu vermeiden gewesen. Andererseits zeigte der betont gegen alle modischen Verdikte solide handgearbeitete Anzug, dass er bei bestimmten Dingen durchaus auf Äußerlichkeiten wert legte.
    Er stieg über die kniehohe Absperrung und half Dana mit einer leichten Verbeugung, sich ganz aus dem Datenanzug zu pellen. Dass sie darunter lediglich ihre nicht minder hautenge Unterwäsche trug, überging er mit einer Diskretion, als stünde sie im Abendkleid vor ihm. Während Olafsson nicht umhin konnte, mehr als nur ein Auge angesichts des ungewohnten Anblicks zu riskieren und sich insgeheim zu ärgern, dass er selbst nicht auf die Idee zu dieser altmodischen Geste gegenüber seiner »ehemaligen« Chefin gekommen war.
    Hier auf Druillet trugen sie alle, ihn eingeschlossen, ganz andere Kleidung, als die zwar praktischen, aber auch optisch eintönigen Star-Corps-Uniformen. Dana streifte nun rasch die neue, noch ungewohnte Uniform über. Eigentlich war es ein aufwändig geschnittener, edler Hosenanzug, dessen Applikationen und Verzierungen nur an eine Uniform erinnern sollten. Das einzige Zugeständnis, das sie Valentina Duchamp hatte abringen können, waren das Paar flache Schuhe gewesen. »Aber nur noch heute«, hatte agent Duchamp zu ihr gesagt. »Morgen führt an den Dingern kein Weg mehr vorbei.« Mit den Dingern meinte Valentina die ebenso nostalgischen wie hochmodernen Pumps, die derzeit auf Druillet von allen Frauen getragen wurden, die etwas auf sich hielten oder darstellen wollten.
    Dana wusste, dass sie sich mit Valentina in modischen Fragen niemals würde einigen können. Ein Grund mehr für sie, zu diesem Thema zu schweigen. Schließlich konnte sie nicht auf jedem Gebiet eine Expertin sein. Valentina schaute derweil mit einem Ausdruck amüsierter Langeweile zu, wie sich der freundliche Kavalier um ihre Angestellte, »ihren Captain« bemühte.
    »Machen Sie ruhig«, hatte Valentina vor dem Spiel zu Dana und Olafsson gesagt. »Mich bekommen Sie da nicht hinein. Aber ich würde liebend gerne zusehen …« Auf Druillet war dieser Wunsch so etwas wie ein Befehl.
    Olafsson hatte angesichts der Apparatur angemerkt, dass er derlei Geräte kenne. Als er noch beim Star Corps gewesen sei, habe man Rekruten unter anderem mit Hilfe solcher Simulatoren ausgebildet.
    »Aber Sie, Captain, kommen mit so einem Ding sicher nicht klar«, hatte er dann mit einem maliziösen Lächeln an Dana gewandt hinzugefügt.
    »Natürlich komme ich mit solchen Geräte zurecht«, hatte sie energisch protestiert und war damit in die wohl vorbereitete Falle ihres ehemaligen Sergeant getappt, dem sie daraufhin innerlich ewige Rache schwor.
    »Sie haben gewonnen, Mrs …. Mrs ….?«
    »Frost«, antwortete Dana mit einem Lächeln.
    »Angenehm. Miller, Roger Miller«, erwiderte der Kavalier. »Es war sehr schlau von Ihnen, dass Sie aufgehört haben. Selbst diesen Level schaffen nur die Wenigsten …«
    »Ich weiß«, sagte Dana knapp und ging zu Valentina Duchamp, die neben dem Geldschacht stand und den Gewinn bewachte.
    Dana griff hinein und zog eine Hand voll silbern und gold glänzende teils rechteckige, teils ovale Scheiben hervor. Sie waren völlig glatt, besaßen aber eine wie lebendig wirkende aufgedampfte holographische Oberfläche, die je nach Lichteinfall andere Bilder und Symbole zeigte.
    »Angeblich sollen diese Dinger ja fälschungssicher sein«, sagte Olafsson und zeigte auf das Geld.
    »Vierhundertfünf Dollar«, sagte Dana und
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