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Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Titel: Sternenfaust - 012 - Space-Surfer
Autoren: Luc Bahl
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genetisch verbessern zu lassen, um beim Space Surfen besser abzuschneiden.«
    Kkiku’h stimmte ihm zu. »Allerdings sind hier so viele verschiedene Völker vertreten, dass es kaum ins Gewicht fällt. Man kann einen Starr einfach nicht mit einem Menschen vergleichen.«
    Er tippte einen Zeichencode in die Tastatur eines schmalen Armbands am Handgelenk seines linken Feinarms und öffnete die Tür zu ihren Räumen. Noch immer konnte D’koh, der die meiste Zeit seines Lebens unter wesentlich einfacheren Verhältnissen zugebracht hatte, ein leises Staunen über den offensichtlich so selbstverständlichen Luxus und Komfort nicht unterdrücken, den seine neue Arbeit mit sich brachte.
    Sie speicherten die Aufnahmen und betraten dann direkt von ihren Räumen einen weiteren Antigravlift, der nur den eingebuchten Gästen der Raumstation vorbehalten war.
    Kurz darauf schwebten sie weiter nach oben und betraten einen vollständig mit einer durchsichtigen Kuppel überwölbten Saal, der während der Wettkämpfe für Journalisten, Funktionäre und Sportler reserviert war. Der Veranstalter hatte an die Bedürfnisse aller angemeldeten und akkreditierten Spezies gedacht. Da die Station aber ohnehin im Einflussbereich des Mantiden-Imperiums beheimatet war, gab es für Mantiden selbstverständlich eine eigene Selenbar, die D’koh und Kkiku’h zielstrebig ansteuerten.
    QXKG hatte sie direkt in der Station mit dem für Mantiden unaussprechlichen Namen Lor Els Auge untergebracht, wie sie vom überwiegend aus den Solaren Welten stammenden Pächterkonsortium getauft worden war. Die scheibenförmige, fünf Kilometer durchmessende Station schwebte in zentraler Position vor den Pictoris Wundern und würde der zentrale Ausgangspunkt und Austragungsort der Wettkämpfe sein. An ihrer dicksten Stelle in der Vertikalen, der Axialmitte, maß Lor Els Auge noch immer knapp einen Kilometer. Damit gehörte die Station zwar schon seit vielen Jahren nicht mehr zu den größten Weltraumstationen der bekannten Sternenreiche. Aber niemand machte ihr ernsthaft den Rang streitig, immer noch eine der schönsten zu sein.
    Schon beim Anflug schimmerte die diskusförmige Scheibe der Station in allen Regenbogenfarben, da sich in ihrer polierten, glänzenden und von zahllosen Panaromafenstern durchbrochenen Oberfläche die Lichtspiele der Pictoris Wunder spiegelten. Ideal für Space-Waver wurde Lor Els Auge aber, weil sich im unteren Bereich große Segmente der Außenhülle öffnen und dem Vakuum aussetzen ließen. So konnte man die unsichtbaren Wavelines ein Stück weit ins Innere der Station einlassen.
    »Ich bin gespannt, ob es bei diesen Wettkämpfen wieder zu einem EL-Missbrauch kommt«, sagte Kkiku’h.
    »So dumm wird doch hoffentlich keiner der Teilnehmer mehr sein«, sagte D’koh, der seinerzeit wie die meisten die Berichte über die Auswüchse diese Skandals an den heimischen Bildballons verfolgt hatte. Ironischerweise hatte dieser Skandal der Beliebtheit und Popularität der Wettkämpfe nicht schaden können, im Gegenteil.
    »Ist dir auch schon die Übereinstimmung bei den Namen der Droge und dieser Station aufgefallen«, fuhr D’koh in gedämpftem Tonfall fort.
    Kkiku’h amüsierte sich über diese Spekulation lautstark.
    »Zufall«, sagte er schließlich. »Lor Els Auge ist viel älter als dieses Zeug. Ich hab irgendwo mal gelesen, woher der Name kommt, aber es fällt mir nicht mehr ein …«
    »Ich denke, es ist eine Abkürzung für ›Eternal Loop‹ …«, erwiderte D’koh.
    »EL – klar. Ich meinte aber gerade Lor Els Auge … Der Name ist eindeutig terranischen Ursprungs.«
    »So wie ich die kleinen, empfindsamen Terraner kenne, steckt sicher etwas Mythologisches dahinter …«
    Kkiku’h bewegte bestätigend seine Fühler und vertiefte sich anschließend in verschiedene Daten, die er sich mit einer Linse an einem haarfeinen Gestell direkt auf das untere Drittel seiner Netzhaut projizierte.
    »Hey!«, sagte er nach einer Weile des Schweigens. »Wir bekommen Besuch …«
    »Wer?«, fragte D’koh.
    »Lass dich überraschen …«
     
    *
     
    Einige Zeit zuvor
     
    Dana Frost zitterte. Sie konnte ihre seelische Erschütterung nicht unterdrücken – und sie wollte es auch gar nicht. Es war, als ob alles um sie herum zusammengebrochen wäre. Zusammen mit MSP-Superintendent Tatjana Wendrowicz und ihrer Schiffsärztin Lieutenant Simone Gardikov stand sie in der kleinen Pathologie der STERNENFAUST und starrte auf den Körper von Mabel Plass, der im
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