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Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Sternenfaust - 012 - Space-Surfer

Titel: Sternenfaust - 012 - Space-Surfer
Autoren: Luc Bahl
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eigenen Stimme.
    Während noch das typische Geräusch der Schüsse durch den Gang hallte, geriet das eben noch wie gefroren wirkende Bild wieder in Bewegung. Jefferson, nun fast aufgerichtet, sah dem forteilenden Zwerg hinterher. Kerr schrie vor Schmerz. Dana war zurück in den Stand gesprungen und beobachtete, wie der sich entfernende Zwerg auf einmal langsamer wurde und schließlich in einer kreisförmigen Bewegung zu Boden sank.
    Sie sprang über die noch am Boden Liegenden hinweg und war zusammen mit Jefferson neben Manners. Erst jetzt sah sie, dass sich das viel zu große Hemd rot färbte.
    Schlagartig war jede Farbe aus seinem Gesicht gewichen.
    Es ist J’ebeem-Blut , dachte sie, als sie mit ihrem Armbandkom Sanitäter anforderte.
    Auch J’ebeem-Blut war rot, allerdings von ganz anderer Konsistenz als menschliches Blut. Es war dünnflüssiger und vor allem ein wenig heller. Unterschiede, die aus der Nähe auffielen.
    »Haben Sie irgendetwas mit dem Anschlag auf Gesbro zu tun?«, fragte Dana, als sie sich über den Zwergwüchsigen beugte. Mittlerweile stand D’koh direkt hinter ihr und richtete sein Aufnahmegerät auf die Szenerie.
    »Wenn es Ihren krankhaften Ehrgeiz befriedigt«, zischte der kleine Mann mit den vielen Namen voller Spott und Hass, »dann kläre ich Sie auf. Obwohl ihr Solarier es verdient hättet, dumm zu sterben.«
    »Sprechen Sie, so lange Sie noch können«, sagte Jefferson trocken. »Gesbro ist mein Freund, wahrscheinlich wird er nie wieder richtig gesund …«
    »Das freut mich zu hören«, sagte der Zwerg mit leiser Stimme. »So wird sein Vater wenigstens für einen Bruchteil der Schmerzen zahlen, die er und seine Kollegen mir mein Leben lang zugefügt haben …«
    »Gesbros Vater?«, fragte Dana verständnislos.
    »Er arbeitet für TR-Tec«, sagte Jefferson. »George hat mir mal erzählt, dass er mit Retroviren forscht, um nachträgliche Genmaipulationen zu verbessern.«
    »Und was ist mit String?«, fragte Dana den Zwerg. Sie hatte das Gefühl, sich beeilen zu müssen.
    »Hab ihm nur die ViBlade in die Hand gedrückt, nachdem uns Gesbro über den Weg gelaufen ist und ich mir gedacht habe, diese Gelegenheit ist zu günstig. Wer weiß, wann ich ihm das nächste Mal so nahe komme …«
    »Ist das alles?«, fragte Dana hart.
    Der Zwerg gurgelte. Es war nicht auszumachen, ob es ein böses Lachen sein sollte.
    »Reden Sie!«, verlangte Frost.
    Das Gesicht des kleinen Mannes verzog sich zu einem schmerzverzerrten Lächeln. »Nur weil Sie es sind, meine Schöne. Nein, das ist nicht alles. Ich gebe zu, ich war, als mir Gesbro vor die Klinge lief, auch ein wenig aufgeputscht, um nicht zu sagen aufs Äußerste erregt. Wissen Sie, dieses neue Zeug haut ganz schön rein …«
    »Von wem haben Sie es?«, fragte Dana.
    »Sie kennen doch die Devise, Lady. Entweder viele Namen oder keine …« Der Zwerg hustete und bäumte sich auf.
    Einen Augenblick später sackte er tot in sich zusammen …
     
    *
     
    Als Dana Frost und ihr Team einige Zeit später in der L-1 von Lor Els Auge abflogen, um zur STERNENFAUST zurückzukehren, fiel ihr Blick durch ein Fenster der Fähre auf die Reinigungsrobots, die mit Mühe versuchten, die großflächigen Graffiti von der Außenhülle der Station zu entfernen. Noch waren weite Teile der ineinander verflochtenen, illegalen Malereien der Spider zu erkennen, von denen ihr bereits Tatjana Wendrowicz berichtet hatte.
    Die Landefähre gewann Fahrt und der Abstand zu Lor Els Auge wurde rasch größer. Fast überkam sie ein Anflug von Bedauern, die großen Bilder nicht komplett gesehen zu haben, denn einige von ihnen kamen ihr ziemlich gekonnt vor. Sie wollte sich gerade von dem müßigen Anblick losreißen, da erkannte sie auf der anderen Seite der Station, die nun rasch kleiner wurde, einige winzige Gestalten in knallbunten Raumanzügen. Um diese Figuren herum begannen sich neue Gemälde auszubreiten … Dana grinste und wandte sich an ihren Begleiter. Jemand, an den sie sich wahrscheinlich schnell gewöhnen würde.
    »Was ist mit Gesbro? Stimmte es, was Sie von ihm sagten?«
    Jefferson blickte Dana ratlos an.
    »Dass er nie wieder surfen kann …«
    »Nein«, sagte Jefferson lachend. »Das war ein Bluff um den kleinen Mistkerl zum Reden zu bringen. Aber er wird aufhören, an Wettkämpfen teilzunehmen. Hat ja auch wahrhaft genug erreicht …«
     
    *
     
    Die STERNENFAUST hatte auf Ihrem Flug zu neuen Aufgaben einen neuen LI.
    Und noch etwas klärte sich, nachdem man
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